Fanbericht: Eleventh He Reaches London LIVE in Perth

Erstellt am 27. Dezember 2010 von Conorocko
In der am stärksten isolierten Stadt der Welt, Perth, ganz im Westen von Australien ist die Band mit dem recht merkwürdigen Namen ELEVENTH HE REACHES LONDON zuhause. Da auch ich derzeit für ein halbes Jahr in Perth verweile, habe ich natürlich das Glück, ein paar Auftritte von ihnen mitzunehmen. Das Konzert fand in einer Club/Bar namens Amplifier statt, vergleichbar ungefähr mit dem Gebäude9 in Köln, Fassungsvermögen von ca. 450 wurde mir gesagt. Eleventh He Reaches London (EHRL) waren allerdings nur Support-Act, insgesamt spielten zuvor noch eine Band namens Injured Ninja und Headliner waren My Disco. Alle drei Bands sind Aussie-Bands und nicht gerade im Mainstream anzusiedeln, My Disco geniesst hier aber national aber schon einen erhöhten Bekanntheitsgrad. Von den insgesamt rund 100 Besuchern waren  aber ca. die Hälfte nur wegen EHRL gekommen.
Zur Musik: Injured Ninja habe ich zur Hälfte verpasst, hörte sich aber ganz ok an. Guter Sound und ebenfalls für eine solch kleine Band gut abgestimmte Lichtshow. Experimentelle, aber nicht wirklich ausufernde Musik, etwas noisy, aber nichts besonderes, angenehme Vorband.

Dann kamen EHRL auf die Bühne und es ging direkt mit einem meiner Lieblingssongs "I am the Bearer, I stand in Need" los. Sound war exzellent, ansonsten war der Auftritt aber minimalistisch gehalten, es wurde sich auf die Musik konzentriert, welche dann auch in einer guten Qualität dargeboten wurde. Das was mich an der Band besonders fasziniert, dass fast über ein ganzes Lied lang eine sowohl instrumental als auch durch den Gesang eine Stimmung aufgebaut wird,  ohne das ist langweilig wirkt, hat auch Live ganz gut funktioniert. Zum emotionalen Höhepunkt zumeist gegen Ende der Songs durch Scream(o)-Parts zum Ausdruck gebracht, ist dann das Publikum teilweise auch gut mitgegangen.Insgesamt gabs nahezu nichts zu meckern, leider nur 4 Lieder (40 Minuten Spielzeit), wovon drei knapp bzw. etwas mehr als 10 Minuten dauern. Hätte gerne noch "For the Commonwealth and the Queen" gehört, dafür muss man dann aber evtl. mal auf einen Solo-Gig warten.Setlist:I am the Bearer, I stand in NeedBritain and StructureNeuer Song mit unbekannten Titel, 10 Minuten mit tollem OutroLong Grows The ListAuf jeden Fall eine Band, bei der es sich lohnt, sie sowohl auf CD als auch Live anzuhören. Für mich bisher eine fast unvergleichbare Mischung, die zeigt, dass man progressive- und Post-Rock mit Hardcore und Screamo mischen kann, ohne das es kitschig wird.Ich glaube aber, dass man sie in nächster Zeit nicht in Europa touren sehen wird, da sie schon etwas länger existieren und trotz ihrer Qualität möglicherweise nicht mehr darauf aus sind, ihren Kontinent häufiger zu verlassen.My Disco: Interessante Band, minimalischer Sound, 3 Leute, teilweise mit Bongo-ähnlichen Beat der auch zum tanzen einlud. Kann mir vorstellen, dass sich ihre Studioaufnahmen ganz anders anhören.Bilder/Video vom Auftritt gibts noch hier, aber ohne Live-Ton: 


Lukas