Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mit dem Ausprobieren neuer Autoren etwas ängstlich bin und deshalb, sobald ich einen gefunden habe, der mir gefällt, stur an ihm kleben bleibe. (Was manchmal eine extrem ärgerliche Angewohnheit sein kann, wie in den letzten Jahren bei Joy Fielding. Aber ich lern's halt nicht.) Eine sehr positive Überraschung hat mir dieser Tick aber Ende letzten Jahres beschert, als ich mir zum ersten Mal ein Buch von Nina Blazon aus der Jugendecke der Bibliothek ausgeliehen habe. Seitdem lese ich alles, was ich von ihr in die Finger bekomme.
In den letzten Jahren hatten mich, trotz vieler positiver Rezensionen auf anderen Blogs, die knall-quietsch-Cover mit den typischen Mädchen-Gesichtern und dem vielen Rosa immer kalt erwischt, deswegen war ich total erstaunt, als die Bücher so ganz anders waren als erwartet. Nina Blazon hat einen völlig eigenen Stil, der gerade in ihren Fantasy-Geschichten sehr deutlich herauskommt und dem ich so noch nie begegnet bin. Ihre Geschichten sind ungewöhnlich und anspruchsvoll und Ihre Figuren oft auch noch nach dem Lesen irgendwie geheimnisvoll und vermitteln einen ganz besonderen Zauber. Außerdem habe ich in Jugendbüchern bisher selten so schön beschriebene Liebesgeschichten gefunden, denn Nina Blazon gelingt es, die perfekte Balance zwischen poetischer Sprache und spritzigen Dialogen zu finden (was mich bei einer deutschen Autorin gleich doppelt so sehr freut, denn oft gehen solche Nuancen bei der Übersetzung verloren!)
Hier meine drei Blazon-Favoriten aus dem Bereich Fantasy (ich würde sagen, das ist klar ihre Stärke - auch wenn mich zum Beispiel "Die Königsmalerin" mit geschichtlich-realem Hintergrund auch sehr begeistern konnte. "Das Amulett des Dschingis Khan" hab ich dagegen abgebrochen.) Übrigens veröffentlich die Autorin fast nur Einzeltitel, was an sich bei Jugendbüchern momentan ja schon eine Besonderheit darstellt.
Meine Meinung: Mein absoluter Liebling! Alle Bücher von Nina Blazon sind einzigartig, aber dieses habe ich zugeklappt und noch Wochen später die Hauptfiguren vermisst. Von der Aufmachung her hat mich die Geschichte eher an eine Dystopie als an typische Fantasy erinnert (tatsächlich hat die Geschichte einige Ähnlichkeit mit der Eleria-Trilogie), und ich konnte ein paar Elemente aus Stefanie Meyers "Seelen" darin entdecken, daher konnte mich die Auflösung auch nicht wahnsinnig überraschen. Das macht aber gar nichts, denn die Liebesgeschichte ist wunderschön sanft und geht dabei - fast unmerklich - von Seite zu Seite tiefer unter die Haut.
"Manchmal ist das, was man sieht, nicht die einzige Wirklichkeit."
Meine Meinung: Eine Stadt in Angst vor einer Herrscherin, die ihr Gesicht hinter einer Maske verbirgt und Ascheflocken in ihren Wein mischt. Mysteriöse Wasserwesen, die mordend durch die Stadt ziehen und zerfließen, wenn sie erschossen werden aber in Jade eine undefinierbare Traurigkeit auslösen. Ein Vater, der hilflos zusehen muss, wie sein kleines Mädchen erwachsen wird und seine Schwächen erkennt. Ein grausames Monster, das überall dort aufzutauchen scheint, wo auch Jades Geliebter sich aufhält... Nina Blazons überbordende Fantasie hat mich in dieser Geschichte regelrecht umgehauen. Obwohl der Handlungsstrang vollkommen logisch und nachvollziehbar aufgebaut ist und - im Rahmen des Fantasysettings - absolut glaubwürdig, schafft sie es, die ganze hier erdachte Welt mit einer solch schillernden Magie zu erfüllen, dass man sich als Leser überhaupt nicht davor retten kann. Erste Seite aufschlagen und abtauchen. Aber Achtung: nach 480 atemlosen Seiten wieder in der Wirklichkeit anzukommen, war gar nicht so einfach. Alles hat noch stundenlang irgendwie gefunkelt. Und wieder habe ich noch lange die Charaktere vermisst!
