Doing Family – Familie als Chance
Familie und Schule
Worüber soll ich heute mit euch diskutieren? Alles, was es zum Coronavirus zu sagen gibt, ist bereits tausendfach abgehandelt worden. Und was uns Covid-19 alles noch bescheren wird, wissen eh nur die Götter. Ich habe mich deshalb entschieden, mit euch über Schule und Familie zu reden. Mögt ihr das Coronavirus kurz auf die Seite stellen? Etwas Ablenkung kann in diesen Tagen nicht schaden.
Familie als wichtigster Lernort
Habt ihr euch auch schon gefragt, was Kinder heute während der obligatorischen Schulzeit lernen? Ich mich schon, habe ich doch zwei Jungs, die diese Phase bald hinter sich haben werden. Äusserst spannende Antworten liefert die Zürcher Längsschnittstudie, die Kinder, die im Jahr 2003 im Kanton Zürich in die 1. Klasse eingetreten sind, über die obligatorische Schulzeit hinweg begleitet hat. Die wichtigsten Erkenntnisse können folgendermassen zusammengefasst werden: 1. Deutsch ist ein Mädchenfach. 2. Mathematik findet von der 1. bis zur 6. Klasse statt, nachher kommt nicht mehr viel dazu. 3. Sozial bedingte unterschiedliche Lernvoraussetzungen von Kindern verstärken sich über die Jahre. 4. Die Lernmotivation nimmt laufend ab. 5. Der alles entscheidende Punkt für Chancengerechtigkeit ist die Familie als wichtigster Lernort!
Familie als Wirtschaftsfaktor
Damit die Familie ihre entscheidende Funktion zu Gunsten von Chancengleichheit wahrnehmen kann, ist sie auf gute politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen angewiesen. Funktionierende Familien können den Lernerfolg von Kindern fördern, was wiederum die gesamte Wirtschaftskraft der Schweiz zu stärken vermag. Gerade jetzt, wo wir uns auch Gedanken um die negativen Konsequenzen von Covid-19 auf unsere Wirtschaft machen, kann es nicht falsch sein, sich in Erinnerung zu rufen, dass auch eine moderne Familienpolitik ein Hebel ist, um an der Wirtschaftskraft eines Landes zu drehen.
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
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