Falsche Enten und ein Weihnachtswunder

Weihnachten ist die Zeit für schöne Geschichten und mir ist tatsächlich heute eine widerfahren, die ich euch erzählen werde, gerade jetzt in Zeiten, wo der Glaube an die Menschen oft schwer fällt.

23.Dezember. Mein erster Urlaubstag und weil ich immer spät dran bin, mussten heute noch die Geschenke gekauft werden. Mein Auto steht ungefähr zehn Minuten von meiner Wohnung entfernt – auf den Weg dorthin muss ich über eine kleine Brücke, unter der ein Fluss fließt. So weit, so unspektakulär. Auf diesen Fluss schwimmen oft Enten, die vermutlich keine Enten sind, weil sie tauchen können, aber weil ich keine Ahnung habe, was sie sind, sind sie für mich tauchende Enten. Heute waren sie auch wieder da und ich dachte mir, jetzt lässt du dich mal nicht vom Weihnachtsstress anstecken, stellst dich ein bisschen an die Geländermauer und guckst den falschen Enten zu.
Für euch: wenn das Wasser sehr klar ist, ist es absolut faszinierend falsche Enten zu beobachten, weil man sie beim Tauchen dann genau beobachten kann – solltet ihr auch mal machen.

Nun denn, ich stand dort zehn Minuten und guckte halt ins Wasser, bis eine Dame neben mir auftauchte, ihre Hand auf meine Schulter legte und meinte: „Alles in Ordnung bei dir?“. Ein wenig irritierd meinte ich, natürlich klar. Woraufhin sie fragte, ob ich wirklich nicht darüber nachdenke, von der Brücke zu springen. In meinem Gesicht stand sicherlich ein rießiges „Was?!“ und während ich rot wie eine Tomate wurde, weil ich endlich kapiert habe, was sie meinte, stammelte ich irgendwas davon, dass ich den Enten beim Tauchen zusehen würde, wobei ich da noch röter wurde, weil nun ja, 28 Jahre zu sein und absolut faziniert von tauchenden Enten zu sein, dass klang auch in meinen Ohren ein wenig seltsam.
Sie fragte noch nach: „Du willst wirklich nicht runterspringen, oder?“ worauf ich nur, immer noch stammelt, meinte, „Nein, weil dass ja doch irgendwie ziemlich kalt wäre“, woraufhin sie ein wenig lächeln musste. Ich hab dann noch genuschelt, dass ich dankbar bin, dass sie gefragt hat, ist ja jetzt nicht selbstverständlich. Daraufhin hat sie mir noch fröhliche Weihnachten gewünscht und ist genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist.

Und das, liebe Kinder, das nennt man Mitmenschlichkeit, die es noch gibt auf dieser Welt, auch wenn man sie im Angesicht der Schreckendsmeldungen oft vergisst. Diese Dame, ich werde sie vermutlich nie wieder sehen und nachdem ich ein wenig nachgedacht habe, sah ich da am Geländer vermutlich wirklich ein bisschen verloren aus – diese Frau hat es gekümmert, warum, keine Ahnung, aber sie ist stehen geblieben, hat sich einen Moment genommen, ihre Zeit mir geschenkt. Und so wie wir jeden Tag mit Schreckensnachrichten umwickelt werden, so ist es umso wichtiger, dass auch diese Geschichte erzählt wird, weil es die Hoffnung in die Menschen zurückbringt.

Nachdem ich einkaufen war, auf den Nachhauseweg, hab ich euch noch ein Bild von meinem Beobachtungspunkt gemacht, die falschen Enten waren auch noch da, aber dieses Mal bin ich doch lieber nicht länger stehen geblieben.

Falsche Enten und ein Weihnachtswunder



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