Fantasy-Triologie: Das Buch von Kelanna

Was wären wir ohne das geschriebene Wort? Was ist Schicksal und was freier Wille? Und was wäre, wenn wir alle in einer Geschichte leben würden, deren Ende schon von tausenden Jahren vorherbestimmt worden wäre?

Schon nach dem ersten Teil der Trilogie Das Buch von Kelanna – Ein Meer aus Tinte und Gold von Tracy Chee war ich gefesselt von der Geschichte um Liebe, Magie, Geheimnisse und Verrat. Mit Die Schlacht um Wörter und Blut ist die Reise zum unausweichlichen Ende nun abgeschlossen. Ich kann dieses Buch als Hommage an das Lesen selbst nur von Herzen empfehlen.

Darum geht´s in Das Buch von Kelanna

In einer Welt, in der fast niemand um die Existenz des geschriebenen Wortes weiß, findet Sefia einen scheinbar wertlosen Gegenstand: ein Buch. Kaum berührt sie das makellose Papier, spürt sie eine magische Verbundenheit und lernt die Zeichen zu deuten. Diese führen sie nicht nur auf eine gefährliche Reise, sondern auch an die Seite eines Jungen, Archer, der selbst voller Geheimnisse steckt. Langsam decken Archer und Sefia die Hintergründe einer Geheimorganisation – der Wache – auf, die es nicht nur auf das geheimnisvolle Buch abgesehen haben, sondern auch um die Macht in Kelanna. Und für beides ist ihnen jedes Mittel recht.

Könnte Archer mit seinem Brandmal am Hals – der Junge aus den Legenden sein, der als Anführer einer riesigen, unaufhaltbaren Armee alle fünf Königreiche Kelannas erobert und das Ende des Krieges mit seinem Tod bezahlt?

Was geschrieben steht, trifft immer zu.

Geschichte in der Geschichte

Versteckte Botschaften, Einbeziehen des Lesers und die Magie um das geschriebene Wort – beim Lesen fühlte ich mich an Die Unendliche Geschichte und zeitweise auch an die Tintenherz-Triologie zurück erinnert. Und doch ist das Buch von Kelanna etwas ganz anderes: Ein philosophisches Fantasy-Epos rund um Magie und der Bedeutung des geschriebenen Wortes, das mit von der ersten Seite total in den Bann zog.

Im Text findet man immer wieder optische Besonderheiten: Mal bilden einige fett gedruckte Buchstaben Botschaften, mal findet man neben der Pagina Worte, die sich am Ende als Teile eines Gedichts herausstellen.

Ein Wort mag in Kelanna ein Hauch nur sein,
doch wenn es geschrieben steht, trifft es auch ein.
Siehst du genau hin, gelingt der Versuch?
Das Buch ist eine Welt, denn die Welt ist ein Buch.“

Vorherbestimmtes Ende – oder doch ein Missverständnis?

Mit dem vorherbestimmten Ausgang der Geschichte hat die Autorin ganz bewusst ein Schicksal vorherbestimmt. Denn egal wie sehr sich die Figuren innerhalb des Plots bemühen, einige Handlungsstränge lassen sich nicht ändern. Dies wird besonders im letzten Teil der Triologie klar, wenn man mit jeder Seite dem unausweichlichen Schicksal etwas näher kommt und ganz verzweifelt mitbangt, ob nicht noch der Ausgang bewusst unklar formuliert ist oder alles, einem Missverständnis gleich, aufgelöst wird.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Im dritten Teil lebt die Geschichte sehr von dem Leben auf den Schiffen der Gesetzlosen. Manchmal bin ich hier wegen des Hin und Hers von Aktionen, Planänderungen und Nebenhandlungen etwas aus dem Lese-Flow gekommen. Und tatsächlich war es mir an dieser Stelle etwas zu viel „Fluch der Karibik“, weshalb mich Band drei nicht ganz überzeugen konnte.

Trotzdem hat mich dieses traurig schöne Abenteuer fasziniert, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aufbricht. Vielleicht sind wir ja selbst eine Geschichte, die gelesen wird und dessen Ende vorherbestimmt ist?

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Das Buch von Kelanna

  • Ein Meer aus Tinte und Gold
  • Ein Schatz aus Papier und Magie
  • Die Schlacht um Wörter und Blut

♥ Autor: Traci Chee
♥ Übersetzung: Sylke Hachmeister
♥ Verlag: Carlsen Verlag
 Altersempfehlung: ab 14 Jahren
 Seiten: ca. 500 pro Buch
♥ Preis: 18,99 €


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