Vor einigen Wochen/Monaten entbrannte in der Blogosphäre ja eine heiße Diskussion nach einem Beitrag auf "Stadt Land Mama" zum Thema Familienbett.
Ich vermute dieses ist ein ebenso brisantes Thema wie das Impfen, nicht impfen, stillen, nicht stillen und und und.
Dennoch wage ich es, meinen Senf dazu zu geben und teile euch hiermit mit: Familienbett, nein danke! ;-)
Familienbett mit krankem Kind
Wir haben es ausprobiert. Nach Monaten der Schlaflosigkeit wurde das Baby krank und wanderte in unser Bett. Es war die einfachste und ehrlich gesagt bequemste Lösung. So konnte ich nachts schnell mal fühlen, wie das Fieber sich entwickelte und fix den Schnuller reichen, wenn dieser verloren ging. Das Ganze ging genau eine Nacht gut. Danach ging es Mini schon langsam besser, nur aus unserem Bett ausziehen, das wollte er natürlich nicht, denn er hatte Blut geleckt und gemerkt wie kuschelig und gemütlich es bei Mama und Papa doch ist. Also blieb er einige Tage.... und lasst Euch gesagt sein: die Rückkehr ins eigene Bett war ein harter Eltern-Kind-Kampf, der einige Abende und verdammt viel Konsequenz in Anspruch nahm.Bei Krankheit finde ich es grundsätzlich in Ordnung, wenn der Kleine bei uns im Bett schläft. Er braucht dann so viel Nähe und ist ganz kuschelig und leidet wie ein echter Mann, da ist das Familienbett für einige Tage für uns alle die beste Lösung. An allen anderen Tagen ist es für mich aber absolut inakzeptabel.
Mein Mann schläft auf ca. 70 cm, Mini auf 110 cm und ich auf den verbleibenden 20 cm Bett und liege mit meinem Kopfkissen halb auf dem Nachttisch.
Wenn Mini dann schläft geht das klassische Spiel los, Arme, Beine, sogar das gesamte Kind landen bevorzugt auf meinem Gesicht, Magen, Blase. Neulich liess er sich nachts plötzlich aus dem Sitzen nach hinten fallen und fiel direkt auf meine Lippe. Ich sage euch, so schnell bin ich noch nie aus dem Bett gekommen, ich war fuchsteufelswild, auch wenn der Kleine da wenig für konnte.Das Ergebnis dieses Gerangels sind mittelmäßiger Schlaf für den Mann (der das alles irgendwie einfach ausblenden kann, Neid!), mittelmäßiger Schlaf fürs Kind (Mama ist ja irgendwie immer im Weg) und so gut wie kein Schlaf für mich.
Schläft ein Baby im Familienbett früher durch?
Darum ist das Familienbett für uns einfach so gar keine Option. Ja, hätten wir den kleinen Mann frühzeitig dauerhaft bei uns schlafen lassen, da bin ich mir sicher, hätte er garantiert viel früher regelmäßig durchgeschlafen und ich mir so manch schlimme Nacht ersparen können, andererseits hätten wir den Kampf ihn ans eigene Bett zu gewöhnen vermutlich dann eben später geführt, denn auch von der Option "das Kind entscheidet selbst, wann es ins eigene Bett möchte" halte ich mal so gar nichts. Ich bin Mama, ich bin Chef, ich gebe die Richtung vor und ICH entscheide, nicht mein Kleinkind. In meinen Augen ist das nicht nur bei der gesamten Erziehung, sondern auch beim Schlafen ein wichtiger Punkt, der den Kleinen auch Halt und Sicherheit gibt.Paarzeit, wenn das Kind schläft
Darüber hinaus ist mir die Zeit nach 19 Uhr, wenn der Kleine in seinem Bett, in seinem Zimmer schläft absolut heilig - für mich und vor allem auch für mich und meinen Mann als Paar. Wir kochen zusammen, essen, bereden den Tag oder schauen einfach einen Film und zum Schlafengehen kuscheln wie uns aneinander und schlafen gemeinsam ein, kein Kind, dass zwischen uns liegt und sich im wahrsten Sinne des Wortes zwischen uns drängelt. Unser Einschlafen zu Zweit ist einer der wenigen exklusiven Paarmomente geworden, seitdem wir Eltern sind. Das will ich nicht missen.Ich finde, jeder sollte es mit dem Schlafen handhaben, wie es für alle Beteiligten am Besten ist. Wenn alle ihren Schlaf bekommen und froh damit sind sei ihnen das Familienbett auf jeden Fall gegönnt. Ich für meinen Teil bin aber sehr dankbar für unser "Nicht-Familienbett".
