Kurt Rohrbach, der abgetretene CEO der BKW, erhält in diesem Jahr einen Lohn von 634 000 Franken. Da hat jemand etwas völlig falsch verstanden.
Erinnern Sie sich noch, sehr geehrter Herr Rohrbach? Am 21. März habe ich Ihnen geschrieben und geraten, doch rechtzeitig über «die goldene Brücke zum Ausgang» zu schreiten, die der Verwaltungsrat der BKW für Sie gebaut hat. Pünktlich zum Frühlingsanfang wurde damals nämlich bekannt, dass Sie auf die Generalversammlung vom 11. Mai 2012 hin als CEO des Berner Stromkonzerns abtreten und künftig nur noch als als vollamtlicher Vizepräsident des Verwaltungsrats amten werden.
Vermutlich hat die goldene-Brücken-Metapher die grüne Berner Grossrätin Natalie Imboden inspiriert. Sie wollte jedenfalls per Interpellation wissen, wieviel Lohn Sie denn im laufenden Jahr eigentlich bekommen. Nun hat ihr der Regierungsrat geantwortet. Zwar erhalten Sie 2012 nicht mehr 746 000 Franken wie noch im Vorjahr, aber 634 000 sind auch nicht schlecht für einen Posten als Nicht-mehr-CEO, oder? Verwaltungsratspräsident Urs Gasche – Ihr Vorgesetzter – erhält nur lumpige 330 000 Franken. Sie jedoch beziehen weiterhin den vollen CEO-Lohn (519 000 Franken), plus eine «aktienbasierte Vergütung» (8000 Franken) und Vorsorgeleistungen in der Höhe von 107 000 Franken. Gestrichen wurde Ihnen lediglich die Erfolgsbeteiligung (ein Umstand, der an dieser Stelle nicht weiter kommentiert werden soll).
Offenbar hat da jemand meinen Beitrag vom 21. März völlig falsch verstanden, sehr geehrter Herr Rohrbach. Ich habe Ihnen geraten, Sie sollen auf die goldene Brücke Richtung Ausgang einspuren, sprich: sich mit dem Gedanken an Ihren vollständigen Abschied von der BKW befassen. Davon, dass man Ihnen Ihren Abgang vergolden soll, habe ich hingegen kein Wort geschrieben.