Ich freue mich schon wirklich sehr darauf. Nur noch wenige Tage bis zum Fastenmonat Ramadan. Es gibt Muslime, sowie auch Nichtmuslime denken, die fälschlicherweise sagen: "Ich mache Ramadan." Diese Aussage ist falsch. Man macht kein Ramadan. Ramadan ist ein islamischer Monat. Und IM Ramadan fasten wir. Also ist die korrekte Aussage: "Ich faste im Monat Ramadan."
Es ist Sunna sein Fasten mit Datteln zu brechen. Wer keine Datteln hat, soll Wasser trinken. Dann wird gebetet und danach isst man richtig.
Warum fasten die Muslime?Fasten im Islam ist eine Form des Gottesdiensts. Das Fasten im Monat Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islam, also zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt. Die anderen Säulen sind das Bezeugen der Einheit Gottes und der Prophetenschaft Muhammads (s)1, das täglich fünfmalige Gebet, die Wallfahrt nach Mekka und das Entrichten der Zakat.
Das Fasten wird den Gläubigen in dem folgenden Koranvers vorgeschrieben:
“Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.” (2:183).
Laut dieser Aussage im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, soll das Fasten um Gottes (Allahs) Willen geschehen d.h. es soll dadurch die Zufriedenheit Gottes erlangt werden.
Wie wird im Islam gefastet?Das Fasten im Islam heißt, dass der Muslim bzw. die Muslima von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts isst, nichts trinkt, allgemein also keine Nahrung zu sich nimmt und sich des Beischlafs mit dem Ehepartner enthält. Das ist das “äussere” Fasten. Das Fasten hat aber auch eine “innere” Dimension. Der Muslim soll demnach im Ramadan noch mehr als sonst darauf achten sich gänzlich von Sünde freizuhalten d.h. nichts Verwerfliches bewusst anschauen, nichts Schlechtes reden, auf nichts Böses hören und nichts Verabscheuungswürdiges tun. Denn Fasten heisst erkennen, dass man in Wahrheit einzig und allein von Gott abhängig ist.
Zugleich soll sich der Fastende darüber klar werden, dass er sich von vermeintlicher Abhängigkeit von anderem lossagen kann und muss. Er ist ein Pilger, der sich mit seinem Fasten zu seinem Schöpfer aufgemacht hat und alles, woran er gewöhnt ist aber nicht unbedingt benötigt, hinter sich zurücklässt. Zudem beschäftigt sich der Muslim wenn er fastet intensiver mit den restlichen Gottesdiensten wie z.B. den Gebeten oder dem Lesen des Korans.
Welchen Nutzen ziehen Muslime vom Fasten?Das Fasten ist eine direkte Angelegenheit zwischen dem Einzelnen und seinem Schöpfer, also ein Gottesdienst, der frei von Heuchelei sein muss. Die Seele des Fastenden wird gereinigt und geläutert und seine Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen wird gefestigt. Ohne dies bleibt das Fasten bedeutungslos und leer. So ist ein grosser Nutzen des Monats Ramadan mehr Barmherzigkeit gegenüber Armen und Bedürftigen und darüber hinaus das Erlangen einer gewissen Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche. Fasten schärft das Gewissen und vergrössert die Widerstandskraft.
Wer fastet denkt mehr an Gott, übt sich in wohltätiger Nächstenliebe, schmeckt die Süsse der Ergebung in Gottes Willen, die Liebe Gottes und Gottesfurcht. Die Muslime geniessen auch das besondere Miteinander in der Familie und unter Freunden im Fastenmonat. Vielleicht ist der grösste praktische Nutzen der einmonatigen geistigen und körperlichen Übung der, dass die Selbstbeherrschung und die Absage an bestimmte Dinge auch andere Aspekte des Lebens eines Muslims permanent zu durchdringen vermag. Dies wird möglich, weil dem Muslim im Ramadan eine Möglichkeit geboten wird eine innere Abrechnung durchzuführen und er somit neue Vorsätze für die nächste Zeit vornehmen kann.
Wer ist zum Fasten verpflichtet?Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht. Die Pubertät kennzeichnet die Mündigkeit im Islam. Kinder, die die Pubertät nicht erreicht haben, werden ermutigt so viele Tage zu fasten wie sie können. So können sie sich nach und nach mit zunehmenden Alter an dieses Gebot gewöhnen.