Meine Meinung: Ascheherz spielt in der gleichen Welt, in der auch Faunblut angesiedelt ist, allerdings hatte ich hier anfangs ein wenig Schwierigkeiten mit der Story warmzuwerden. Summers Erinnerungen sind zu unvermittelt und unzusammenhängend und auch die Chemie zwischen Summer und Anzej, deren Aufeinandertreffen einen Großteil der Einleitung einnimmt, fand ich ziemlich anstrengend für den Leser. Nach und nach wird aber klar, warum alles genau so sein muss und das Aushalten der ersten... 100 (?) Seiten lohnt sich! Letztendlich überrascht Nina Blazon nämlich wieder mit einer einzigartigen Idee und die Geschichte nimmt plötzlich rasant an Spannung zu. Auch hier ist eine bittersüße Liebesgeschichte mit eingewoben, die, wie bei der Autorin üblich, immer auch eine Spur von Verlust und Verrat beinhaltet, deren Überwindung das Ganze so viel tiefgründiger macht, als es bei anderen Jugendbüchern der Fall ist. Die Faszination die das Buch auf mich ausgeübt hat, lag diesmal nicht so sehr an den Charakteren, die mir, anders als bei den Vorgängern, nicht wirklich ans Herz gewachsen sind, sondern eher an der Story an sich. Und die ist wirklich etwas Besonderes, denn Ascheherz ist - anders als es das Cover vermuten lässt - das Dunkelste der drei vorgestellten Bücher und klingt dadurch noch lange nach.
Ganz große Schreibkunst - Bitte nicht von den Kitschcovern abschrecken lassen!
In den letzten Jahren hatten mich, trotz vieler positiver Rezensionen auf anderen Blogs, die knall-quietsch-Cover mit den typischen Mädchen-Gesichtern und dem vielen Rosa immer kalt erwischt, deswegen war ich total erstaunt, als die Bücher so ganz anders waren als erwartet. Nina Blazon hat einen völlig eigenen Stil, der gerade in ihren Fantasy-Geschichten sehr deutlich herauskommt und dem ich so noch nie begegnet bin. Ihre Geschichten sind ungewöhnlich und anspruchsvoll und Ihre Figuren oft auch noch nach dem Lesen irgendwie geheimnisvoll und vermitteln einen ganz besonderen Zauber. Außerdem habe ich in Jugendbüchern bisher selten so schön beschriebene Liebesgeschichten gefunden, denn Nina Blazon gelingt es, die perfekte Balance zwischen poetischer Sprache und spritzigen Dialogen zu finden (was mich bei einer deutschen Autorin gleich doppelt so sehr freut, denn oft gehen solche Nuancen bei der Übersetzung verloren!)
Hier meine drei Blazon-Favoriten aus dem Bereich Fantasy (ich würde sagen, das ist klar ihre Stärke - auch wenn mich zum Beispiel "Die Königsmalerin" mit geschichtlich-realem Hintergrund auch sehr begeistern konnte. "Das Amulett des Dschingis Khan" hab ich dagegen abgebrochen.) Übrigens veröffentlich die Autorin fast nur Einzeltitel, was an sich bei Jugendbüchern momentan ja schon eine Besonderheit darstellt.
