Fall Madeleine McCann: So reagiert die Algarve auf die Ermittlungs-Wende

Von Alexander Kroll
Im Fall Made­lei­ne McCann (Mad­die) wächst auch an der Algar­ve die Hoff­nung, dass die neus­te Ent­wick­lung zu einem Durch­bruch bei den Ermitt­lun­gen nach dem seit 13 Jah­ren ver­miss­ten Kind führt. Vor allem in Pra­ia da Luz bei Lagos war­tet die Bevöl­ke­rung drin­gend auf eine Wen­de in dem mys­te­riö­sen Dra­ma, wel­ches auch das Image des belieb­ten Bade­orts belas­te­te. Dort war am 3. Mai 2007 das damals knapp vier­jäh­ri­ge bri­ti­sche Mäd­chen auf rät­sel­haf­te Wei­se aus einem Feri­en-Appar­te­ment ver­schwun­den, wäh­rend sei­ne Eltern mit Freun­den zum Abend­essen in einem Restau­rant waren. Jetzt fragt die Poli­zei: Wer kann zweck­dien­li­che Hin­wei­se zu einem Haus (unser Bei­trags­bild), zu zwei Autos und Mobil­te­le­fon­num­mern geben, die mit dem Haupt­ver­däch­ti­gen in Ver­bin­dung ste­hen?

Fall Madeleine McCann - beispiellos in der Kriminalgeschichte

Es han­delt sich um eine der umfang­reichs­ten und teu­ers­ten Unter­su­chun­gen in der Kri­mi­nal­ge­schich­te. Die por­tu­gie­si­sche Poli­zei ermit­tel­te seit 2007 inten­siv, stell­te ihre Ermitt­lun­gen man­gels Ergeb­nis­se 2008 aber zunächst ein. Auf­grund neu­er Indi­zi­en wur­den die Behör­den im Okto­ber 2013 dann erneut aktiv. Aller­dings zunächst ohne Erfolg.

Ganz zu Anfang waren sogar die Eltern Kate und Ger­ry McCann unter Ver­dacht gera­ten. Seit 2011 such­te die bri­ti­sche Poli­zei im Rah­men der „Ope­ra­ti­on Gran­ge" nach einer Spur. Die Eltern zeig­ten sich bis in die jüngs­te Ver­gan­gen­heit hin­ein stets davon über­zeugt, dass ihre Toch­ter noch lebt.

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr, am 25. Juni 2019, berich­te­te das bri­ti­sche Blatt „Mir­ror", im mys­te­riö­sen Fall des ver­miss­ten bri­ti­schen Kin­des gebe es offen­bar eine neue Spur und die Ermitt­ler stün­den kurz vor einem Durch­bruch. Wie das Blatt damals berich­te­te, unter­such­te die Poli­zei in den Wochen zuvor „neue Hin­wei­se" und habe einen „neu­en Ver­däch­ti­gen" im Visier - einen aus­län­di­schen Mann, der 2007 im Urlaubs­ort Pra­ia da Luz an der por­tu­gie­si­schen Algar­ve war.

Frühjahr 2019: Neue Hinweise Richtung Deutschland im Fall Madeleine McCann

Unklar blieb zu jener Zeit, an wel­chem Ort und in wel­chem Land sich der Mann befand. Schon Anfang Mai 2019 hat­ten eini­ge Bou­le­vard-Medi­en über eine neue Spur gemut­maßt, die nach Deutsch­land geführt habe - zu einem ver­ur­teil­ten Kin­der­mör­der. Das war zu einem Zeit­punkt, als die Son­der-Ermitt­ler der so genann­ten „Ope­ra­ti­on Gran­ge" bereits die Ein­stel­lung der Unter­su­chun­gen über das rät­sel­haf­te Ver­schwin­den der damals knapp vier Jah­re alten Toch­ter des Ehe­paars Kate und Ger­ry McCann vor­be­rei­tet hat­ten.

