Ursula von der Leyen, Foto: CDU/CSU-Bundestagsfraktion (CC-BY-SA-3.0)
Unsere neue Verteidigungsministerin hat - davon darf man ausgehen - von dem, was sie jetzt tun soll, keine Ahnung. Das macht aber nichts; dann macht sie halt das, was sie zwar auch nicht kann, aber schon gemacht hat: Familienpolitik.Und so kam die siebenfache Mutter heute mit einer Idee um die Ecke, bei der sich nicht nur mir die Nägel krümmen: sie möchte die Bundeswehr »familienfreundlich« machen. Während Mama morgens Taliban tötet wird das Kind in einer Kita betreut. Oder Oma oder die herdprämienversorgte Nachbarin kümmern sich dann um das Balg.
Und Abends am Abendbrottisch fragt dann Klein-Erna, was Mama denn heute erlebt hat…
»Ursula von der Leyen plant, die Armee zu einem familienfreundlichen Unternehmen umzubauen. ›Mein Ziel ist es, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen‹« schreibt der Stern.
»Die Truppe müsse« so von der Leyen, »Dienst- und Familienzeiten besser aufeinander abstimmen.« Hoffentlich hat sie das auch mit dem »Feind« besprochen. Nicht, dass irgendwer unser Land am Hindukusch gerade dann angreift, wenn die Familie unterm Weihnachtsbaum sitzt. Denn das geht ja nun mal gar nicht…
Die Frau hat Ideen… da fasste Dir an den Kopp: »Teilzeitarbeit für Soldaten und Kinderbetreuung in den Kasernen« will sie ermöglichen. Vielleicht sollte sie auch »Töten und Kommandieren« als unbezahlten Praktikumsplatz anbieten. Könnt man so schön mit ihrer aktuellen Forderung nach Drohnen für die Bundeswehr verbinden: Vormittags vom Bildschirmarbeitsplatz - vielleicht sogar im Home-Office - Drohnen steuern und Nachmittags dann die Kinder von der Kita abholen und die heile Welt genießen. Nur die SoldatInnen außer Landes hätten ein kleines Problem: sie müssen nach Feierabend die Transall kriegen, die sie zur Familie bringt. Und wehe, wenn die bösen Feinde Sprengfallen auf dem Weg zum Flughafen aufbauen. Da weinen die Kinder, wenn Mama zu spät kommt. Und das kann doch kein ordentlicher Familientaliban gutheißen.
Allerdings kostet so ein Shuttleflug zwischen Kabul und Berlin etwas mehr als einer zwischen Bonn und Berlin.
Wie von der Leyen das Vorhaben finanzieren will, ist noch nicht geklärt. »Die Umsetzung der Maßnahmen wird viel Geld kosten, das bislang nicht im Verteidigungshaushalt zur Verfügung steht«, sagte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner…
Nein, nein, nun mal ersthaft und nicht so negativ: Es geht einzig und allein um Arbeitsplätze - das Totschlagargument dieser Gesellschaft. Für Arbeitsplätze machen wir doch alles. Koste es, was es wolle: »Mein Ziel ist es, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen«. Wo das steht? Natürlich in den deutschen Wirtschaftsnachrichten. Wo sonst?
Nic
Extra 3 hat den einzig richtigen Kommentar zu dieser Regierung…