Familienzusammenhalt und das “Wie gehe ich innerhalb meiner Familie mit den anderen um” sind Fragen, die auch immer wieder im Coaching auftauchen. Vor allem dann, wenn der Umgang miteinander Bauchschmerzen macht. Die eigene Familie ist ein heikles Thema, weil meistens mit so vielen Emotionen und Empfindungen verbunden, wie kein anderes Thema der Welt, vielleicht noch Krankheit ausgenommen. Die Familie ist unser erster Kontakt zur Welt und meistens haben wir durch die vielfältigen Sinneserlebnisse der ersten Monate unseres Lebens ein ganz besonderes Verhältnis – vor allem zu unserer Mutter.
Familie ist toll – solange keine Störung vorliegt
Wenn aber der Kontakt zur Familie problematisch ist, man selbst immer wieder enttäuscht und verletzt wird – dann kann die primäre Bindung auch zu einer Belastung werden. Meistens zu einer Doppelbelastung: Auf der einen Seite lieben wir unsere Familie, auf der anderen Seite merken wir, dass bestimmte Verhaltensweisen oder eine bestimmte Kontaktqualität uns einfach nicht mehr gut tut. Und dieses “Dazwischen” macht uns dann Probleme. Probleme deshalb, weil wir es meistens nicht gelernt haben, dass auch zwei unterschiedliche Gefühle zu einer Zeit da sein dürfen – wie zum Beispiel Wut und Liebe. Wir haben meistens gelernt, dass es nur einen Zustand gibt: Entweder Wut oder Liebe. So haben wir das gelernt. Mit voller Konsequenz.
Liebe bdeutete damals Zugehörigkeit zur Familie, Wut bedeutete Ausschluss aus der Familie. Und als Kind wollte und musste man dazugehören. Wie sieht es denn dann heute als Erwachsener aus? Würde einen ein Ausschluß das Leben kosten? Oder was passiert, wenn heute als Erwachsener beides da sein darf: Wut und Liebe? Und wie sehen dann Ihre Entscheidungen und Handlungen aus, wenn beides da sein darf? Ich bin auf Ihre Erfahrungen gespannt….