Gon­ça­lo Amaral, aller­ers­ter lei­ten­der Ermitt­ler im Fall Mad­die, wur­de im Früh­jahr 2019 in bri­ti­schen Medi­en mit dem Hin­weis zitiert, dass man der­zeit Ver­bin­dun­gen zu einem drei­fa­chen Kin­der­mör­der aus Deutsch­land prü­fe. Die Zei­tung "Sun" nann­te sogar des­sen vol­len Namen. Wer nach die­sem im Inter­net recher­chiert, stößt auf einen vom Land­ge­richt Sta­de 2012 ver­ur­teil­ten heu­te 49-jäh­ri­gen Bre­mer. Er erhielt lebens­lan­ge Haft mit anschlie­ßen­der Sicher­heits­ver­wah­rung.

Unterschiedliche Mutmaßungen über hauptverdächtigen Deutschen

Wäh­rend bri­ti­sche Zei­tun­gen die­sen als Haupt­ver­däch­ti­gen han­del­ten, woll­te die por­tu­gie­si­sche Bou­le­vard­zei­tung "Cor­reio da Man­hã" jedoch bereits von einem ande­ren Ver­däch­ti­gen erfah­ren haben. Die Ermitt­lun­gen dreh­ten sich nicht um den ver­ur­teil­ten Bre­mer, hieß es damals aus­drück­lich. Auch die por­tu­gie­si­sche Zei­tung Obser­va­dor wies jetzt am 4. Juni 2020 dar­auf hin, dass die Kri­mi­nal­po­li­zei im Lan­de Ermitt­lun­gen gegen den Bre­mer weder damals noch heu­te bestä­tig­te:

„Der jetzt als Mad­dies mög­li­cher Ent­füh­rer iden­ti­fi­zier­te Ver­däch­ti­ge befin­det sich tat­säch­lich in Deutsch­land in Haft, aber er ist nicht (Name von Algar­ve für Ent­de­cker getilgt)". Obser­va­dor

Für auf­merk­sa­me Beob­ach­ter blieb nicht ver­bor­gen, dass der von Gut­ach­tern als pädo­phil ein­ge­schätz­te Häft­ling aus Bre­men 49 Jah­re alt ist, der von der deut­schen Poli­zei aber jetzt als Haupt­ver­däch­ti­ger bezeich­ne­te blon­de, wei­ße Mann jedoch 43 Jah­re alt sein soll. Er, der nach Poli­zei­an­ga­ben zwi­schen 1996 und 2007 in Por­tu­gal leb­te, sitzt wegen eines ande­ren Ver­bre­chens im Gefäng­nis. Er ist wegen meh­re­rer Delik­te vor­be­straft, dar­un­ter Ver­ge­wal­ti­gung und Kin­des­miss­brauch.

Wäh­rend sei­nes Algar­ve-Auf­ent­halts soll er sei­nen Lebens­un­ter­halt auch durch die Bege­hung von Straf­ta­ten wie Ein­bruch­dieb­stäh­len in Hotel­an­la­gen und Feri­en­woh­nun­gen sowie Dro­gen­han­del bestrit­ten haben, so die deut­sche Poli­zei. Er ver­füg­te laut die­sen Anga­ben nicht nur über eine Woh­nung in Pra­ia da Luz, son­dern nutz­te immer wie­der ein leer ste­hen­des Haus im Lan­des­in­ne­ren (unser Bei­trags­bild), rund 15 Kilo­me­ter vom Bade­ort ent­fernt - ver­mut­lich für die Lage­rung von Die­bes­gut.

Sie ver­mu­tet, dass er als 30-Jäh­ri­ger, der damals ein unste­tes Leben mit Gele­gen­heits­jobs in der Gas­tro­no­mie geführt habe und in sei­nem Wohn­mo­bil an Por­tu­gals Süd­küs­te her­um­ge­streunt sei, Mad­die getö­tet hat. Laut por­tu­gie­si­schem Fern­seh­sen­der TVI muss­te sich der Deut­sche Ende 2019 wegen bru­ta­ler Ver­ge­wal­ti­gung einer Frau ver­ant­wor­ten, die sich zum Zeit­punkt von Mad­dies Ver­schwin­den in Pra­ia da Luz auf­hielt. Wie das deut­sche Maga­zin "Spie­gel" erfah­ren haben will, soll das Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer eine Senio­rin sein. Die Braun­schwei­ger Zei­tung mel­det, es han­de­le sich um eine 72-Jäh­ri­ge aus Nord­ame­ri­ka. Der Ver­däch­ti­ge, des­sen Ver­ge­wal­ti­gungs-Urteil noch nicht rechts­kräf­tig sei, wer­de auch mit Dro­gen­han­del und Gele­gen­heits­ein­brü­chen in Ver­bin­dung gebracht. Hin­ge­gen berich­te­te ein NDR-Kor­re­spon­dent, der mut­maß­li­che Täter sit­ze in Kiel ein und habe rund zwei Drit­tel sei­ner Haft­stra­fe bereits ver­büßt.

