Hallo ihr Lieben, ich habe schon so lange nichts von mir hören lassen, dachte, es wird mal wieder Zeit :-) So oft erreichen mich noch mails und Kommentare mit Fragen, Anregungen, gute Nachrichten, schlechte Nachrichten – so wie es eben ist, wenn man mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wird. Viele von euch haben meine Geschichte, die im Januar 2010 begann, konstant mitverfolgt. Und jetzt, im September 2014, stelle ich fest: fast 5 Jahre sind seitdem vergangen. 5 Jahre, die mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt haben, auf den Prüfstand, die große Reset-Taste. Bald ist meine Therapie beendet, ich denke, ich Ende Januar oder Februar werde ich meine letzte Tamoxifenpille schlucken. Und es wird auch wirklich die LETZTE sein, denn, und jetzt hör mir gut zu, du Brustkrebs: Musst nicht wiederkommen. War eine Bekanntschaft, die ich nicht gesucht habe. Du hast mich gesucht und gefunden, hast mich vorher nicht gefragt. Und ich? Wäre um ein Haar gestorben. Dachte eine ganze Weile, dass ich das alles nicht schaffe. Und dann habe ich beschlossen, die Herausforderung anzunehmen. Denn: Was bleibt einem anderes übrig, als die Situation letztendlich zu akzeptieren? Die Herausforderung und den Kampf anzunehmen? Sich der Angst vor dem Tod zu stellen? Lernen, wieder Vertrauen in sich selbst und das Leben zu fassen? Und schließlich wieder lernen, das Leben zu lieben und daran zu glauben, dass es einem doch länger erhalten werden bleibt, als man zunächst dachte? Und dass das Leben ein einzigartiges Wunder ist. Und dass es endlich ist. Dass man so ist, wie der Rest der Welt.
Es ist eine harte Prüfung. Wenn ich eure Kommentare der letzten Jahre lese, wird mir einmal mehr bewusst, was es bedeutet, an Brustkrebs zu erkranken. Für einen selbst, für die Familie, die Freunde. Keine einfache Sache.
Heute, fast 5 Jahre später, kann ich sagen: Ich blicke auf eine intensive Zeit zurück. Fast so, als würde ich jetzt ein 2. Leben leben. Ich habe das Leben immer geliebt und gelebt, war immer eine Abenteurerin. Und heute bin ich es wieder, fast noch mehr! Und, so Gott will, werde ich auch mit 90 noch eine Abenteurerin sein :-)
Mit diesem Foto, das vergangene Woche in Andalusien, in einem kleinen Dorf namens Bolonia entstand, schicke ich euch sonnige, liebe, kraftvolle Grüße. Warum dieses Bild? Weil es sehr sehr viel mit meiner Erkrankung zu tun hat. Es gab eine Zeit, kurz nach meiner Operation, in der ich versuchte herauszufinden, was mich in dieser schweren Zeit.wieder glücklich machen könnte. Und ich fand heraus, dass ich wieder anfangen möchte zu reiten. Also habe ich es getan. Und es macht mich seitdem sehr, sehr glücklich :-)
Eure Katerwolf