famefacts.16 #Energy Drinks auf Facebook

Von Socialmedia @famefact

Als Partygetränk, auf Festivals oder als kleiner Aufputscher im Arbeitstag: Die unzähligen Energy Drinks sind mittlerweile Bestandteil des Alltags vieler Personen.

Die meisten Hersteller haben sich als starke Image-Marke etabliert, oftmals mit Fokus auf Sport und Events. Über diese Themen und damit verbundenes Sponsoring wird die Zielgruppe erreicht und die Marke über Testimonials gestärkt.

Derartig verbraucherorientierte Marken lassen sich natürlich auch Bekanntheitssteigerung und Emotionalisierung über soziale Netzwerke nicht entgehen. Daher habe ich mich diese Woche mit 6 der größten Marken auf Facebook gewidmet und die Page hinsichtlich ihrer Reichweite, des Gesamtkonzepts und des Socialtainment-Faktors unter die Lupe genommen.

Letzteren erachte ich besonders in diesem Fall für wichtig, da Energy Drinks ein Gefühl von Spaß und Action ausstrahlen sollen.

Red Bull

Red Bull ist der Energy Drink auf dem deutschen Markt mit einem Bekanntheitsgrad von fast 100% laut einer Studie von mafo, bei der gestützte und ungestützte Befragungen zum Einsatz kamen. Die Marke hat es geschafft ein eigenes “Universum” aufzubauen und hat sich zu einem der größten Sponsoren und Veranstalter im Extremsport-Bereich etabliert.

Dementsprechend bietet auch die Facebook Page eine große Fläche für alles zum Thema Extremsport und die diversen Events. Um diese drehen sich auch die Posts, die etwa 1mal pro Tag veröffentlicht werden.

Betrachtet man die Tabs, wird auch hier deutlich, dass Spaß und Sport in der Strategie der Marke ganz oben stehen:

Unter Games + Apps findet sich eine Auswahl kleiner Spiele und Gadgets, möchte man mehr wird man über einen Link auf die Games Page weitergeleitet. HOLY S#!T ist eine Mischung aus Newsletter und Magazin, in dem man alles zu aktuellen Veranstaltungen, Videos und Neuigkeiten nachlesen kann.

Die “Welt” von Red Bull und das damit verbundene konsequente Branding sieht man auch in den Careers:

Getreu dem Slogan “Red Bull verleiht Flügel” gibt es für die Stellen kreative Bezeichnungen, die das Image der Marke wieder spiegeln.

Anm.: Der kleine Haken im blauen Kreis zeigt an, dass diese Page von Facebook verifiziert ist und sich der User sicher sein kann hier nur Beiträge von offizieller Seite zu finden. Diese Neuerung wird gerade von Facebook eingeführt, betrifft aber zunächst nur Seiten mit großer Reichweite.

Monster Energy

Die Page von Monster Energy hat die zweitgrößte Reichweite in dieser Ausgabe von famefacts, auch hier sieht man neben dem Namen der Page das Zeichen für eine verifizierte Page seitens Facebook. Auch die Themenwelt von Monster Energy dreht sich um Extrem- und Motorsport. Dieser Fokus ist Ziel der Firma, wie sie in der Unternehmensbeschreibung sagt:”Most companies spend their money on ad agencies, TV commercials, radio spots, and billboards to tell you how good their products are. Instead, we support the scene, our bands, our athletes and our fans!”

Großes Thema und Anlass zu einem Gewinnspiel auf der Page ist der Monster Energy Cup, eine von der Marke veranstalteter Motocross Wettbewerb.

Um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können muss man durch ein sog. Fangate, sprich die Seite liken. Dieses tritt hier jedoch gleich in doppelter Form auf:

Das habe ich so noch nicht gesehen und halte es auch nicht für sehr sinnvoll: Beim Nutzer stellt die Doppelverpflichtung ein größeres Hindernis dar und mobile sind Fangates gar nicht erst möglich.

Sonst finden sich in den Tabs noch Promotions und die Einbettung von Instagram.

Rockstar Energy Drink

Wie bereits auf dem Titelbild zu erkennen, handelt es sich hier um die deutsche Seite was man natürlich bei Betrachtung der Reichweite berücksichtigen muss.

Auch hier sind die Themen Extrem- und Motorsport hauptsächlicher Inhalt der Page. Dazu kommen hin und wieder ansprechende Bilder von Frauen, was die vorwiegend männliche Zielgruppe freuen dürfte

Leider findet sich in den Tabs wenig Möglichkeit zur Interaktion auf der Page:

Auch hier ist Instagram eingebettet, doch leider sind die Bilder mit denen der Page praktisch identisch, sodass sich für den Facebook-Nutzer kein Mehrwert ergibt.