Fall Madeleine McCann: War es Christian B.?

Nach Infor­ma­tio­nen der Spie­gel-Redak­ti­on han­delt es sich bei dem Ver­däch­ti­gen um Chris­ti­an B. Das por­tu­gie­si­sche Bou­le­vard-Blatt Cor­reio de Man­hã ver­öf­fent­licht sogar den vol­len Namen. Por­tu­gal soll den Mann 2017 nach Deutsch­land aus­ge­lie­fert haben. Er wur­de dann zunächst wegen Dro­gen­han­dels und 2019 in Braun­schweig wegen Ver­ge­wal­ti­gung einer Senio­rin in Por­tu­gal ver­ur­teilt.

Was das Motiv hin­ter dem Ver­schwin­den von Made­lei­ne McCann betref­fe, so deu­tet alles „auf Moti­ve sexu­el­ler Natur hin", so TVI. Die bri­ti­sche Poli­zei ermit­telt offen­bar bis auf wei­te­res nach wie vor wegen spur­lo­sen Ver­schwin­dens, also in einem Ver­miss­ten­fall. Sie geht bis­lang noch nicht von einem Mord an Mad­die aus. Laut por­tu­gie­si­scher Kri­mi­nal­po­li­zei PJ haben bri­ti­sche Behör­den die Fami­lie McCann inzwi­schen über den gegen­wär­ti­gen Ermitt­lungs­stand infor­miert.

Das sagen die Eltern Kate und Gerry zur Entwicklung im Fall Madeleine McCann

Die Eltern Kate und Ger­ry McCann teil­ten am Don­ners­tag, 4. Juni, über ihren Spre­cher Cla­rence Mit­chell mit, sie hiel­ten die Ent­wick­lun­gen in dem Fall ihrer Toch­ter für "sehr bedeut­sam" hiel­ten. "Sie haben die Hoff­nung nie auf­ge­ge­ben, dass sie viel­leicht noch lebend gefun­den wird, aber sie sind rea­lis­tisch", sag­te der Spre­cher in der BBC.

Staatsanwaltschaft Portimão vernimmt weitere Zeugen im Fall Madelein McCann

Am Don­ners­tag, 6. Juni, bestä­tig­te die zustän­di­ge Staats­an­walt­schaft in einer Erklä­rung, die Ermitt­lun­gen der Abtei­lung Por­ti­mão der regio­na­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de hät­ten nie­mals auf­ge­hört, seit Mad­die 2007 an der Algar­ve ver­schwand. Der Fall wer­de „mit der gebo­te­nen Sorg­falt" unter­sucht, es fän­den wei­te­re Zeu­gen­ver­neh­mun­gen statt, ver­si­cher­te die Staats­an­walt­schaft.

"Im Rah­men die­ser Unter­su­chung wer­den alle straf­recht­lich rele­van­ten Tat­sa­chen, die der Staats­an­walt­schaft zur Kennt­nis gelan­gen, beur­teilt, alle rele­van­ten Schrit­te unter­nom­men und gege­be­nen­falls Mecha­nis­men der inter­na­tio­na­len Jus­tiz-Zusam­men­ar­beit in Gang gesetzt", ins­be­son­de­re mit den bri­ti­schen und deut­schen Behör­den, füg­te sie hin­zu.

Fall Madeleine McCann: Zwei Autos und zwei Mobiltelefone im Fokus

Der neue Haupt­ver­däch­ti­ge soll damals, als Mad­die ver­schwand, im Raum Pra­ia da Luz zwei Fahr­zeu­ge benutzt haben: einen Volks­wa­gen Cara­van, Modell T3, in wei­ßer Far­be mit gel­bem Sockel und einen dun­kel­far­bi­gen Jagu­ar XJR aus den 90-er Jah­ren. Wer als Urlau­ber oder Resi­dent in die­ser Zeit Fotos oder Vide­os in Pra­ia da Luz gemacht habe, ist gebe­ten, die­se dar­auf­hin zu prü­fen, ob die bei­den Autos dar­auf zu sehen sind. Das Bun­des­kri­mi­nal­amt nimmt ent­spre­chen­des Mate­ri­al über das Por­tal bka.hinweisportal.de ent­ge­gen.