Gibt es Personen, die vom Fasten ausgenommen sind?Nur wer das Fasten, so wie es im Islam vorgeschrieben ist, ohne gesundheitlichen Schaden durchführen können, ist zu diesem Gebot verpflichtet. Deshalb sind Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und ähnliche Personengruppen von dieser Pflicht ausgenommen. Personen, deren gesundheitliche Situation sich voraussichtlich nicht bessern wird wie z.B. chronisch Kranke oder Altersschwache, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen speisen (die sog. Fidya). Andere, die unter die Ausnahmeregelung fallen und deren Situation sich bessern wird wie z.B. Schwangere, stillende Mütter etc. holen die versäumten Fastentage zu einem späteren Zeitpunkt nach.
Was ist die Wortbedeutung von Ramadan?Ramadan 2 ist Arabisch und wird von der Wurzel ramida oder arramad abgeleitet, was “brennende Hitze und Trockenheit”, speziell des Bodens bedeutet. Aus der gleichen Wurzel kommt ramdaa - sonnengebrannter Sand. Dies deutet auf das Hitzegefühl im Magen hin, das vom Durst erzeugt wird. Manche erklären auch das damit, dass der Ramadan die Sünden ausbrennt wie die Hitze den Boden. Im Ramadan sind Herz und Seele für die Anbetung und das Gedenken an Gott empfänglicher, so wie Sand und Steine für die Hitze der Sonne. So hilft der Ramadan dem Gläubigen sich neu zu formen und seine physischen und geistigen Veranlagungen und Verhalten zu erneuern.
Ist es sinnvoll den ganzen Tag nichts zu essen und das alles abends wieder durch üppiges Essen nachzuholen?Nein, sicher nicht. Deshalb hat der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) auch geraten leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Und er erliess eine allgemeine Regel, die auch ausserhalb des Ramadans Gültigkeit besitzt: Nämlich, dass der Muslim seinen Magen mit einem Drittel Essen, einem Drittel Flüssigkeit füllen, aber das letzte Drittel leer lassen sollte.
Warum müssen die Muslime einen ganzen Monat lang fasten?Wie schon in den ersten Antworten erwähnt, richten sich die Muslime – auch bei dieser Vorschrift – nach den Worten Gottes, dem Koran, und der Vorgehensweise des Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam), der Sunna. Diese Anweisungen geben den Monat Ramadan, der 29 oder 30 Tage lang dauert, als Fastenzeit vor. Da Eintönigkeit schädlich ist, ist es im Islam nicht gestattet das ganze Jahr über ohne Unterbrechung zu fasten. Auch wer geistigen Vorteil erzielen will, hat nicht die Erlaubnis dazu. Die Erfahrung bestätigt ausserdem, dass das Fasten für den, der es fortwährend übt, zur Gewohnheit wird, zur zweiten Natur, so dass der Vorteil nicht der gleiche ist wie für den, der nur von Zeit zu Zeit fastet.
Wie wurde das Fasten im Monat Ramadan für Muslime eine Pflicht?Die Offenbarungen Gottes an den Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam), die dann als Koran zusammengetragen wurden, begannen im Monat Ramadan im Jahre 610. Das Fasten während dieses Monats wurde den Muslimen erst im Jahre 624 zur Pflicht, als folgende Koranverse offenbart wurden:
“O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.” (Koran 2:183)
“Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allahs Grösse rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein." (Koran 2:185)
Was für Bräuche haben die Muslime im Monat Ramadan?Das Fastenbrechen wird gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser durchgeführt, während das folgende vom Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam) überlieferte Bittgebet gesprochen wird: “O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen”, dann wird das Abendgebet verrichtet. Erst danach werden dann die eigentlichen Speisen gegessen. So wie der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) dies selbst durchführte, ist es Sitte während des Fastenmonats den ganzen Koran zu lesen. Gegenseitige Besuche und Einladungen zum Fastenbrechen sind an der Tagesordnung.
Das gemeinsame Fastenbrechen findet auch oft in den jeweiligen Moschee-Gemeinden statt, in denen manchmal sogar jeden Tag im Ramadan Essen ausgegeben wird.
