Gestern hatte ich wieder einmal das Glück, ziemlich zeitig im Gebiet einzutreffen. Das Tagewerk begann sechs Uhr morgens und bot wieder eine herrliche Kulisse.
Wenn man in den frühen Morgenstunden alleine in der Heide steht, bieten sich unendlich viele Eindrücke. Ob es nun die Feldlerchen oder Wiedehopfe sind, die mit ihrem Gesang den Tag begrüßen oder Feldhasen durch das Gras toben, überall gibt es etwas zu entdecken.
Wie die Natur hat sich auch das Licht verändert. Die ersten Strahlen der Sonne tauchen das Land nun in einen goldigen Schein und lässt es durch verschiedene Rottöne etwas wärmer erscheinen als im Hochsommer. Besonders schön ist auch der Anblick einer äsenden Rehfamilie gewesen. Vollkommen ruhig zogen sie grasend durch die Heidelandschaft.
Durch die Beweidung mittels Heckrindern und Konikpferden haben wir Heidekraut in allen Altersstadien. Von jungen Trieben bis hin zu verholzten Exemplaren ist alles vorhanden und trägt zu dem heterogenen Landschaftsbild bei. Würde man zur Mahd als Pflegemaßnahme greifen, wären alle Heidebestände etwa im gleichen Alter und würden das Landschaftsbild irgendwie "gleichschalten".
Irgendwie kam mir gestern der Gedanke in den Sinn, welchen Jahreszeit wohl die Schönste sei aber das lässt sich nicht so leicht beantworten. Bis jetzt hatte ich noch keinen Tag in der Oheide den ich als misslungen empfunden habe. Ein weiterer schöner Nebeneffekt meines Berufes sind die Gespräche mit den Spaziergängern, Joggern und Radfahrern. Die Heide wird von der ansässigen Bevölkerung geschätzt und solange wie es auch nur Einen gibt,der uns sagt, dass ihm die Landschaft gefällt, machen wir mit unserer Arbeit weiter.