Auch hierzulande beziehen die Menschen mehr Wissen aus Fernsehsendungen als aus der Analyse ihrer eigenen Lebenserfahrungen. Wernher von Braun spottete bereits vor Jahrzehnten über dieses Phänomen:
King Kong hat es wirklich gegeben. Millionen Kinobesucher konnten sich davon überzeugen.Neulich habe ich diesen schrecklichen Film über Julian Assange gesehen. In Afrika wird man ihn auch anschauen. Spätestens danach ist die Masse der Afrikaner davon überzeugt, dass einkommens- und mittelose Amerikaner in Europa zwischen den Hauptstädten hin- und herreisen können, wie es ihnen beliebt. Afrikaner erfahren aus den deutschen Hauptnachrichten, dass Fachkräfte fehlen, Arbeitslosenzahlen zurückgehen und der Aufschwung nur so brummt. Dass die absolute Mehrheit der Deutschen nicht am Wohlstand all der Quandts, Krupps und Ackermänner beteiligt ist, erfahren sie nicht. Dafür aber so illusionistische Hirnblähungen, wie die vom Herrn Beimer aus der Lindenstrasse. Obwohl dieser sich seit Jahren bestenfalls nur als Tagelöhner durchzuschlagen vermag, wenn er nicht wieder einmal arbeitslos ist, es dennoch schaffte und immer noch schafft für diverse Kinder aus seiner ersten und zweiten Ehe aufzukommen und trotzdem eine große Wohnung inmitten der Stadt mit den höchsten Mieten in Deutschland zu bewohnen, im Bioladen für das Doppelte und Dreifache der Supermarktpreise einkaufen zu gehen und sein Brot nicht beim Discounter, sondern beim Bäcker einzukaufen. Wundert es, wenn gewisse Afrikaner die deutsche Fernsehwirklichkeit bevorzugen?