Wie viele Muslime halten sich an das Fastengebot im Ramadan?Das Fasten scheint das Gebot unter den fünf Säulen zu sein, an die sich die Muslime am meisten halten. Die Moscheen sind in diesem Monat zu den abendlichen Tarâwîh-Gebeten 3 übervoll und selbst nicht praktizierende Muslime halten sich aus Respekt vor diesem Monat von Dingen fern, die der Islam verboten hat, wie z.B. dem Alkoholkonsum. In den Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung wirkt sich der Ramadan im alltäglichen Leben aus. Obwohl sich hier vielleicht fast die Hälfte der Muslime an das Fasten halten, fällt dies natürlich aufgrund der geringen Zahl der Muslime im öffentlichen Leben nicht gleichermassen auf.
Gibt es ausserhalb des Ramadans auch Fastentage?Das für jeden Muslim verpflichtende Fasten gibt es nur im Monat Ramadan. Darüber hinaus hat der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) an bestimmten Tagen das freiwillige Fasten empfohlen wie z.B. 6 beliebige Tage im darauffolgenden Monat Schawwâl.
Er lehrte, dass derjenige, der den ganzen Fastenmonat und noch 6 Tage im Schawwâl fastet, von Gott belohnt wird, als hätte er das ganze Jahr hindurch gefastet. Am 10. Muharram oder montags oder donnertags zu fasten wird angeraten.
Das ständige Fasten das ganze Jahr hindurch wird im Islam hingegen nicht erlaubt und die Maximalgrenze des freiwilligen Fastens wurde vom Propheten (salallahu alaihi wa salam) aufgezeigt, indem er sagte, dass der Muslim, der viel fasten möchte, abwechselnd einen Tag fasten und den darauffolgenden Tag aber aussetzen solle.
Gibt es besondere Ereignisse im Monat Ramadan?Es gibt spezielle Gebete, Tarâwîh genannt, die in den Moscheen oder Zuhause einige Zeit nach Sonnenuntergang, verrichtet werden. In der Lailat-ul Qadr 4 (der “Nacht der Bestimmung”) gedenken die Muslim der Nacht, in der dem Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam) von Gott die ersten Abschnitte des Korans offenbart wurden. Da der genaue Zeitpunkt dieser Nacht laut einer Aussage des Propheten (salallahu alaihi wa salam) nicht bekannt ist, suchen Muslime diese Nacht in den letzten zehn ungeraden Tagen des Ramadans bzw. feiern ihn in der Nacht des 27. Ramadan. Es ist auch üblich, dass die Muslime in diesem Monat viel spenden und auch ihre Zakat-Abgabe ausrechnen und bezahlen.
Wird am Ende des Ramadans ein Fest begangen?Die Tarâwîh-Gebete finden am zweiten Abend vor dem Fest ihren Abschluss. Das Fest des Fastenbrechens, das auf arabisch ‘Id-ul Fitr und Ramazan Bayramî auf türkisch heisst, beginnt mit einem besonderen Festgebet am ersten Tag des darauf folgenden Monats. Das Festgebet beginnt nach Sonnenaufgang und beinhaltet zwei Gebetsabschnitte und eine Ansprache. Die Muslime beglückwünschen sich gegenseitig nach dem Festgebet und drücken ihren Wunsch aus, dass Gott (Allah) ihr Fasten und ihre übrigen Gottesdienste annehmen möge. Das Fest dauert drei Tage an. An diesen Tagen werden Verwandte und Bekannte besucht, wobei gewöhnlich die Jüngeren die Älteren mit ihren Besuchen ehren. Am ersten Tag des Ramadanfestes soll aber nicht gefastet werden, da dies eine Zeit des Feierns ist.
Können Nichtmuslime an muslimischen Veranstaltungen im Ramadan teilnehmen?Grundsätzlich kann jeder an einer muslimischen Veranstaltung teilnehmen, weil dies zu einem besseren gegenseitigem Verständnis beitragen kann. Deswegen sind Nichtmuslime eingeladen sich ein eigenes Bild und einen Eindruck über den Ablauf der Veranstaltungen der Muslime auch im Ramadan zu machen. So können sie z.B. wenn man das mit den Verantwortlichen der jeweiligen Moscheen abspricht, bei den allabendlichen Gebetenn anwesend sein. Muslime freuen sich auch, wenn sie Interessierte und Nachbarn zum Fastenbrechen ( der sog. Iftâr) begrüssen können.
