Mehraveh and Nima Khandan
Julias Blog - Eintrag aus der Facebook-Seite von Reza Khandan (Ehemann der seit nunmehr 26 Tagen im Hungerstreik befindlichen und in Einzelhaft sitzenden Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh):
"Die Staatsanwaltschaft hat uns heute kontaktiert und mitgeteilt, dass die Kinder ihre Mutter besuchen und persönlich treffe dürfen. Gegen 13 Uhr gingen wir zum Büro der Staatsanwaltschaft am Teheraner Basar, um die Besuchserlaubnis abzuholen. Dann holten wir Mehraveh von der Schule ab und fanden uns pünktlich im Besucherbereich des Evin-Gefängnisses ein. Wir hatten auch Nima dabei, der erkältet ist.
Im Besucherbereich wurde uns mitgeteilt, dass wir zum Haupteingang des Gefängnisses gehen müssten. Normalerweise dürfen Gefangene ihre persönlichen Besuche empfangen, wenn [die Besucher] ein entsprechendes Schreiben vorlegen. Am Haupteingang legten wir den Brief mit der persönlichen Besuchserlaubnis vor. Nima, der an Asthma leidet, erlitt wegen seiner Erkältung und der schlechten Luft einen Hustenanfall.
Das Verwaltungsbüro des Gefängnisses schloss, und eine Stunde nach Ablauf der offiziellen Besuchszeit und langem Warten kehrten wir extrem enttäuscht nach Hause zurück, ohne Nasrin gesehen zu haben.
Die Kinder behielten das Gefängnistor dreieinhalb Stunden lang im Auge. Jedes Mal, wenn die Tür sich öffnete, warteten sie geduldig darauf, dass ihre Namen gerufen würden und sie ihre Mutter sehen könnten. Aber nichts dergleichen geschah.
Es schien, als hätten sie alle zusammen dafür sorgen wollen, dass unsere Kinder heute leiden. Ich bin sicher, dass sie mit Nasrin in ihrer Gefängniszelle noch hässlichere Spiele treiben. Wenn sie das erfolgreich zu Ende gebracht haben, wird unser Land vermutlich blühen, unsere Wirtschaft wird boomen, Armut, Sucht und Arbeitslosigkeit werden ausgemerzt sein, und unser Land wird großartig dastehen vor der ganzen Welt!”
Reza Khandan
Teheran, 11. November 2012
Wenn Sie Nasrin Sotoudeh und ihre Familie helfen möchten, unterstützen Sie bitte die entsprechenden Aktionen von Amnesty International, z. B. hier. Vielen Dank!
Julias Blog - Eintrag aus der Facebook-Seite von Reza Khandan (Ehemann der seit nunmehr 26 Tagen im Hungerstreik befindlichen und in Einzelhaft sitzenden Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh):
"Die Staatsanwaltschaft hat uns heute kontaktiert und mitgeteilt, dass die Kinder ihre Mutter besuchen und persönlich treffe dürfen. Gegen 13 Uhr gingen wir zum Büro der Staatsanwaltschaft am Teheraner Basar, um die Besuchserlaubnis abzuholen. Dann holten wir Mehraveh von der Schule ab und fanden uns pünktlich im Besucherbereich des Evin-Gefängnisses ein. Wir hatten auch Nima dabei, der erkältet ist.
Im Besucherbereich wurde uns mitgeteilt, dass wir zum Haupteingang des Gefängnisses gehen müssten. Normalerweise dürfen Gefangene ihre persönlichen Besuche empfangen, wenn [die Besucher] ein entsprechendes Schreiben vorlegen. Am Haupteingang legten wir den Brief mit der persönlichen Besuchserlaubnis vor. Nima, der an Asthma leidet, erlitt wegen seiner Erkältung und der schlechten Luft einen Hustenanfall.
Das Verwaltungsbüro des Gefängnisses schloss, und eine Stunde nach Ablauf der offiziellen Besuchszeit und langem Warten kehrten wir extrem enttäuscht nach Hause zurück, ohne Nasrin gesehen zu haben.
Die Kinder behielten das Gefängnistor dreieinhalb Stunden lang im Auge. Jedes Mal, wenn die Tür sich öffnete, warteten sie geduldig darauf, dass ihre Namen gerufen würden und sie ihre Mutter sehen könnten. Aber nichts dergleichen geschah.
Es schien, als hätten sie alle zusammen dafür sorgen wollen, dass unsere Kinder heute leiden. Ich bin sicher, dass sie mit Nasrin in ihrer Gefängniszelle noch hässlichere Spiele treiben. Wenn sie das erfolgreich zu Ende gebracht haben, wird unser Land vermutlich blühen, unsere Wirtschaft wird boomen, Armut, Sucht und Arbeitslosigkeit werden ausgemerzt sein, und unser Land wird großartig dastehen vor der ganzen Welt!”
Reza Khandan
Teheran, 11. November 2012
Wenn Sie Nasrin Sotoudeh und ihre Familie helfen möchten, unterstützen Sie bitte die entsprechenden Aktionen von Amnesty International, z. B. hier. Vielen Dank!