In Zeiten, in denen die Angst vor der Überalterung der Gesellschaft wächst, darf die perfekte Familie wieder mehr als zwei Kinder haben. Lange Zeit sah das Bild ja so aus: Papa mit bereits leicht angegrauten Schläfen, Mama ein paar Jährchen jünger, Junge, Mädchen. Zur Not durften es auch zwei Mädchen sein, zwei Jungen aber lieber nicht, weil es zu laut werden könnte.
Natürlich wird dieses Bild nicht über Nacht verschwinden, aber immer öfter wird mit Drei- bis Vierkindfamilien geworben, wenn Eltern Geld locker machen sollen. “Schaut her, wer bei uns einkauft, kann sich mehr als zwei Kinder leisten”, lautet die Botschaft. Und so lächeln dann von den Plakaten ein Papa mit leicht angegrauten Schläfen, eine Mama, die einige Jährchen weniger auf dem Buckel hat, eine vernünftige älteste Tochter, ein angepasster Zweitältester, eine verträumte jüngere Tochter und ein schalkhafter Jüngster. So sieht sie heute aus, die perfekte Familie, selbstverständlich zufrieden und sorgenfrei.
Auch wenn es begrüssenswert sein mag, dass heute auch als glücklich gelten darf, wer viele Kinder hat, so bleiben die Bilder realitätsfremd wie eh und je. Wir zumindest hatten schon Mühe damit, uns an das Strickmuster Mädchen-Junge-Mädchen-Junge zu halten, von der perfekten Harmonie und dem sorgenfreien Alltag ganz zu schweigen.
Glücklich sind wir trotzdem mit unseren Kindern.