Faszination Berlin

Mehr als die Lesungen des Open Mike hat mich heute Berlin als Literaturstadt, Handlungsort für Romane, Inspiration und Künstler beschäftigt. In letzter Zeit habe ich viele Berlin-Romane gelesen und habe noch keine vollständige Antwort gefunden, warum von Berlin solch eine Faszination ausgeht, warum sie IN ist, was sie besonders macht und warum so viele Menschen dort leben möchten – vor allem, weil ich bisher in zwei Kleinstädten gelebt habe bzw. noch dort lebe.

Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen, wo man geht und steht – aber mir tun alle Menschen leid, die nicht hier leben können! 
[Anneliese Bödecker]

Dieses Wochenende ist das vierte, das ich in Berlin verbringe. Deshalb habe ich vor und nach den Lesungen das nachgeholt, was mir von Berlin fehlte: Museumsinsel, East Side Gallery und habe dabei zufällig den Berliner Kunstmarkt am Zeughaus entdeckt.

Faszination Berlin Faszination Berlin Blick vom Gleisdreieck Faszination Berlin KulturKaufhaus Dussmann Faszination Berlin Faszination Berlin Faszination Berlin Faszination Berlin Faszination Berlin Faszination Berlin

Ich habe mich intuitiv zurechtgefunden, wurde auf der Friedrichstraße von einer Baustelle überrascht und habe im KulturKaufhaus Dussmann neuen Lesestoff gefunden, dort erstmals eine vollständige Murakami-Sammlung in einer Buchhandlung entdeckt sowie einen Literatur-Adventskalender gekauft, den ich hier im Dezember vorstellen werden.

Und wie ich mich durch die Bezirke, zwischen den Mauerseiten, an den Flussufern, durch spanische und englische Stimmen bewegt habe, habe ich ein Gefühl für die Großstadt bekommen: Es sind die Kontraste und das Spiel mit der Identität, das Fremdfühlen in der eigenen Hauptstadt, das völlige Verschwinden der eigenen Person auf den Straßen oder zwischen den Menschen in den U-Bahnen. In Berlin kann man so leicht ein Punkt auf dem Papier werden – wenn man es zulässt. Und so habe ich meine Kapuze hochgezogen, mit To-Go-Becher in der Hand (von dem natürlich niemand weiß, dass es kein Kaffee, sondern eine heiße Schokolade war), habe mich mit Hüfte und Schulter in der U-Bahn gegen die Glasscheibe gelehnt, bin ausgestiegen, zielgerichtet und bestimmt die Treppen der U-Bahn-Station hoch gelaufen… und habe mich als ein Teil des Ganzen gefühlt und langsam verstanden, was Berlin bedeuten kann.



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