Familie und Freunde – wie können sie mich bei einem Burnout unterstützen?

Von Gertrud

Freunde und Familie – Flickr moodboardphotgraphy

Psychische Erkrankungen wie Burnout und Depressionen betreffen nie die erkrankte Person alleine, sondern auch dessen Umwelt. Die Familie merkt oft, wenn man sich zurückzieht oder merkwürdig verhält. Verwandte und Freunde werden dann auch zu Leidtragenden, da die erkrankte Person nicht mehr für sie so da ist wie in gewohnter Form. Was können Familie und Freunde dabei tun, um die erkrankte Person zu unterstützen?

Zugehen

Sollte noch keine klare Diagnose, jedoch ein Verdacht auf Burnout vorliegen, ist es wichtig, auf die betroffene Person zuzugehen und in ein ehrliches Gespräch über die Lage zu bringen. Burnout-Betroffene möchten nämlich häufig nicht über ihre Erkrankung sprechen, aus Schamgefühl oder ähnlichen Gründen. Wichtig ist Geduld und Feingefühl, man soll nicht mit der Tür ins Haus fallen und sofort das Wort „Burnout“ in den Mund nehmen.

Vielleicht ist sogar besser, wenn eine nicht ganz so sehr nahestehende Person das Gespräch übernimmt, also zum Beispiel lieber ein Freund als die Ehefrau, da man oft vor engen Familienangehörigen Schwächen nicht so sehr eingestehen will wie vor Personen, die etwas mehr Distanz wahren können.

Zu Aktivitäten animieren

Lethargie wirft Erkrankte oft nur wieder in ihre Krankheit zurück. Besser ist es, die Betroffenen zu Aktivitäten zu animieren, die allen gefallen. Dabei soll man sich vor allem daran erinnern, was die Person vor der Erkrankung gemacht hat, um sie nun wieder auf dieser Schiene ins normale Leben zurückzuführen. Und um an die positiven Aspekte der erkrankten Person aufmerksam zu machen, ihre Stärken, ihre Vorzüge, eben was sie wertvoll macht.

Nicht als Retter aufspielen

Trotz aller Hilfsbereitschaft sollte es auch nicht übertrieben werden: Wer nicht gerade selbst eine Ausbildung als Psychotherapeut hat, ist auch niemand, der wirklich professionell helfen kann. Die Heilung ist größtenteils Therapeutensache, Freunde und Familie können unterstützen, sollen nicht die Hauptlast tragen. Andernfalls könnte man in dem Versuch, wie ein Retter in der Not für die Person zu agieren, sich selber plötzlich ausgebrannt fühlen.