1. Der dunkle Kuss der Sterne
"Am Morgen meiner Hochzeit erwachte ich, ohne zu ahnen, dass ich tot war, obwohl mein Herz noch schlug."Die Story: Canda ist eine der hohen Töchter der Wüstenstadt Ghan. Als Angehörige einer der Herrscherfamilien ist sie mit besonderen Gaben ausgestattet, die ihren Weg als Herrscherin schon vorzeichnen. Ihre mächtigste Gabe ist dabei ihr besonderer "Glanz", ihre Schönheit Anmut, mit deren Hilfe sie alle Menschen in ihrer Umgebung auf Anhieb verzaubert. In der Nacht vor Ihrer Hochzeit verschwindet auf einmal ihr zukünftiger Gatte Tian - und mit ihm zusammen auch Candas Glanz. Ohne diese mächtigste Gabe von ihrer Familie in Schande verstoßen, kann Canda aus ihrem Gefängnis fliehen und beginnt, Fragen zu stellen. Zusammen mit dem Sklaven Amad macht sie sich auf eine gefährliche Wüstenreise um Tian zu finden.
Meine Meinung: Mein absoluter Liebling! Alle Bücher von Nina Blazon sind einzigartig, aber dieses habe ich zugeklappt und noch Wochen später die Hauptfiguren vermisst. Von der Aufmachung her hat mich die Geschichte eher an eine Dystopie als an typische Fantasy erinnert (tatsächlich hat die Geschichte einige Ähnlichkeit mit der Eleria-Trilogie), und ich konnte ein paar Elemente aus Stefanie Meyers "Seelen" darin entdecken, daher konnte mich die Auflösung auch nicht wahnsinnig überraschen. Das macht aber gar nichts, denn die Liebesgeschichte ist wunderschön sanft und geht dabei - fast unmerklich - von Seite zu Seite tiefer unter die Haut.
"Manchmal ist das, was man sieht, nicht die einzige Wirklichkeit."
2. Faunblut
"Ich wünschte, ich hätte sie wirklich vergessen!" rief Jakob leidenschaftlich. "Und glaub mir, ich habe es versucht. Aber sie kamen wieder. In meinen Albträumen, jede Nacht. Sie sind... Geister. Unglücksboten. Damals im Winterkrieg hat die Lady sie in den Fluss gejagt. Ihre Körper starben, aber ihre Seelen konnte sie nicht töten. Sie lauern darauf , herausgerufen zu werden."Die Story (Text von Amazon, Spoiler von mir gelöscht): Faun ist ein Jäger des Zwielichts, wild und verstörend schön. Seine Beute sind die Echos, geheimnisvolle Wesen, die nachts aus den Flüssen steigen. Als Faun angeheuert wird, die Metropole am Rande der Zeit von den Echos zu befreien, begegnet er Jade, dem Mädchen mit den flussgrünen Augen. Eine gefährliche Liebe beginnt, die für Jade den Tod bedeuten kann.
Meine Meinung: Eine Stadt in Angst vor einer Herrscherin, die ihr Gesicht hinter einer Maske verbirgt und Ascheflocken in ihren Wein mischt. Mysteriöse Wasserwesen, die mordend durch die Stadt ziehen und zerfließen, wenn sie erschossen werden aber in Jade eine undefinierbare Traurigkeit auslösen. Ein Vater, der hilflos zusehen muss, wie sein kleines Mädchen erwachsen wird und seine Schwächen erkennt. Ein grausames Monster, das überall dort aufzutauchen scheint, wo auch Jades Geliebter sich aufhält... Nina Blazons überbordende Fantasie hat mich in dieser Geschichte regelrecht umgehauen. Obwohl der Handlungsstrang vollkommen logisch und nachvollziehbar aufgebaut ist und - im Rahmen des Fantasysettings - absolut glaubwürdig, schafft sie es, die ganze hier erdachte Welt mit einer solch schillernden Magie zu erfüllen, dass man sich als Leser überhaupt nicht davor retten kann. Erste Seite aufschlagen und abtauchen. Aber Achtung: nach 480 atemlosen Seiten wieder in der Wirklichkeit anzukommen, war gar nicht so einfach. Alles hat noch stundenlang irgendwie gefunkelt. Und wieder habe ich noch lange die Charaktere vermisst!
