Und wieder ärgere ich mich über meine Journalistenkollegen. Der Hintergrund: Forscher des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried und der Yale University in New Haven fanden heraus, dass das Protein SynCAM1 Synapsen wie eine Art Klebstoff zusammen hält, und sich die Erhöhung der Eiweißmenge bei Mäusen nicht etwa positiv, sondern negativ auswirkt. Das wiederum wurde nicht etwa als schlecht, sondern gut für´s Lernvermögen befunden, denn Synapsen müssen auch „vergessen“ können, um Neues lernen zu können. Soweit haben es die Schreiberlinge Redakteure noch verstanden. Doch jetzt wird´s BILDend: SynCAM1 könnte, so die Wissenschaftler, bei Krankheiten mit veränderter Synapsenbildung, wie zum Beispiel Autismus, eine Rolle spielen. Ebenso halten sie eine therapeutische Bedeutung des Proteins unter anderem bei Alzheimer für erforschungswürdig. Mehr sagten sie nicht, mehr ist da auch nicht. Die Fachleute Vertreter der Presse machten daraus ein neues Medikament gegen Alzheimer…
Fast seriöser Journalismus, Alzheimer und ein unschuldiges Protein
Autor des Artikels : Latrinum
Zum Original-ArtikelPolemisches, Zynisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal sogar Intelligentes zu allem, was so angespült wird.