Familienkurzurlaub – Nervurlaub !

Von Nina Lewedei @Philinsmom
#MOM-BLOG

Nun ist er schon wieder vorbei, unser Kurzurlaub über das verlängerte Wochenende. Wir waren 4 Tage, einfach mal weg vom Alltagsstress, in den Harz gefahren. Warum der Harz? Naja, wir finden es da ganz nett und es ist vor allem nicht so weit entfernt. Die Autofahrt von etwa eineinhalb Stunden ist gut verträglich für unseren Sohn und erspart uns so eine Menge Stress. Da der Papa dieses Jahr auf seine Männertour zum Männertag verzichtet hat, konnten wir also am vergangen Donnerstag schon aufbrechen. Etwas traurig war er schon, aber er legte einfach mehr Wert auf die gemeinsame Familienzeit. Als Dank dafür hatte ich natürlich noch kurz vorher ein nettes Vatertagsgeschenk besorgt.

Wir sind also entspannt und in aller Ruhe am Donnerstag aufgebrochen und waren nur kurze Zeit später schon da und so konnten wir den Nachmittag gleich noch nutzen. Unsere Ferienwohnung lag direkt an der Seilbahn zum Wurmberg in Braunlage. Wir sind also gleich am ersten Tag mit der Seilbahn auf den Wurmberg hoch und das war schon ein Highlight für unseren kleinen Mann. Praktisch war natürlich das wir eigentlich alles zu Fuß erreicht haben dank der guten Lage der Ferienwohnung. Gefunden hatte ich diese kurz vorher beitraum-ferienwohnungen.de und ich hatte echt Glück, dass ich überhaupt noch was bekommen habe. Wir wohnten also über die paar Tage in einer der Wohnungen am Wurmberg und waren wirklich begeistert über solch hübsch eingerichtete und gepflegte Ferienwohnungen. Wer also mal einen Abstecher in den Harz machen möchte, dem kann ich diese Adresse wärmstens empfehlen.

Bis zum Nachmittag war alles entspannt und schön und wir freuten uns sehr auf ein paar Tage nur zu dritt. Leider haben wir die Rechnung ohne unseren kleinen Mann gemacht, denn der suchte sich den Beginn der legendären Trotzphase für diesen Tag und Kurzurlaub aus. Zumindest ist das meine Vermutung. Angekommen auf dem Wurmberg hatte der kleine Mann Hunger uns so lockte ich ihn in die Almhütte herein um eine kleine Stärkung zu besorgen. Wie ist das so wenn man die Trotzphase erreicht hat? Ist das so, dass das Kind wie am Spieß schreit, weil es bockig ist und nicht das Essen will was es vorgesetzt bekommen hat? Oder ist es eher so, dass das Kind vor Wut das bestellte Essen durch die Bude schmeißt und vor lautstarkem Schreien total rot anläuft? Ich weiß es nicht, ich weiß nur das es echt peinlich war und die um uns herum sitzenden Rentner wohl alle fast einen Herzinfarkt bekommen haben, weil unser kleiner Mann sich wie die Axt im Walde benommen hat. Bis dahin ja eigentlich kein Problem, denn ich kenne ja diese Wutausbrüche meines Sohnes und auch von mir selbst. Auch als wir wieder aus dieser Hütte raus waren war keine gute Laune in Sicht. Als hätte sich schlagartig ein Schalter in unserem Kind umgelegt, zuckte und bockte er die ganze herum. Leider macht er das immer sehr lautstark und zieht alle Blicke auf sich uns. Wir waren also die Hauptattraktion an diesem Tag auf dem schönen Wurmberg! An diesem Tag folgte leider keine Besserung mehr. Es wurde wegen allem protestiert, geweint, gebockt und gezickt, egal was wir gemacht haben.

