Computerspiele und auch das Spielen an sich werden beispielsweise über eine der zahlreichen Apps auf dem Smartphone immer aufwendiger und sind mittlerweile fast allgegenwärtig. Zudem bieten sie zahlreiche Möglichkeiten in Sachen Marketing. Soziale Netzwerke selbst werden teilweise zum Zentrum vieler Spiele. Daher ist es nur logisch, wenn Hersteller für sich selbst oder für die Spiele an sich genau dort Präsenzen schaffen. Denn in diesen Netzwerken treffen sie ihre Zielgruppe, da der Altersdurchschnitt und die Internet- bzw. Computeraffinität bereits vorliegen und sich meist mit dem der Endverbraucher decken.
Aus diesem Grund liegen heute 5 Unternehmen aus der Computerspiel-Branche im Fokus der famefacts:
EA Electronic Arts
EA beziehungsweise Electronic Arts ist einer der bekanntesten und größten Hersteller mit verschiedenen Tochtermarken und Firmensitzen weltweit. Somit kann von relativ großen Ressourcen ausgegangen werden, die ein professionelles Community Management ermöglichen. Diese Professionalität wird bei Betrachtung der Seite auf den ersten Blick deutlich: Es wird regelmäßig proaktiv kommuniziert und in den Tabs gibt es 7 speziell eingerichtete Anlaufstellen zu diversen Themen. Durch diese Aufteilung können Nutzeranfragen gezielt gesteuert und somit effektiv bedient werden.
Unter Support & FAQ werden beispielsweise alle Fragen und Probleme der Nutzer mittels eines Fragenkatalogs, eines Live Chats und der Möglichkeit zur telefonischen Unterstützung gelöst.
Auffallen ist dabei das zugehörige Bild, welches ganz klar eine Spielszene darstellt und somit die Verbindung zum Produkt herstellt.
Eine der wichtigsten Informationen für einen Fan der Marke und deren Spielen sind natürlich Veröffentlichungstermine von neuen Spielen. Dafür hat EA den Tab “Kommende EA-Spiele” bzw. Releases eingerichtet. In diesem können die Starttermine von jedem kommenden Spiel (sofern bereits vorhanden) eingesehen werden. Wobei das Spiel mit dem frühesten Termin die bildliche Gestaltung dominiert.
Ein praktisches Feature des Tabs ist die Funktion, dass der jeweilige Termin zu den eigenen Veranstaltungen hinzugefügt werden kann. Die kompatiblen Devices für diese Funktion decken sich jeweils mit denen über die das Spiel genutzt werden kann.
Negativ fällt jedoch auf, dass der Großteil der Tabs über ein Fangate verfügt, sodass man erst Fan der Seite werden muss, bevor man als Nutzer auf die Informationen zugreifen kann.
Wie bereits oben erwähnt, postet die Seite regelmäßig und häufig. Man könnte die Frequenz jedoch fast schon kritisch einstufen, da mehrere Inhalte pro Tag veröffentlicht werden, was bei den Fans meist eher negativ aufgenommen wird.
Positiv ist hingegen die Bandbreite an Themen die veröffentlicht werden:
Die Inhalte der Postings reichen von den klassischen Tagespostings über Testimonials zu Stellenauschreibungen oder anderen HR-bezogenen Themen.
Die Nähe zur Zielgruppe zeigt sich auch in der Verwendung aktueller Memes (s. links), der Wertschätzung des Einsatzes der Spieler und natürlich der Ankündigung und Verbreitung von News in Bezug auf neue Spiele.
Neben dieser offiziellen “Haupt”-Page gibt es noch 15 weitere Facebook-Seiten, die jeweils einem speziellen Spiel gewidmet sind, wo sich Fans gesondert austauschen können.
Ubisoft
Der Spielehersteller Ubisoft kommt ursprünglich aus Frankreich, hat mittlerweile jedoch mehrere Sitze weltweit und gehört ebenfalls zu den größten Spieleherstellern.