Auch Infor­ma­tio­nen über Tele­fo­na­te zwi­schen zwei por­tu­gie­si­schen Han­dys sucht die Poli­zei. Eins hat die Num­mer 00351 912 730 680 und wur­de am Abend des 3. Mai benutzt. Ange­ru­fen wur­de die­se Num­mer zwi­schen 19:32 Uhr und 20:02 Uhr in der Gegend von Pra­ia da Luz von einem Mobil­te­le­fon mit der Num­mer 00351 916 510 683 aus. Die­ser Anru­fer kön­ne ein hoch­be­deu­ten­der Zeu­ge sein, sagt die Poli­zei und ist dank­bar für jeden Hin­weis. Auf­zeich­nun­gen der Mobil­funk­un­ter­neh­men aus jener Zeit gibt es nicht mehr.

Überblick über Theorien und Spekulationen im Fall Madeleine McCann

Mit­te Juli 2019 rief die von den Eltern ein­ge­rich­te­te Web­sei­te Find Made­lei­ne Tou­ris­ten dazu auf, Pos­ter von Made­lei­ne McCann auf geplan­te Aus­lands­rei­sen mit­zu­neh­men und dort zu nut­zen. Die­se kann man auf der Sei­te her­un­ter­la­den, eben­so wie Gepäck­an­hän­ger. Das Pos­ter ist in 17 Spra­chen, dar­un­ter Deutsch, über­setzt. Im Text des Pla­kats heißt es, Made­lei­ne McCann sei 2007 ent­führt wor­den. Gezeigt wird ein Bild mit dem dama­li­gen Aus­se­hen von Mad­die und eine Simu­la­ti­on ihres mög­li­chen Aus­se­hens im Alter von sechs Jah­ren.

Anfang April 2019 berich­te­te die bri­ti­sche Zei­tung „The Sun" über einen DNA-Exper­ten aus den USA, der sich anonym gemel­det und behaup­tet habe, mit moderns­ten Tests an damals sicher­ge­stell­tem Spu­ren-Mate­ri­al aus der Feri­en­woh­nung und dem Miet­wa­gen der McCanns kön­ne man zu neu­en Anhalts­punk­ten und Bewer­tun­gen kom­men. Zum Hin­ter­grund: 2007 hat­ten zwei Lei­chen­spür­hun­de ange­schla­gen, als sie in der Woh­nung waren und auch den Miet­wa­gen beschnüf­felt hat­ten. Damals hat­te das aber nicht zu wei­te­ren Erkennt­nis­sen geführt.

Mit­te März 2019 star­te­te der Video­strea­ming-Dienst Net­flix eine acht­tei­li­ge Doku­men­ta­ti­on mit dem Titel „Das Ver­schwin­den von Made­lei­ne McCann". Die Eltern hat­ten eine Betei­li­gung abge­lehnt, weil sie von der Doku­men­ta­ti­on nicht erwar­te­ten, zum Auf­fin­den der Toch­ter Mad­die bei­zu­tra­gen. Sie ver­mu­te­ten laut dem Blatt Dai­ly Mail sogar, dass poli­zei­li­che Ermitt­lun­gen dadurch mög­li­cher­wei­se sogar behin­dert wer­den könn­ten.

Kurz zuvor hat­te sich die Kri­mi­no­lo­gin Pat Brown gegen­über der Zei­tung Dai­ly Star erneut zu einer iri­schen Fami­lie namens Smith geäu­ßert, die einen Mann gese­hen hat, der womög­lich Mad­die ent­führt haben soll. Dies geschah rund 150 Meter vom Strand von Pra­ia da Luz ent­fernt, wobei er die mit einem Schlaf­an­zug beklei­de­te Klei­ne auf den Armen getra­gen haben soll. Ähn­li­ches will eine Drei­vier­tel­stun­de vor­her auch eine Freun­din der McCanns, Jane Tan­ner, beob­ach­tet haben. Weil die Fami­lie Smith und Jane Tan­ner unab­hän­gig von­ein­an­der die glei­che Beob­ach­tung gemacht haben sol­len, wäre es nach Ansicht von Brown not­wen­dig, die­se Spur wei­ter zu ver­fol­gen.

