Fashion Upcycling – Das ABC des Mode-DIYs

Jedes Jahr steigt der Umsatz mit Kleidung in Deutschland signifikant an. Nach Angaben des Bundesverbands des deutschen Textileinzelhandels gaben die Deutschen im Jahr 2016 rund 64 Milliarden für Textilien und Bekleidung aus. Aber was passiert mit der alten Kleidung? Das Prinzip „wegwerfen und neukaufen“ kann auf Dauer nicht der Ansatz sein.

Fashion Upcycling bietet eine nachhaltige Alternative und erfreut sich als kreative Ausdrucksform an immer größerer Beliebtheit. Es verbindet eine neue Lust an alten Handwerkstechniken, wie z. B. dem Nähen oder Sticken, verknüpft mit einer bewussteren Lebensweise. Materialien, die sonst im Mülleimer landen, werden wiederverwertet und zu Neuem verarbeitet. Die so entstandenen Kleidungsstücke sind individuell und erzählen eine Geschichte. Selbstgemachte Upcycling-Kleidung kann aber auch als bewusstes Statement für einen neuen Konsum verstanden werden.

Die DIY-Szene hat sich in den letzten Jahren ganz eigene Strukturen, Netzwerke und Bezugsquellen aufgebaut. Es gibt unzählige Blogs und neue Magazine, die sich ausschließlich mit DIY beschäftigen. Daran kann man ablesen, wie groß das allgemeine Interesse an Themen wie Nachhaltigkeit und Selbermachen geworden ist. Fashion Upcycling kann vor allem als ein Teil der DIY-Bewegung weiterwachsen und verbreitet werden.

Fashion Upcycling – Das ABC des Mode-DIYs

Wiederverwendung anstatt Verschwendung

Während der verwaschene Pullover für die einen Müll ist, erkennen die anderen eine wertvolle Ressource: Upcycling lässt alte Kleidungsstücke in neuem Glanz erstrahlen. Die Wortschöpfung aus dem englischen up „nach oben“ und recycling „Wiederverwertung“ beschreibt die Nutzung von vorhandenem Material, um neuwertige Produkte herzustellen. Zu klein gewordene T-Shirts, ungeliebte Hosen und löchrig gewordene Tops – wer in den Tiefen seines Kleiderschranks sucht, wird garantiert Teile finden, die ideale Kandidaten für das Fashion-Upcycling darstellen.

Vergrößern, verkleinern & verändern

Für das Aufwerten von Kleidung, sind vor allem die fünf Grundtechniken des Fashion Upcycling interessant: Vergrößern, Verkleinern, Reparieren, Individualisieren und Verändern.

Während zu klein gewordene Kleidungsstücke durch das Einsetzen von Stoff vergrößert oder verlängert werden können, bieten weite oder zu große Teile die Möglichkeit, gekürzt oder enger genäht zu werden. Auch Löcher sind keine hoffnungslosen Fälle – mit eingesetztem Spitzenstoff kann eindrucksvoll repariert werden. Details wie Pailletten, Fransen oder Patches eignen sich zum Individualisieren, während aus Männerhemden wunderschöne Röcke mit Knopfleisten gezaubert werden können. Kleidung kann also auch so umgestaltet werden, dass sie eine komplett neue Funktion erhält.

Die wichtigsten Werkzeuge sind dabei Nadeln, Nähgarn und ein Maßband. Wer rundum ausgestattet sein möchte, kann über die Anschaffung einer Stoffschere und einer Nähmaschine nachdenken. Kleine Helfer wie Textilmarker und Nahttrenner sind ebenso nützlich.

Fashion Upcycling – Das ABC des Mode-DIYs

So gelingt jedes Projekt

Nähte sichern: Im Idealfall sollte jede Naht am Anfang und am Ende verriegelt werden, damit sie nicht wieder aufgeht. Dazu wird der gleiche kurze Abschnitt, etwas 1 cm, mehrmals vernäht. Auch durchgeschnittene Nähte sollten mit einigen Stichen gesichert werden, damit sie nicht von alleine wieder aufgehen.

Materialien abstimmen: Mix and Match ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Gerade der Mix von Materialien erzeugt schöne und einzigartige Effekte. Wer sich unsicher ist, kann zuerst eine kleine Nähprobe anfertigen, bevor die Stoffe endgültig zusammengenäht werden. Das ist vor allem wichtig, wenn Stoffe eine unterschiedliche Dehnbarkeit oder Dicke besitzen.

Waschbarkeit prüfen: Ein Upcycling-Projekt sollte im besten Fall vor Beginn geplant werden, um später unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, ob Veredelungen waschbar sind. Pailletten und Fransenborten dürfen beispielsweise nicht in der Waschmaschine gewaschen werden.

Wer jetzt kaum noch an sich halten kann, darf sofort loslegen. Ein schönes Anfängerprojekt ist das Umgestalten einer Jeans: Einen angesagten Used Look erhält diese durch das einfache Abtrennen von Details. Dafür wird keine Nähmaschine und nur wenige Minuten Zeit benötigt. Einfach Taschen oder Schilder entfernen und fertig ist das kleine Upcycling mit großer Wirkung.

Viele Tipps & Tricks zum Thema sowie praktische Anleitungen findet ihr jetzt außerdem im Freebook „Fashion-DIY Upcycling“, das von der DIY-Bloggerin und Modedesignerin Eliza Schwarz erstellt wurde.

Fashion Upcycling – Das ABC des Mode-DIYs


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