Auch hier ist der erste Eindruck positiv, wenn auch auffällt, dass es deutlich weniger Tabs gibt, die auf spezifische Themen ausgerichtet sind. Um genau zu sein gibt es 2: Zum einen die “Top Brands” und zum anderen einen HR Tab.
Unter Top Brands finden sich 15 Spiele und 3 mobile Apps. Klickt man auf das jeweilige Bild, wird man direkt auf die zugehörige Facebook Page weitergeleitet. Somit haben Fans auch hier die Möglichkeit den Informationsfluss zu steuern und gegebenenfalls nur Fan einer bestimmten Unterseite zu werden.
Ein HR-Tab ist mit Sicherheit sinnvoll, da potentielle Jobanwärter meist auch selbst spielen und mit der angesprochenen Zielgruppe in großen Teilen übereinstimmen. Schade ist jedoch, dass scheinbar das Design vernachlässigt wurde oder ein Fehler auftritt. Die Ansicht wirkt wenig professionell und passt nicht zur restlichen Gestaltung der Seite. Aus diesem Grund kann man davon ausgehen, dass diese Darstellungsweise nicht beabsichtigt ist. Nichtsdestotrotz sollte dieser Fehler schnellstmöglich behoben werden.
Die proaktive Kommunikation verläuft auch hier kontinuierlich mit einem Posting pro Tag. Diese Frequenz ist der Faustformel nach geradezu optimal gewählt, da sie den Nutzern konstant das Gefühl gibt die Seite wird professionell betreut ohne zu “nerven”.
Die Themen der Postings sind weit gewählt und reichen von Neuigkeiten zu Spielen bis zu einer Danksagung an die Mitarbeiter. Positiv zu bemerken ist auch der “Throwback Thursday”-Post, welcher gleich 2 Aspekte erfüllt: Zum einen erinnert er die Fans an die “gemeinsame Vergangenheit” wodurch eine emotionale Verbindung zur Marke gestärkt wird, zum anderen stellt er ein wiederkehrendes Ereignis dar, das für die Fans einen Wiedererkennungswert bietet.
Besonders ins Auge gefallen ist mir zudem dieser HR-Post:
Er drückt die starke Identifikation mit der Marke und den Fokus auf das Spieleuniversum des Herstellers aus, welche zukünftige Mitarbeiter teilen sollen.
Zynga Inc.
Jeder Facebook- oder Myspace-Nutzer ist wahrscheinlich schon mit Zynga in Berührung gekommen und sei es nur durch die seltsame Anfrage eines Freundes der gerne ein paar Mistgabeln hätte. Der Hersteller, welcher größtenteils nur Spiele innerhalb sozialer Netzwerke anbietet, gilt als ein Platzhirsch im Social Gaming. Und das obwohl die Spiele an sich kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Der Gewinn wird größtenteils über den Verkauf virtueller Güter innerhalb der Spielewelten erreicht, die den Nutzer schneller vorankommen lassen und ihm Vorteile im Spiel verschaffen.
Da Zynga praktisch durch Facebook groß geworden ist, kann man auch von der Seite erwarten, dass diese optimal auf die Möglichkeiten des sozialen Netzwerks ausgerichtet ist. Von allen untersuchten Seiten gibt es hier die meisten speziell implementierten Tabs, die spezielle Nutzerbedürfnisse ansprechen.
Unter “Play Now!” kann der Nutzer auf das Portfolio des Hersteller zugreifen, muss sich dafür jedoch entweder mit Facebook verbinden oder sich auf der Seite registrieren.
Diese Hürde wird jedoch durch den Anreiz von einer bestimmten Anzahl an kostenlosen virtuellen Gütern verringert. Diese Güter zählen zu denen, die innerhalb des Spiels gekauft werden müssen und den Nutzern somit eine Art Starhilfe bieten.
Mich hat außerdem interessiert, was in dem Tab “Games” geboten wird, dieser ist jedoch fehlerhaft und wird auch nach wiederholtem Aufrufen nicht korrekt angezeigt. Klickt man oben rechts auf den Button “Zur App” erhält man eine weitere Fehlermeldung. Dieser Umstand ist bei einem derartigen “Facebook-Profi” natürlich etwas stärker negativ zu werten.