"Die dürre Hand schnellte so schnell vor, dass sie nicht reagieren konnte. Mit erstaunlicher Kraft presste sie sich auf ihre Lippen. 'Sprich beides nicht aus. Niemals, hörst du?' befahl er. 'Die Schädel hüten sich selbst. Aus Marmor besteht ihr Palast, stumme Glocken rufen zum Kampf.' Obwohl er Unsinn redete, wirkte er völlig klar. Jade konnte in ihm den Mann sehen, der er früher gewesen war. 'Der erste Lord ist tot. Die Raubvögel saufen sein Blut.'"
3. Ascheherz
"Das Mädchen musterte Summer immer noch so interessiert als würde es auf eine Antwort warten. Es hatte wasserblaue Augen, die so klar waren, als hätte sie noch nie im Leben Leid oder Schrecken gesehen. Und dennoch spiegelte sich darin auch Härte. Was hast du erlebt, dass du dich nun an einen Krieg verkaufst?, hätte Summer sie am liebsten gefragt. Weißt du, was du tust? Weißt du, wie es ist, grausam zu sein, zu leiden und zu sterben?"Die Story (Text von Amazon, Spoiler von mir gelöscht): Seit einem Unfall ist Summers Gedächtnis wie ausgelöscht. Doch sie weiß, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Als sie mit dem geheimnisvollen, engelhaft schönen Anzej in das ferne Nordland flüchtet, muss Summer erkennen, welchen Verrat sie vor Jahrhunderten begangen hat. Nun fordert die Herrin des Todes das Leben zurück, um das sie betrogen wurde.
Meine Meinung: Ascheherz spielt in der gleichen Welt, in der auch Faunblut angesiedelt ist, allerdings hatte ich hier anfangs ein wenig Schwierigkeiten mit der Story warmzuwerden. Summers Erinnerungen sind zu unvermittelt und unzusammenhängend und auch die Chemie zwischen Summer und Anzej, deren Aufeinandertreffen einen Großteil der Einleitung einnimmt, fand ich ziemlich anstrengend für den Leser. Nach und nach wird aber klar, warum alles genau so sein muss und das Aushalten der ersten... 100 (?) Seiten lohnt sich! Letztendlich überrascht Nina Blazon nämlich wieder mit einer einzigartigen Idee und die Geschichte nimmt plötzlich rasant an Spannung zu. Auch hier ist eine bittersüße Liebesgeschichte mit eingewoben, die, wie bei der Autorin üblich, immer auch eine Spur von Verlust und Verrat beinhaltet, deren Überwindung das Ganze so viel tiefgründiger macht, als es bei anderen Jugendbüchern der Fall ist. Die Faszination die das Buch auf mich ausgeübt hat, lag diesmal nicht so sehr an den Charakteren, die mir, anders als bei den Vorgängern, nicht wirklich ans Herz gewachsen sind, sondern eher an der Story an sich. Und die ist wirklich etwas Besonderes, denn Ascheherz ist - anders als es das Cover vermuten lässt - das Dunkelste der drei vorgestellten Bücher und klingt dadurch noch lange nach.
"Der Klang seines Namens machte sie benommen. Wie eine Musik, die sie wahrnahm, bevor sie sie hörte. 'Und wer bin ich?' 'Shena - Flamme. So habe ich dich genannt, wegen deiner Haare, aber auch weil du so aufbrausend warst, so stolz - und weil du so sehr für das Leben gebrannt hast.' Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Einen Moment waren sich ihre Lippen wieder ganz nah. Doch im letzten Augenblick verharrte er. Der Schatten, den sie so gut an ihm kannte, huschte über seine Miene, Aprubt ließ er sie los und wandte sich von ihr ab. 'Geh', sagte er mit harter Stimme.