Far Cry 4

Far Cry 4 ist im Grunde genau das, wonach es aussieht: Mehr Far Cry 3. Die Shooter-Formel ist etabliert und die Aufgabe der Entwickler ist es, sie zu verfeinern und weiter spannend zu halten. In klassischer Ubisoft-Manier gibt es einen riesigen Abenteuer-Spielplatz an zu entdecken, Türme zu erobern und Karten freizuschalten, deren schiere Anzahl an optionalen Aufgaben den Spieler beinahe mit Möglichkeiten erschlägt.

Als Schauplatz dienen diesmal keine tropischen Insel-Idyllen, sondern die Gebirgszüge des Himalaya. Protagonist Ajay Ghale kehrt in seine nepalesische Heimat zurück, um die Asche seiner Mutter zurückzubringen und wird dabei in die Aktivitäten einer rebellischen Terroristengruppe verstrickt, was zugleich ein guter Vorwand ist, um dem für die Serie typischen Chaos zu frönen. An der Spitze der Opposition steht Pagan Min, der charismatische und psychopathische König, der in den Promotion-Materialien so nachdrücklich gezeigt wurde.

Wer sich aber Illusionen macht, dass Far Cry 4 ein wenig mehr Fokus auf Story legt, sollte diese wohl beiseite legen: Während Pagan Min eine faszinierende Persönlichkeit darstellt, kommt er kaum zum Vorschein. Seine Auftritte sind dermaßen minimal, dass man getrost sagen kann, dass Story in Far Cry 4 reine Nebensache ist. Aber man muss dem Spiel eines lassen: die wenigen Dialoge sind exzellent geschrieben und gespielt, in diesem Jahr eine Seltenheit.

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Der Spielfluss ist diesmal deutlich rasanter und so kommt man sehr viel schneller in den Genuss aller Vorzüge als noch vom Vorgänger bekannt: Das systematische Ausräumen von feindlichen Festungen macht Spaß wie eh und je und die Neuerungen sind gut durchdacht. Vor allem die Vertikalität der Umgebung spielt nun eine große Rolle. Ein perfekt umgesetzter Enterhaken wird dabei in seinem Einsatz nur noch vom neuen Einmann-Helikopter übertroffen. Bergspitzen können übrigens erklommen werden, wobei man anschließend problemlos mittels Wingsuit wieder hinunter fliegt.

Gekoppelt an die zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen – wie Missionen, Collectibles und das Tierleben – dauert es so nicht lange, bis der Spieler sich mit den irrwitzigsten Szenarien auseinandersetzt. Obwohl es wieder zu surrealen Drogentrips kommt, ist das Spielgeschehen schon von alleine absurd genug – man denke dabei zum Beispiel an die Möglichkeit, auf dem Rücken eines Elefanten mit Raketenwerfern bewaffnet eine Basis stürmt.

Ein besonderes Gimmick ist die Tatsache, dass das gesamte Spiel im Koop-Modus gespielt werden kann, was dem Geschehen einen völlig neuen Zusammenhang verleiht. Die zahlreichen Spielmöglichkeiten erlauben faszinierende taktische Möglichkeiten, die besonders zu zweit ein unvergessliches Erlebnis bieten. Dazu kommt noch ein unterhaltsamer, asymmetrischer Versus-Multiplayer, der ebenfalls die Abwechslung steigert.

Far Cry 4 bietet genau das, was Fans der Serie glücklich macht: Einen neuen Spielplatz, der mit sinnvollen Features mehr Abwechslung bietet denn je. Wer also nach der letzten Ausgabe noch Lust auf mehr vom exakt gleichen Erlebnis, der ist hier gut bedient.

Plattform: PS3 (Version getestet), PS4, PC, Xbox 360, Xbox One, Spieler:1-2 (Koop), 2-10 (online)
Altersfreigabe (PEGI): 18, Release: 18.11.2014, http://far-cry.ubi.com


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