Neben den verschiedenen Tabs mit eingeschränkten Informationsinhalten ist auch der Blog des Unternehmens integriert:
Dieser enthält diverse Neuigkeiten zu Spielen oder Events, welche rechts an der Leiste ausgewählt werden können. Auffällig ist die Betonung der Corporate Social Responsibility-Arbeit des Herstellers, die auch immer wieder innerhalb der Spiele beworben wird.
Dieser Corporate Social Responsibility-Bezug wird auch in den veröffentlichten Postings deutlich:
Die beiden linken Postings beschäftigen sich mit dem Bewusstsein beziehungsweise der Leistung des Unternehmens in diesem Bereich. Neben diesem Themenbereich werden auch Neuigkeiten zu Promis mit Bezug zu den Produkten oder Hinweise zu Spielen veröffentlicht.
Diese Spieleneuigkeiten drehen sich oftmals um die saisonale Anpassung der Spiele:
Insgesamt ist die Posting-Frequenz mit im Schnitt 2 Inhalten pro Tag relativ hoch, es kommt jedoch auch immer wieder zu kleineren Pausen.
Blizzard
Der Spielehersteller Blizzard entstand 2008 aus einer Fusion zweier Hersteller und gehört seitdem zu den Größten Unternehmen der Computerspiel-Branche. Das bekannteste Spiel des Herstellers ist World of Warcraft, ein Fantasy-Rollenspiel. Dieses prägt auch die Optik der Facebook-Page. Auf dieser Seite ist nur ein gesonderter Tab eingerichtet worden welcher den Kundenservice-Bereich bedient. Klickt man auf diesen Tab, wird man zu einer weiteren Facebook-Seite weitergeleitet die vollständig diesem Thema gewidmet ist:
Auf dieser sind weitere Tabs eingerichtet, welche die häufigsten Fragen und Probleme abdecken.
Die proaktive Kommunikation der Seite verläuft relativ unregelmäßig mit immer wieder auftretenden längeren Pausen. Innerhalb der letzten 3 Monate habe ich Lücken von bis zu 8 Tagen entdeckt.
Die Themenspanne umfasst ebenfalls Neuigkeiten zu bestehenden Spielen oder kommenden Änderungen sowie die Wertschätzung von Fans welche oftmals mit User-generiertem Bildmaterial untermalt wird.
Außerdem gibt es immer wieder Gewinnspiele wie beispielsweise hier die Verlosung von Karten zur Comic Con:
Rockstar Games
Der Hersteller Rockstar Games war besonders in den letzten Wochen bedingt durch den Release von GTA 5 im Fokus der Medien. Bei den Produkten des Herstellers fällt auf, dass diese meist mit einer höheren Alterseinschränkung versehen sind und die Zielgruppe somit einen höheren Altersdurchschnitt haben dürfte.
In den Tabs gibt es hier keine erwähnenswerten Besonderheiten, dafür wurden auch hier gesonderte Spiele-Pages eingerichtet:
Diese werden immer wieder in den Postings beworben beziehungsweise verlinkt. Die Betreiber der Page könnten ebenfalls über einen Games-Tab nachdenken, in dem die vorhandenen Präsenzen gesammelt aufgeführt sind, um den Fans die Suche zu erleichtern.
Auch die proaktive Kommunikation über die Postings verläuft eher unregelmäßig mit kleineren Pausen von 1-3 Tagen, die wiederum Zeiten gegenüber stehen in denen mehrmals täglich gepostet wird.
Die Themenspanne reicht hier von Promotion, über Game-News bis hin zur Bewerbung von Merchandise-Artikeln, wobei die Verkaufsorientierten Postings klar überwiegen.
Zusätzlich werden relevante Neuigkeiten von anderen Seiten verlinkt oder das Fan-Engagement über Aufrufe zu bestimmten Interaktionen forciert.
Insgesamt bietet diese Seite den Nutzern jedoch den geringsten Mehrwert im Vergleich zu den anderen untersuchten Auftritten.