FASHIONBLOGGER GOES BACKPACKING #2.

Von Wurmi @GluehwurmiVic
Personal, Travel

FASHIONBLOGGER GOES BACKPACKING #2.

2016/04/25

Meine kleine Reise-Kolumne „Fashionblhgger goes Backpacking“ geht schon in die zweite Runde – momentan erleb ich ja auch wirklich viel und deswegen gibt’s eine Extraportion Informationen für euch. Heute dreht sich alles um ein Thema, mit dem sich jeder Backpacker (sei es aus zeitlichen oder finanziellen Gründen) auseinandersetzen muss: seeing a lot vs. experiencing a lot

Als ich anfing meine Weltreise zu planen, wollte ich unbedingt alle Weltwunder sehen. Ich hab beim genaueren Hinsehen gemerkt, dass dies ein eher schwieriges und teilweise auch gefährliches Unterfangen wäre und so wurde die Idee recht schnell über Board geworfen. Dann wollte ich unbedingt in jedem Land etwas neues lernen: eine neue Sprache, eine bestimmte Küche, Surfen & the like. Auch hier kam mir im Laufe der Zeit der Gedanke, dass ich wohl um einiges länger in meinen jeweiligen Stationen bleiben müsste als ich Zeit habe, um das zu verwirklichen. Also stellte sich die Frage: wie soll meine Reise aussehen: möchte ich möglichst lange unterwegs sein oder möchte ich möglich viel erleben? Die Frage mag banal klingen, doch für die Planung der Reise und vor allem das Einteilen des Budgets ist sie unverzichtbar.

Zunächst war ich davon überzeugt, dass ich zur ersten Riege Menschen gehören werde; ganz frei nach dem Motto „Hauptsache lange weg von Deutschland!“, denn man viel ja das Meiste aus seiner Reise rausholen und das gute Geld ist leider nicht unendlich und jedes Budget ist mal aufgebraucht.
Ziemlich schnell wurde mir aber klar, dass ich gar nicht so viel davon habe ewig in Hostels rumzutingeln, jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße zu essen, das  meiste aus dem Cent rauszuholen, um möglichst lange weg zu bleiben. Denn das bedeutet auch, dass ich auf viele wirklich tolle und einzigartige Erlebnisse hätte verzichten müssen, da diese für mein Budget zu teuer gewesen wären. Ich hätte nicht schnorcheln gehen können, ich hätte nicht tauchen gehen können, ich hätte nicht hang-gliden gehen können, ich hätte keine Bootstour in Partay machen können, ich hätte mich nicht in die tosenden Ströme der Iguazu Wasserfälle stürzen können, ich wäre wahrscheinlich nicht zum Ice-Trekking auf den Perito Moreno gekletttert… Unterhält man sich mit anderen Backpackern hört man viele sagen, dass sich für 5+ Monate unterwegs sind. Im gleichen Atemzug hört man von vielen, dass mögliche Aktivitäten zu teuer sind und sie deswegen nicht gemacht werden.


Ich möchte niemanden verurteilen, der anders denkt als ich. Aber für mich hat sich in den letzten Wochen herausgestellt, ich bin lieber einen Monat weniger unterwegs, aber nehme dafür alles mit was geht. Nichts von dem was ich erlebt habe, bereue ich, auch wenn ich wünschte das ein oder andere wäre etwas billiger gewesen. Wer weiß, ob ich jemals wieder die Länder bereisen werde, die ich jetzt besucht habe und somit wird sich vielleicht niemals die Chance ergeben „es irgendwann doch mal zu tun“. Und am Ende des Tages, an was möchte ich mich erinnern, wenn ich an meine Reise mit dem Rucksack quer über die Welt denke? Daran, dass ich 6 Monate unterwegs war oder daran, was ich in der Zeit, die ich unterwegs war, erlebt habe? Ich werde meinen Enkeln wohl kaum von meinem Hostel erzählen, sondern eher davon, dass ich über die Stadt Rio geflogen bin oder das ich während eines Boottrips meine Comfort Zone verlassen habe und von einer Klippe gesprungen war, die so hoch war, dass der Fall gefühlt ewig andauerte oder das ich so nah es ging an den Iguazu Wasserfällen dran war, wie es nur geht?

Ich freue mich zu hören auf welcher Seite ihr euch seht: seeing a lot or experiencing a lot? 

Vicky

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