Es ist Sunna sein Fasten mit Datteln zu brechen. Wer keine Datteln hat, soll Wasser trinken. Dann wird gebetet und danach isst man richtig.
Warum fasten die Muslime?Fasten im Islam ist eine Form des Gottesdiensts. Das Fasten im Monat Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islam, also zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt. Die anderen Säulen sind das Bezeugen der Einheit Gottes und der Prophetenschaft Muhammads (s)1, das täglich fünfmalige Gebet, die Wallfahrt nach Mekka und das Entrichten der Zakat.
Das Fasten wird den Gläubigen in dem folgenden Koranvers vorgeschrieben:
“Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.” (2:183).
Laut dieser Aussage im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, soll das Fasten um Gottes (Allahs) Willen geschehen d.h. es soll dadurch die Zufriedenheit Gottes erlangt werden.
Wie wird im Islam gefastet?Das Fasten im Islam heißt, dass der Muslim bzw. die Muslima von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts isst, nichts trinkt, allgemein also keine Nahrung zu sich nimmt und sich des Beischlafs mit dem Ehepartner enthält. Das ist das “äussere” Fasten. Das Fasten hat aber auch eine “innere” Dimension. Der Muslim soll demnach im Ramadan noch mehr als sonst darauf achten sich gänzlich von Sünde freizuhalten d.h. nichts Verwerfliches bewusst anschauen, nichts Schlechtes reden, auf nichts Böses hören und nichts Verabscheuungswürdiges tun. Denn Fasten heisst erkennen, dass man in Wahrheit einzig und allein von Gott abhängig ist.
Zugleich soll sich der Fastende darüber klar werden, dass er sich von vermeintlicher Abhängigkeit von anderem lossagen kann und muss. Er ist ein Pilger, der sich mit seinem Fasten zu seinem Schöpfer aufgemacht hat und alles, woran er gewöhnt ist aber nicht unbedingt benötigt, hinter sich zurücklässt. Zudem beschäftigt sich der Muslim wenn er fastet intensiver mit den restlichen Gottesdiensten wie z.B. den Gebeten oder dem Lesen des Korans.
Welchen Nutzen ziehen Muslime vom Fasten?Das Fasten ist eine direkte Angelegenheit zwischen dem Einzelnen und seinem Schöpfer, also ein Gottesdienst, der frei von Heuchelei sein muss. Die Seele des Fastenden wird gereinigt und geläutert und seine Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen wird gefestigt. Ohne dies bleibt das Fasten bedeutungslos und leer. So ist ein grosser Nutzen des Monats Ramadan mehr Barmherzigkeit gegenüber Armen und Bedürftigen und darüber hinaus das Erlangen einer gewissen Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche. Fasten schärft das Gewissen und vergrössert die Widerstandskraft.
Wer fastet denkt mehr an Gott, übt sich in wohltätiger Nächstenliebe, schmeckt die Süsse der Ergebung in Gottes Willen, die Liebe Gottes und Gottesfurcht. Die Muslime geniessen auch das besondere Miteinander in der Familie und unter Freunden im Fastenmonat. Vielleicht ist der grösste praktische Nutzen der einmonatigen geistigen und körperlichen Übung der, dass die Selbstbeherrschung und die Absage an bestimmte Dinge auch andere Aspekte des Lebens eines Muslims permanent zu durchdringen vermag. Dies wird möglich, weil dem Muslim im Ramadan eine Möglichkeit geboten wird eine innere Abrechnung durchzuführen und er somit neue Vorsätze für die nächste Zeit vornehmen kann.
Wer ist zum Fasten verpflichtet?Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht. Die Pubertät kennzeichnet die Mündigkeit im Islam. Kinder, die die Pubertät nicht erreicht haben, werden ermutigt so viele Tage zu fasten wie sie können. So können sie sich nach und nach mit zunehmenden Alter an dieses Gebot gewöhnen.
