Typisches Krankengetränk: Kamillentee
Um meinen Tagblatt-Kolumnen-LeserInnen mittwochs möglichst Aktuelles aus unserem Leben zu erzählen, warte ich mit der Eingabe meiner Texte in der Regel bis ganz kurz vor Redaktionsschluss. Mehr als oft hat sich dieses Vorgehen bewährt, denn mehr als oft kam es erstens anders und zweitens als ich dachte. So auch dieses Mal.
Am Sonntagabend war ich drauf und dran, eine Kolumne zu unseren entspannten Weihnachtsferien zu schreiben, mit welcher ich erzählen wollte, dass es sich ausbezahlt gemacht hatte, ein gemütliches Programm zu fahren, ohne zu viele Festessen, ohne zu viele Aktivitäten. Wir konnten sehr gut loslassen: die Buben genossen es, ausgiebig in ihren eigenen vier Wänden zu spielen, das Familienoberhaupt und ich fanden Zeit, längere Gespräche zu führen und abends bei einem Glas Wein die während des Alltags leider oft vernachlässigte Zweisamkeit zu geniessen.
Doch irgend etwas hemmte mich: War es der typische Sonntagsabend-Blues, der mich jedes Wochenende übermannt und mich nach schönen Ferien wie diese ganz besonders intensiv heim suchte? Oder war es bereits eine leise Vorahnung?
Ich beschloss diesem Schreibstau keine allzu grosse Bedeutung beizumessen und stattdessen diesen letzten romantischen Ferienabend mit dem Familienoberhaupt zu geniessen. Doch aus dem Sahnehäubchen zur Krönung unserer Ferien wurde nichts. Just als ich mich betthübsch gemacht hatte, stand unser Grosser vor mir im Badezimmer – vollgeschmiert mit Pasta-Resten vom Abendessen. Dieses Mal war es also eine üble Magen-Darm-Grippe, die sich äusserst demonstrativ in Szene setzen und unbedingt zum Thema dieser Spalte machen wollte.
So startete ich im Kinderzimmer auf dem Boden kauernd in die erste Arbeitswoche des neuen Jahres und statt zu schlafen, schrieb ich diese zu 180 Grad anders gelagerte Kolumne als ursprünglich geplant. DAS, liebe Leserinnen und Leser, ist das WAHRE Familienleben!
mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich
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