Es ist nicht möglich, an einem Arbeitstag vor dem Computer zu sitzen und dabei die offenen Augen „zu bitten“, doch nur die optischen Eindrücke vom Monitor aufzunehmen und nicht das, was sonst noch im Hintergrund vor einem steht. Sind die Augen offen, nehmen sie auch alle Eindrücke auf, die in ihren Sichtwinkeln sind, darunter auch sämtliche Farben. Bei der Einrichtung von Büros muss darauf geachtet werden, was für optische Eindrücke schädlich sind – und welche sogar hilfreich sein können.
Regenbogen der Gefühle
Farbiges Bild Foto von Flickr: rob_oter0
Die Farben entlang des bekannten Spektrums – Rot als die langwelligste und Violett als die kurzwelligste am anderen Ende – lösen eine Vielzahl von Stimmungen und Gefühlen im Auge des Betrachters aus, wenn sie den Raum dominieren.
Rot ist nicht umsonst die Farbe der Torero-Flaggen: Sie ist auch die Farbe des Blutes und des Feuers, sie löst Tatendrang und Aggressionen aus. Wände damit zu bestreichen empfiehlt sich nicht, denn es wirkt oft viel zu ablenkend. Trotzdem, gerade auf dem Flur und dem Boden kann Rot auch wie eine Motivation üben.
Wer Mitarbeiter mit Farben gerne anregen will, jedoch Rot zu Recht zu extrem findet, kann es gerne mit Orange und Geld probieren. Auch diese Farben gehören noch zu den „warmen“ Farben und wirken sehr anregend, ohne allzu ablenkend zu sein.
Farbige Streifen Foto von Flickr: rosmary
Ab den Farben Grün und Blau wird der „kühle“ Bereich des Farbspektrum betreten. Es geht hierbei um Farben, die eher zur Erholung als zur Aktivierung gedacht sind. Grün erinnert gerne an die geruhsame Natur, eine Illusion von Garten also, im eigenen Büro. Blau wirkt ebenfalls sehr ausgleichend und wird oft für Ruheräume verwendet. Violett hingegen ist wiederrum nicht fürs Büro zu empfehlen, weil es seinen farblichen Eigenschaften schon sehr einlullend, um nicht zu sagen hypnotisierend wirken, und es auch eher zu dunkel ist.
Kontraste und Schlichtheit
Buntstifte Foto von Flickr: Karva Javi
Die Farben sollten nicht nur inhaltlich an sich passen, sondern dürfen auch untereinander keine zu starken Kontraste bilden. Je weiter sie im Farbspektrum auseinander liegen, desto schärfer wird der Kontrast und so anstrengender sind die Reize fürs Auge. Man sollte nur wenige Farben das Bild dominieren lassen, und diese harmonisch miteinander abstimmen. Dafür kann man allerdings die Räume gerne sehr unterschiedlich gestalten.
Die Farben Weiß und Grau mögen zudem nicht besonders spektakulär wirken, und erscheinen daher oft langweilig. Trotzdem kann auch dies gerade ein Vorteil sein, wenn besondere Konzentration am Arbeitsplatz gefragt ist. Weiß steht nicht nur für Neutralität, sondern auch für Klarheit, für Reinheit. Und Grau existiert auch nicht nur in fünfzig, sondern bis zu fünfhundert verschiedenen, fürs menschliche Auge wahrnehmbaren Abstufungen. Sie wirkt als neutralisierende Farbe und kann damit Stimmungen dämpfen, die sonst nicht gut für die Konzentration wären.