Gibt es Personen, die vom Fasten ausgenommen sind?Nur wer das Fasten, so wie es im Islam vorgeschrieben ist, ohne gesundheitlichen Schaden durchführen können, ist zu diesem Gebot verpflichtet. Deshalb sind Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und ähnliche Personengruppen von dieser Pflicht ausgenommen. Personen, deren gesundheitliche Situation sich voraussichtlich nicht bessern wird wie z.B. chronisch Kranke oder Altersschwache, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen speisen (die sog. Fidya). Andere, die unter die Ausnahmeregelung fallen und deren Situation sich bessern wird wie z.B. Schwangere, stillende Mütter etc. holen die versäumten Fastentage zu einem späteren Zeitpunkt nach.
Was ist die Wortbedeutung von Ramadan?Ramadan 2 ist Arabisch und wird von der Wurzel ramida oder arramad abgeleitet, was “brennende Hitze und Trockenheit”, speziell des Bodens bedeutet. Aus der gleichen Wurzel kommt ramdaa - sonnengebrannter Sand. Dies deutet auf das Hitzegefühl im Magen hin, das vom Durst erzeugt wird. Manche erklären auch das damit, dass der Ramadan die Sünden ausbrennt wie die Hitze den Boden. Im Ramadan sind Herz und Seele für die Anbetung und das Gedenken an Gott empfänglicher, so wie Sand und Steine für die Hitze der Sonne. So hilft der Ramadan dem Gläubigen sich neu zu formen und seine physischen und geistigen Veranlagungen und Verhalten zu erneuern.
Ist es sinnvoll den ganzen Tag nichts zu essen und das alles abends wieder durch üppiges Essen nachzuholen?Nein, sicher nicht. Deshalb hat der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) auch geraten leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Und er erliess eine allgemeine Regel, die auch ausserhalb des Ramadans Gültigkeit besitzt: Nämlich, dass der Muslim seinen Magen mit einem Drittel Essen, einem Drittel Flüssigkeit füllen, aber das letzte Drittel leer lassen sollte.
Warum müssen die Muslime einen ganzen Monat lang fasten?Wie schon in den ersten Antworten erwähnt, richten sich die Muslime – auch bei dieser Vorschrift – nach den Worten Gottes, dem Koran, und der Vorgehensweise des Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam), der Sunna. Diese Anweisungen geben den Monat Ramadan, der 29 oder 30 Tage lang dauert, als Fastenzeit vor. Da Eintönigkeit schädlich ist, ist es im Islam nicht gestattet das ganze Jahr über ohne Unterbrechung zu fasten. Auch wer geistigen Vorteil erzielen will, hat nicht die Erlaubnis dazu. Die Erfahrung bestätigt ausserdem, dass das Fasten für den, der es fortwährend übt, zur Gewohnheit wird, zur zweiten Natur, so dass der Vorteil nicht der gleiche ist wie für den, der nur von Zeit zu Zeit fastet.
Wie wurde das Fasten im Monat Ramadan für Muslime eine Pflicht?Die Offenbarungen Gottes an den Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam), die dann als Koran zusammengetragen wurden, begannen im Monat Ramadan im Jahre 610. Das Fasten während dieses Monats wurde den Muslimen erst im Jahre 624 zur Pflicht, als folgende Koranverse offenbart wurden:
“O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.” (Koran 2:183)
“Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allahs Grösse rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein." (Koran 2:185)
Was für Bräuche haben die Muslime im Monat Ramadan?Das Fastenbrechen wird gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser durchgeführt, während das folgende vom Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam) überlieferte Bittgebet gesprochen wird: “O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen”, dann wird das Abendgebet verrichtet. Erst danach werden dann die eigentlichen Speisen gegessen. So wie der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) dies selbst durchführte, ist es Sitte während des Fastenmonats den ganzen Koran zu lesen. Gegenseitige Besuche und Einladungen zum Fastenbrechen sind an der Tagesordnung.
Das gemeinsame Fastenbrechen findet auch oft in den jeweiligen Moschee-Gemeinden statt, in denen manchmal sogar jeden Tag im Ramadan Essen ausgegeben wird.
