Es gab Zeiten in meinem Leben, da klang das Wort “Familie” wahnsinnig klebrig und gehörte allein den Spießern. Ich kokettierte mit Begrifflichkeiten wie “Hardcore-Single” und hätte mein Leben, so wie es gerade läuft, hochmütig belächelt. Nun, “Leben ist das was passiert, wenn du Pläne machst” und es kommt der Tag, wo man sich eingesteht, dass es wunderschön wäre, wenn es da jemanden gäbe, der auch nach dem eigenen Abgang von dir erzählen könnte. Jemand, der die eigenen Ideen und Ideale in die nächste Generation nimmt, jemand, an den du den Nabel der Welt abgibst.
Als meine Kinder auf die Welt kamen, wurde ich vom “Sieger “und “Besiegten” und nach fast 6 Jahren kann ich behaupten, daß mich die Beiden mehr erzogen haben als ich sie. Eine eigene Familie zu haben ist so wahnsinnig analog, daß du oft daran verzweifelst, keine UNDO Taste zu finden. Nein, da gibt´s weder einen Korrekturpinsel, noch einen Helligkeitsregler… Doch jedes mal, wenn ich für ein paar Tage allein unterwegs bin, will ich nichts anderes, als zurück ins geliebte Chaos zu meinen von mir selbst ausgesuchten Besiegern.
Es gab Zeiten in meinem Leben, die ich heute fast belächeln würde. Was wusste ich denn schon?