Gleich noch am ersten Abend feierten wir ein wenig den Vatertag und weil mein Göttergatte leider nur mit mir Vorlieb nehmen musste, hab ich mich überwunden und mit ihm zusammen sein Geschenk verkostet, welches ich bei vidamo gefunden habe. Naja, eigentlich war es eher ein Frusttrinken, aber ich zierte mich natürlich trotzdem etwas, weil Frauen das eben so machen wenn es um starken Alkohol geht… Was schwächeres hätte den Abend aber auch nicht mehr gerettet. Wir waren beide einfach traurig und etwas in der Schockstarre, weil wir unseren Sohn seit langem nicht mehr so erlebt haben. Ich hatte also genau das richtige Geschenk für den Papa besorgt, zum Glück! Wär ja nicht auszudenken gewesen, wenn ich dann noch irgendwie etwas für gute Laune oder ähnlichen Kram gekauft hätte.

Wenn es wirklich vielleicht der Anfang der Trotzphase ist, dann beschreibe ich das mal so: Du bist plötzlich so frustriert über die Situation, dass du alle weiteren Pläne, vielleicht noch ein weiteres Kind zu bekommen, sofort und ohne zu überlegen über den Haufen schmeißt. Du fühlst dich als wärst du die schlechteste Mutter der Welt und fragst dich wie viele Kinderheime es wohl in Deutschland eigentlich gibt. Das alles nur durch einen Nachmittag ausgelöst! Und während du darüber nachdenkst, geht dir der Satz der netten Bedienung in besagter Almhütte nicht mehr aus dem Kopf!

Keine Sorge, meiner ist 8 Jahre alt, das wird noch schlimmer!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dieser Satz war den sie zu mir gesagt hat, denn es war gar nicht so einfach alles richtig zu verstehen bei all dem Geschrei und der lauten Musik anlässlich des Männertags, die aber leider nicht das lauteste war.  Der erste Tag war eigentlich im Eimer und leider wurde es die folgenden Tage auch nicht besser. Wir haben versucht alles mögliche zu unternehmen um unseren Sohn zu entertainen oder irgendwie zu guter Laune zu bringen aber er war einfach frustriert. Wir konnten es ihm einfach nicht recht machen und alles war falsch. Er wollte einfach nicht das machen was wir wollten uns so wurde unser Kurzurlaub eigentlich zu einem kurzen Chaosurlaub mit viel schlechter Laune. Wir haben natürlich trotzdem versucht uns ein paar schöne Tage zu machen und rückblickend lohnt sich ja eigentlich jeder Urlaub auch wenn es mal etwas nervenaufreibend ist.

Wir fühlen uns immer sehr wohl in den Bergen und fahren auch deshalb oft entweder in die Alpen oder in irgendein deutsches Gebirge. Ich finde die kleinen malerischen Dörfchen und die wunderschönen Waldwege einfach traumhaft. Der Harz ist jetzt vielleicht nicht das beliebteste Urlaubsziel von vielen aber man kann dort durchaus sehr viel unternehmen. Gerade mit einem Kleinkind ist es doch sehr angenehm keine lange Autofahrt zu haben und lieber mehrere kleinere Dinge zu unternehmen. Wir haben also unsere Akkus mit Spaziergängen, besuchen eines Spaßbades oder dem Ausprobieren der vielen Spielplätze verbracht und wenn noch ein paar Jährchen vergehen und der kleine Mann etwas älter ist, wird natürlich noch die Sommerrodelbahn ausprobiert und vielleicht sogar die Harzer Schmalspurbahn.

Bis jetzt hat sich an der Unzufriedenheit unseres Sohnes nichts geändert und nach dem ersten Schock der Eltern und vielen Diskussionen darüber, haben wir uns erstmal darauf eingestellt, dass es vielleicht ab jetzt etwas schwieriger wird. Wie komme ich eigentlich auf den ganzen Trotzphasen-Kram? Nun was macht eine Mutter wenn sie verzweifelt ist? Sie googelt was das Zeug hält und versucht sich dadurch ein paar Ratschläge einzuholen. Ich habe also sehr viel zu den Stichworten, die gerade sehr gut zu unsere Situation passen, über die Trotzphase gefunden ungelesen und klammere mich mit aller Hoffnung an die “Kopf hoch, das macht jedes Kind ab etwa diesem Alter durch” -Aussagen und bin gespannt auf die nächste Zeit…

Quelle und Bildrechte Bild Ginglas: vidamo.de

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