Aller­dings hat­te damals auch ein Arzt sei­ne Toch­ter durch den Feri­en­ort Pra­ia da Luz an der fel­si­gen West-Algar­ve getra­gen. Nach sei­ner Befra­gung wur­de die Spur nicht wei­ter ver­folgt.

Kurz vor Weih­nach­ten 2018 hat­te die Lon­do­ner Poli­zei­prä­si­den­tin Cres­si­da Dick erklärt, die Suche nach Made­lei­ne McCann wer­de so lan­ge fort­ge­setzt, bis ein Ergeb­nis vor­lie­ge. Sie reagier­te damit indi­rekt auf Kri­tik an den hohen Kos­ten der bis­lang nutz­lo­sen Such­ak­ti­on. Laut Medi­en­be­rich­ten sind mehr als 12 Mil­lio­nen bri­ti­sche Pfund für die Akti­on inves­tiert wor­den. Die McCanns hat­ten sich damals per­sön­lich an den sei­ner­zei­ti­gen bri­ti­schen Pre­mier­mi­nis­ter David Came­ron gewandt und um Unter­stüt­zung gebe­ten. Came­ron ist auch ein Lieb­ha­ber der Algar­ve, in der Regi­on gut ver­netzt und besitzt ein Haus im gebir­gi­gen Hin­ter­land, im Kreis Mon­chi­que.

Schon Ende Novem­ber 2018 hat­te der pen­sio­nier­te Ermitt­ler David Edgar die Über­zeu­gung geäu­ßert, dass die ver­miss­te Mad­die noch lebe, von Ent­füh­rern aber „höchst­wahr­schein­lich" in einem unter­i­ri­di­schen Kel­ler oder Ker­ker in Gefan­gen­schaft gehal­ten wer­de. Wie der dem bri­ti­schen Medi­um „The Sun" gegen­über ver­mu­te­te, kön­ne das Kind, das heu­te 16 Jah­re alt ist/wäre, von einer Sex-Gang, die sich auf Kin­der spe­zia­li­sier­te, ent­führt wor­den sein. Als Pri­vat­de­tek­tiv im Auf­trag der Eltern hat­te Edgar selbst drei Jah­re lang ermit­telt und sei­ne Erkennt­nis­se an das Team der Ope­ra­ti­on Gran­ge über­mit­telt.

Der Fall Madeleine McCann: Die Berichterstattung von Boulevard-Medien sorgte für Kritik

Immer wie­der hat­te es in dem mys­te­riö­sen Ver­miss­ten­fall obsku­re Theo­rien gege­ben, wel­che eini­ge Medi­en der „Yel­low Press" - sowohl Klatsch-Blät­ter als auch Online-Medi­en - genüss­lich auf­grif­fen, um Auf­la­gen­zah­len zu stei­gern und Reich­wei­te-Quo­ten zu erhö­hen. So äußer­te ein Ex-Poli­zei­chef 2018 die Mei­nung, der bri­ti­sche Geheim­dienst kön­ne in die Mad­die-Sache ver­wi­ckelt sein und wol­le ein Ver­bre­chen ver­tu­schen. Anfang 2018 war unter mys­te­riö­sen Umstän­den ein Pri­va­ter­mitt­ler gestor­ben, der bei der Auf­klä­rung des Falls Made­lei­ne McCann hat­te hel­fen sol­len.

Über den Fall selbst und sei­ne Behand­lung in bestimm­ten Medi­en hat Algar­ve für Ent­de­cker mehr­mals zusam­men­fas­send berich­tet, z.B. in die­sen Arti­keln aus 2020, 2019, 2018 und 2017:

Made­lei­ne McCann: Damit über­rascht Por­tu­gals Poli­zei am 12. Jah­res­tag Algar­ve-Fall Mad­die: Ex-Ver­däch­ti­ger ent­schä­digt Made­lei­ne McCann - von Medi­en miss­braucht 10 Jah­re Made­lei­ne McCann ver­misst - Chro­no­lo­gie eines mys­te­riö­sen Falls Mad­die zehn Jah­re ver­schwun­den: Pra­ia da Luz will zur Ruhe kom­men