… ist schuld an diesem Titel.
… ist schuld daran, dass wieder mal nur ein Revueartikelchen entsteht.
… ist schuld daran, dass die Ideen sich immer noch weigern niedergeschrieben zu werden.
… ist was grässliches.
Freitag, 15.10.
Die Bauarbeiter sind da (im Fraternidad). Sie hauen alles kurz und klein (den schlechten Belag des Vordaches). Sie errichten eine Mauer (damit der Hang nicht in den Abfluss rutscht). Sie reparieren (die beiden WCs). Sie verputzen einige Außenwände (damit man Murals drauf malen kann). Dafür errichten sie Konstruktionen, die in Europa physikalisch ähnlich funktionieren, dort aber definitiv sicherer aussehen (Gerüste). Und meine Kamera erstmals in Kinderhänden (denen von Alberto Jesus).
Und das ist das Ergebnis - oder besser: eines von vielen
Und natürlich kann eine Baustelle nicht ohne Staub leben, schon gar nicht, wenn Beton weggestemmt wird.
Damit man ein ungefähres Bild davon bekommt
Gleichzeitig wird (unangekündigt, sonst würden alle daheimbleiben) ein Kurs abgehalten, der den Kindern Drogen ausreden soll. Es werden unter anderem Plakate gestaltet, Gruppengespräche geführt und ein Film gezeigt. Und mittendrin zockel ich immer wieder mit zwei Kameras durch das Geschehen. Meiner, zum Fotografieren und der des Projekts, zum Filmen.
Fleißig am Plakateschreiben
Nach der Nachmittagsvorstellung wird noch herumgesessen und die Kinder „beschnuppern“ den Neuzugang Angelika. Ich nutze das wieder ganz unverschämt aus und schieße Fotos
Sonntag, 17.10.
Es gibt wieder mal Henderl zum Mittagessen. Es wurde schon am Samstag gekauft und lief seither im Garten herum, jetzt schwimmt es jedenfalls in der Suppe auf dem Holzofen.
Die Farben sind Kunst. Behaupte ich mal
Ich gebe außerdem die Insektensammlung auf, weil wir kein Formalin bekommen und die Tierchen so grausiglich zu stinken beginnen würden. Die Tarantel lasse ich aber nicht im Garten aus – da würde sie gleich wieder gejagt werden – sondern transportiere sie an einen (hoffentlich) sicheren Platz. Und so gibt es jetzt auch ein Bild in beinahe freier Wildbahn.
Für ein Portraitfoto wollt ich mich aber dann doch nicht in die Wiese legen
Von den Nicaraguanern wird behauptet, sie würde beißen und einen sofort lähmen oder umbringen (je nachdem, wen man fragt
Montag, 18.10.
Die offizielle Willkommensfeier für Angelika steht an und wird dann (mit einer Stunde Verspätung) auch begonnen. Es wird wieder getanzt, gespielt und gelacht. Unter anderem tritt Belma mit der freiwillig mitarbeitenden Professorin auf.
Belma tanzt den Mexikaner
Es sieht schräg aus und ich habe noch nie das gesamte Publikum so lachen sehen
Mittwoch, 20.10.
Ein Ronron hat den Esstisch gefunden, aber seinen Gleichgewichtssinn verloren. Er geht zwei Schritte, dann kippt er um und zappelt hilflos. Wieder aufgestellt beginnt das Spiel von vorne. Auch in der Wiese ergeht es ihm nicht viel besser, ich habe indessen nur Probleme, das zappelnde Ding auf meine Speicherkarte zu bringen
So siehts aus und ist dabei sogar noch eher klein
Donnerstag, 21.10.
Die Vogelwelt hier ist hier viel bunter und schriller als in Österreich. Nicht nur in Formen und Farben, sondern auch in Gesang und dessen Lautstärke. Ein besonders schräges Exemplar hat vor ein paar Tagen für ein paar Sekunden im Garten Halt gemacht: Orange wie ein Textmarker, mit schwarzen Streifen wie ein Tiger. Den muss ich mir mal vornehmen
Aber er beobachtet mich sicherheitshalber schon ganz genau
Allgemeines Geplänkel
Um nachfragen zu können, für welche Computerkurse in der Bevölkerung Interesse besteht, fragt mich Leonell nach den dafür in Frage kommenden Programmen aus. Als ich ihm dann Videoschnitt anbiete meint er ohne Umschweife „Das könnte man dann den drei condegianischen Fernsehstationen anbieten!“ – vermutlich gegen kostenlose Werbung
Mittlerweile habe ich es geschafft, auf beinahe allen Computern des Computerkurses funktionierende Antivirenprogramme zu installieren, dabei sind aber schon wieder mindestens fünf Maschinen mit Neu-Aufsetz-Bedarf aufgefallen. Aber es ist immer noch so, dass ein USB-Stick gröbstens verseucht zurückkommt, wenn er an diversen, speziellen Computern angesteckt wird. Auch muss man den Kindern endlich beibringen, die Antivirenmeldungen nicht wegzudrücken, sondern den Virus zu eliminieren. Das wird noch ein Haufen Arbeit
Zwischenzeitlich hatten wir diese Woche drei Hühner in der Dusche stehen. Das rührt daher, dass zu Weihnachten ganz Condega Huhn essen will. Da das Angebot aber nicht so flott steigt, oder die Verkäufer einfach ihr Weihnachtsgeld etwas auffetten wollen, steigt der Preis um diese Zeit ganz gewaltig an. Ja, in Wirtschaft war ich immer schon die große Leuchte
Und weil ich jetzt schon wieder so lange vorm PC hocke und eigentlich lieber schlafen würde, höre ich wieder auf
Wie gesagt, es gibt bereits Ideen für weitere Artikel … also stay tuned