Wie viele Muslime halten sich an das Fastengebot im Ramadan?Das Fasten scheint das Gebot unter den fünf Säulen zu sein, an die sich die Muslime am meisten halten. Die Moscheen sind in diesem Monat zu den abendlichen Tarâwîh-Gebeten 3 übervoll und selbst nicht praktizierende Muslime halten sich aus Respekt vor diesem Monat von Dingen fern, die der Islam verboten hat, wie z.B. dem Alkoholkonsum. In den Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung wirkt sich der Ramadan im alltäglichen Leben aus. Obwohl sich hier vielleicht fast die Hälfte der Muslime an das Fasten halten, fällt dies natürlich aufgrund der geringen Zahl der Muslime im öffentlichen Leben nicht gleichermassen auf.
Gibt es ausserhalb des Ramadans auch Fastentage?Das für jeden Muslim verpflichtende Fasten gibt es nur im Monat Ramadan. Darüber hinaus hat der Prophet Muhammad (salallahu alaihi wa salam) an bestimmten Tagen das freiwillige Fasten empfohlen wie z.B. 6 beliebige Tage im darauffolgenden Monat Schawwâl.
Er lehrte, dass derjenige, der den ganzen Fastenmonat und noch 6 Tage im Schawwâl fastet, von Gott belohnt wird, als hätte er das ganze Jahr hindurch gefastet. Am 10. Muharram oder montags oder donnertags zu fasten wird angeraten.
Das ständige Fasten das ganze Jahr hindurch wird im Islam hingegen nicht erlaubt und die Maximalgrenze des freiwilligen Fastens wurde vom Propheten (salallahu alaihi wa salam) aufgezeigt, indem er sagte, dass der Muslim, der viel fasten möchte, abwechselnd einen Tag fasten und den darauffolgenden Tag aber aussetzen solle.
Gibt es besondere Ereignisse im Monat Ramadan?Es gibt spezielle Gebete, Tarâwîh genannt, die in den Moscheen oder Zuhause einige Zeit nach Sonnenuntergang, verrichtet werden. In der Lailat-ul Qadr 4 (der “Nacht der Bestimmung”) gedenken die Muslim der Nacht, in der dem Propheten Muhammad (salallahu alaihi wa salam) von Gott die ersten Abschnitte des Korans offenbart wurden. Da der genaue Zeitpunkt dieser Nacht laut einer Aussage des Propheten (salallahu alaihi wa salam) nicht bekannt ist, suchen Muslime diese Nacht in den letzten zehn ungeraden Tagen des Ramadans bzw. feiern ihn in der Nacht des 27. Ramadan. Es ist auch üblich, dass die Muslime in diesem Monat viel spenden und auch ihre Zakat-Abgabe ausrechnen und bezahlen.
Wird am Ende des Ramadans ein Fest begangen?Die Tarâwîh-Gebete finden am zweiten Abend vor dem Fest ihren Abschluss. Das Fest des Fastenbrechens, das auf arabisch ‘Id-ul Fitr und Ramazan Bayramî auf türkisch heisst, beginnt mit einem besonderen Festgebet am ersten Tag des darauf folgenden Monats. Das Festgebet beginnt nach Sonnenaufgang und beinhaltet zwei Gebetsabschnitte und eine Ansprache. Die Muslime beglückwünschen sich gegenseitig nach dem Festgebet und drücken ihren Wunsch aus, dass Gott (Allah) ihr Fasten und ihre übrigen Gottesdienste annehmen möge. Das Fest dauert drei Tage an. An diesen Tagen werden Verwandte und Bekannte besucht, wobei gewöhnlich die Jüngeren die Älteren mit ihren Besuchen ehren. Am ersten Tag des Ramadanfestes soll aber nicht gefastet werden, da dies eine Zeit des Feierns ist.
Können Nichtmuslime an muslimischen Veranstaltungen im Ramadan teilnehmen?Grundsätzlich kann jeder an einer muslimischen Veranstaltung teilnehmen, weil dies zu einem besseren gegenseitigem Verständnis beitragen kann. Deswegen sind Nichtmuslime eingeladen sich ein eigenes Bild und einen Eindruck über den Ablauf der Veranstaltungen der Muslime auch im Ramadan zu machen. So können sie z.B. wenn man das mit den Verantwortlichen der jeweiligen Moscheen abspricht, bei den allabendlichen Gebetenn anwesend sein. Muslime freuen sich auch, wenn sie Interessierte und Nachbarn zum Fastenbrechen ( der sog. Iftâr) begrüssen können.