Falsch angezogen ist halb erfroren – 5 Erkenntnisse

Wolken

Gestern bin ich auf dem Rennrad wieder mal fast erfroren. Gut, ich hätte ja schnell die Temperatur checken können. 12 Grad sind halt doch nicht so warm. Dazu nasse Strassen und bedeckter Himmel. Beim Blick aus dem Fenster dachte ich, dass ein langärmliges dickes Trikot, ein Unterhemd, eine Hose und Beinlinge schon reichen. Zudem hatte ich ein Allround Gilet (Veste) dabei.

Da ich bei den meisten Touren zuerst den Berg hoch fahre, merke ich jeweils reichlich spät, ob ich richtig oder falsch angezogen bin. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich auch in den letzten Jahren empfindlicher gegen Kälte geworden bin. Zumindest hatte ich warme Beine und ein warmes Fudi. Dies liegt vor allem auch an der besten Hose, die je gekauft habe: Die Cervo Rosso Corsa SR01 Thermal. Die hält warm und ist auch super bequem. In Kreta brachte die ergonomisch geformte und sehr angenehme Polsterung Linderung, als mein Po am dritten Tag so richtig schmerzte. Die Beinlinge waren ebenfalls ideal für diese Temperaturen. Untenrum also alles tiptop.

Meine Trikotwahl war schlecht. Ich hatte dieses Trikot im Outlet für nur 15 Franken gekauft, weil die Kollektion alt war. Von der Dicke und Beschaffenheit schien mir das Trikot jedoch ideal für dieses Wetter. Pustekuchen! Beim ersten flachen Stück, merkte ich, dass mein Rücken nass war. Dies vor allem im Bereich der Rückentaschen. Dort verdunstet die Feuchtigkeit nicht ausreichend, wenn die Taschen gefüllt sind. Immerhin hatte ich ein Rapha Merino Unterhemd an. Das verhinderte Schlimmeres. Natürlich hätte ich nun die Veste anziehen können. Aber bei coupierten (hügligen) Touren, auf welchen es immer hoch und runter geht, finde ich meine Assos Veste auch nicht ideal. Die Feuchtigkeit wird nicht abtransportiert, das Trikot und Unterhemd bleibt nass, und man muss die Veste anbehalten, damit man nicht zu frieren beginnt. Je länger ich fuhr, desto kälter wurden meine Füsse. Hätte ich auch noch Füsslinge anziehen sollen? Egal, einfach schneller fahren, wer Gas gibt, der sollte ja eigentlich nicht frieren. Als ich nach über drei Stunden zuhause war, taute ich mich zuerst mal in der Badewanne auf. Schön war die Tour allemal, aber gelernt, hatte ich auch einiges.

  • Lieber zu warm als zu kalt. Wenn das Wetter unsicher ist, dann sollte man sich lieber etwas wärmer anziehen. Sollte die Sonne trotzdem hervorkommen, dann hat man schnell etwas ausgezogen.
  • Keine Langarmtrikots. Lieber mit Ärmlingen und einer Veste, oder einer Jacke losfahren. Die Veste sollte hinten atmungsaktiv sein, sprich die Feuchtigkeit abtransportieren.
  • Regen und Kälte ist etwas anderes. Eine Regenjacke hält bei Regen zwar dicht, aber mit der Zeit wird es beim Fahren ganz schön warm, da die Feuchtigkeit nicht oder nur spärlich abgeleitet wird. Bei kühlen aber mehrheitlich trockenen Bedingungen erscheint mir eine Windjacke idealer.
  • Warme Socken. Im Winter bin ich oft auch mit Wandersocken losgefahren. Dies hielt meine Füsse schön warm.
  • Schütz den Hals vor dem Wind. Dies spricht auch dafür, mit einer Jacke loszufahren, oder diese bei den Abfahrten anzuziehen. Sonst wird man am nächsten Tag zum Teetrinker und Ricolalutscher.

Hast Du auch Tipps wie man warm durch die Übergangszeiten kommt? Auf welche Kleidungsstücke schwörst Du?


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