28 Black

28 Black ist unter den Energy Drinks nicht so bekannt, wie die bereits beschriebenen Marken, hebt sich aber auch generell im Auftreten ab: Sport und Action stehen hier nicht im Vordergrund. Das Design der Page ist schlichter und “eleganter”, was mit den Themen Party und Fashion, um die sich die Postings drehen, zusammenhängt. Die weibliche Zielgruppe wird hier deutlich stärker angesprochen.

Die Seite ist multinational ausgerichtet und postet in verschiedenen Sprachen. Als einzige der getesten Pages ist hier ein Shop in die Tabs integriert über den man das Produkt und zugehörige Promotion Artikel kaufen kann.

Zudem gibt es ein Gewinnspiel, bei dem man täglich über die Slot Machine sein Glück versuchen kann:

Leider wirbt der Post zur App etwas ungeschickt: Statt wie oben”Slot Machine starten” steht dort “Zur 28 Black Slot Machine”, wenn der User jedoch auf den “Button” drückt kommt nur die Bildansicht. Das ist nicht anders möglich, aber einfach etwas unschön. Vielleicht wäre hier ein anderer Spruch von mehr Vorteil.

Auch die Kommunikation stellt sich etwas holprig dar: Mal gibt es 2 Posts an einem Tag, mal 10 Tage nichts. In dieser Hinsicht sollte sich das verantwortliche Team schnellstens eine kontinuierliche Planung überlegen um den Fans einen Mehrwert zu bieten und die Sichtbarkeit der Page zu erhöhen. Gerade wenn ein Gewinnspiel aktuell ist, sollte die Chance genutzt werden den Nutzern die Seite generell schmackhaft zu machen und nicht seit 24. Mai zu “schweigen”.

Relentless

Bei Relentless steht wieder der Sport ganz vorne: In diesem Fall geht es Richtung Skaten und Bikes. Auch Musik ist hier ein Thema, das immer wieder auftaucht.

Die Kommunikation ist sehr regelmäßig mit 1 Post/Tag, mutet aber sprachlich etwas unstimmig an: Die meisten (v.a. längeren) Posts sind auf deutsch, es finden sich aber immer wieder kleine Sprüche auf englisch in den Postings, die wie “eingeworfen” wirken. Es ist ganz klar keine zweisprachige Kommunikation und mir daher die Strategie dahinter etwas unerklärlich.

Relentless stellt sich ähnlich dar wie die “Großen”, hat aber kein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal. Würde dieses herausgebildet und in die Öffentlichkeit getragen, würde sich womöglich die Bekanntheit und als Folge auch die Reichweite steigern.

Effect

An der Seite von effect kann man beobachten, dass eine klare Linie auch “kleinere” Marken nach vorne bringen kann. Für diese Page liegt der Fokus auf Musik und Design, Sportlichkeit ist kein Thema. Der passende Slogan dazu: “The mental energizer”.

In den Tabs wird dem Nutzer einiges geboten:

Es gibt die T-Shirt-Challenge bei der Nutzer eigene Designs hochladen können und so an einem Gewinnspiel teilnehmen: Das beste Design wird von effect verwendet. Dies ist ein schönes Beispiel dafür die Nutzer in die Gestaltung der Marke einzubinden und sozusagen konstruktives “Outsourcing” zu betreiben.

Außerdem gibt es den Tab effect house, der für die App des Unternehmens steht. Derartiges Einbeziehen der mobilen Nutzung von Inhalten in die Marketingstrategie gibt es leider noch zu selten.

Die App ist in iTunes und Google Play erhältlich und beschäftigt sich v.a. mit dem musikalischen Aspekt und den zugehörigen Events der Marke: Der User kann diverse Playlists hören und sich informieren, außerdem ist der Stream der Facebook Page eingebunden.

famefacts.16 in a nutshell

Fazit

Insgesamt stehen die Pages der Energy Drinks im Vergleich zu anderen Unternehmensseiten sehr gut da. Sie zielen auf den Socialtainment-Faktor ab und haben auch die passenden Inhalte zur Verfügung. Durch den Fokus auf das Image und auf “Erlebnisse” eignet sich Facebook perfekt für derartige Marken.

Bei den meisten der getesteten Seiten steht der Sport im Vordergrund. Diese Inhalte werden ansprechend umgesetzt und laden die Nutzer zur Interaktion ein.

Hier und da sollte an der Kommunikation noch gefeilt werden und vor allem die mobile Nutzung muss in der Umsetzung an Bedeutung gewinnen.