Fall Kachelmann: Es ist doch nur eine Frage des Preises, für den man die nichtöffentlichen Einzelheiten erfährt…

Fall Kachelmann: Es ist doch nur eine Frage des Preises, für den man die nichtöffentlichen Einzelheiten erfährt…

© Rike / pixelio.de

Da hat aber mal eine Försterin den Kachelmann-Prozess und die gerichtlich verordnete Zwangspause auflagen- und kontenstärkend ausgenutzt…

Was ist passiert?

In Strafprozess gegen den bundesweit bekannten (und von einigen wenigen auch geliebten) Wettermoderator wegen Vergewaltigung wird eine Zeugin vernommen zu ihrem intimen Verhältnis zum Angeklagten – damit man sich ein besseres Bild von ihm machen kann.

Die Zeugin sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird, um ihre Privatsphäre zu schützen – angeblich.

Noch während ihrer Aussage wird bekannt, dass sie einen Exklusivvertrag mit einer Zeitung aus dem Boulevardbereich hat.

Der Verteidiger ist verständlicherweise empört.

Der Staatsanwalt findet das normal (was ich dann eher nicht normal finde…).

Das Gericht fühlt sich in einem Anfall von Verfolgungswahn durch einen Journalisten durch die Doppelverglasung und die geschlossenen Vorhänge hindurch bespitzelt (Kachelmanngate oder was?).

Das Internet spekuliert über den Inhalt der bevorstehenden Veröffentlichungen der baumschützenden Luftgitarrenspielerin; die einen vermuten, es gehe um eine Homestory, die anderen vermuten die exklusive und lukrative Veröffentlichung der intimen Details ihres Sexlebens mit dem Angeklagten – die sie auch in der Strafverhandlung preisgeben musste, wenn auch kostenfrei, aber immerhin Wirtschaftsinteressen schützend nichtöffentlich.

Die Zeugin veröffentlicht ihr Sexleben mit allen unappetitlichen Einzelheiten (und dies als eindeutiger  Schwerpunkt ihrer „Homestory“): zB. (Klick)

Ups!

Da stehen jetzt aber einige mit dummen Gesicht (mit heruntergelassenen Hosen ist ja an dieser Stelle ein bisschen unpassend, oder?) herum:

  • das Gericht, das sich für die finanziellen Interessen der Zeugin hat instrumentalisieren lassen.
  • der Staatsanwalt, der das absehbare Verhalten der Zeugin sogar noch rechtfertigen wollte.
  • diejenigen – äusserst naiven – Beobachter des Prozesses, die tatsächlich an das Gute bei der Zeugin gehofft (aber doch wohl ernsthaft nicht darauf gesetzt) haben.
  • der Rechtsstaat, der in diesem Prozess von einem der wichtigsten Grundprinzipien unseres Staates zu einer bemitleidenswerten Farce verkommt.

Wenn ein eigentlich ernsthafter Strafprozess zu einer Boulevardposse verkommt, sollte man ihn möglichst schnell beenden – aber leider habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass irgendwer der Handelnden in Mannheim zu dieser offensichtlichen Erkenntnis kommt.

Mal sehen, wer als Nächster seine Story an die geneigte Presse verkauft …


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