Resümee zur Berliner Fashion Week
Inspiration, Mut, Neues, Wagnis, Risiko... Das suchte man in der Berliner Fashion Week vergeblich. Ich empfand sie schon letztes Jahr als lahm. Und dieses Mal wurde es nicht besser.
Woran liegt das? Sicherlich nicht an der immensen Kreativität der Designer in Deutschland, sondern eher an dem enormen Druck der Wirtschaftlichkeit der Kollektionen, gepaart mit Interessen der Investoren und Branchenvertreter und fehlender Marketingbegabung der Organisatoren und Veranstalter.
Ich plädiere auf kompromissloses Design, den man angemessen unterstützen und vermarkten sollte. Dieses momentane Bedürfnis nach Sicherheit, das uns in der Kreativität enorm beschränkt garantiert sicherlich nur den Untergang. Dies wird auch kräftig vom Branchenvertreter „Fashion Council Germany" unterstützt. Ich frage mich, was habt Ihr getan um das ganze nachhaltig zu erhalten?! Bis jetzt nur viel „Bla Bla" mit einer großer Portion „nichts dahinter."
„Wir müssen den Nachwuchs fördern" hört man immer nur. Ja was bedeutet das denn konkret? Und was ist mit den anderen 80% Kreativen, die nicht zum Nachwuchs gehören???
Mein Vorschlag: wechselt jedes Jahr den Vorstand des „Fashion Council Germany" aus und setzt bitte nicht nur Menschen mit hochrangigen Namen ein. Es kann nicht sein, dass auf dieser Plattform nur Designer Aufmerksamkeit kriegen, die eine bestimmte Richtung verfolgen. Es wirkt doch jetzt schon alles nur noch monoton und langweilig, ja geradezu uniformiert!!!
Und das ganze System scheint zubetoniert zu sein, da es sich jetzt trotz des offensichtlich mangelnder allgemeiner/internationaler Interesses gar nichts ändert.
Es ist Zeit für WAHRE Veränderungen!
DURCHBRECHEN und KAPUTTMACHEN das Ganze und die Fashion Week-Landschaft für die öffnen, die was wagen und ihrem Herzen folgen.
Wo sind all die verrückten Egozentriker, Rebellen, Systemkritiker? Ich vermisse Euch.
Christiane Arp, Chefredakteurin der VOGUE sagte im Rahmen des VOGUE Salons: „Die Berlin Fashion Week ist unser Aushängeschild für den Zustand der Modebranche in Deutschland." Das kann ich nur als Floskel betrachten und mit viel Ironie darüber lachen.
Meine persönlichen Highlights
Trotz dem die Fashion Week für mich kein rundum gelungenes Event war, habe ich dennoch einiges aus Berlin mitgenommen:
1. Gutes Essen im White Trash Fast Food. Ich verspreche, beim nächsten Mal auch ein Bild zu machen. Diese Mal war der Hunger schneller. 😉
2. Ein Fahrrad gemietet um flott damit in Berlin unterwegs zu sein. Sehr empfehlenswert!!
3. Interessanter 3D-Schmuck von Vojd Studios
5. Der liebevoll eingerichtet Shop voller Sachen im Ethno-Stil von RIANNA + NINA in der Steinstr. 4.
6. Wieder neue schöne Concept-Stores bei Bikini Berlin entdeckt. Wenn Ihr in Berlin mal seid, unbedingt mal vorbeischauen!
Und wie immer viele neue, nette Leute kennengelernt. Alleine das ist ein Grund immer wieder doch noch nach Berlin zurück zu kehren.