Fakten:Dinner für Spinner (Dinner for Schmucks)USA, 2010....

Erstellt am 18. August 2013 von Die Drei Muscheln @DieDreiMuscheln
  

Fakten:
Dinner für Spinner (Dinner for Schmucks)
USA, 2010. Regie: Jay Roach. Buch: David Guion, Michael Handelman. Mit: Steve Carell, Paul Rudd, Stephanie Szostak, Bruce Greenwood, Ron Livingston, Jemaine Clement, Lucy Punch, Zach Galifianakis, David Walliams, Larry Wilmore, Kristen Schaal, Jeff Dunham, P.J. Byrne u.a. Länge: 114 Minuten. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Tim steht kurz davor, die heiss ersehnte Beförderung zu ergattern. Sein Chef lädt ihn zu einer sehr exklusiven Dinner-Party ein. Jeder Gast soll einen besonderen Begleiter mitbringen: Den grössten Schwachkopf, den er auftreiben kann. Am Ende des Abends soll der Sieger der Idioten gekührt werden. Wie es das Schicksal so will läuft Tim ausgerechnet jetzt der sonderbare Barry vor's Auto. Der perfekte Spinner. Sein Hobby: Mäuse präparieren, um damit berühmte Kunstwerke oder historische Momente nachzustellen. Nicht nur das, auch sonst scheint Barry die ideale Wahl zu sein. Bis zur Party muss Tim nun erstmal echtes Interesse an Barry heucheln, um dessen Vertrauen zu gewinnen. Nicht so schwierig bei dem gutgläubigen Trottel, als schwieriger gestalltet es sich für Tim, in Barrys Anwesenheit nicht komplett wahnsinnig zu werden.
  
  
             

Meinung:

Und schon wieder ein US-Remake. Diesmal der gleichnamigen, französischen Komödie von 1998. Kennt dort drüben natürlich niemand, ausländische Filme sind ja alle doof und billig, also schnell mal nachgedreht. Gott sei Dank ist dieser Streifen nicht doof und billig...den ein oder anderen Dollar wird er schon gekostet haben. Die hochkarätigen Top-Mimen müssen ja von etwas leben. Prominent ist der Cast tatsächlich und fast jeder von ihnen hat schon in guten Filmen mitgespielt. Feine Sache, nur eben nicht hier.

Von Menschen und Mäusen

Es ist wirklich erstaunlich, wie in die - für eine Komödie - überdurchschnittlich lange Laufzeit praktisch keine einzige Chance genutzt wird, auch nur im entferntesten so was wie witzig zu sein. Die müssten eigentlich reichlich vorhanden sein, schliesslich geht es um einen Abend, an dem die schrägsten, frei rumlaufenden Vögel sich die Klinke in die Hand geben. Wenn das nichts ist. Eben: Es ist wirklich nichts. Doch, etwas schon: Schrecklich nervig, mies getimt und unglaublich peinlich. Steve Carell, der durchaus witzig sein kann, darf sich durch eine Parade entsetzlicher Rohrkrepierer albern, begleitet von einem unauffälligem, obwohl praktisch in jeder Szene aktiven Paul Rudd, der zumidest nicht so das Nervenkostüm strapaziert. Praktisch jede der zwanghaft auf witzig getrimmten Figuren ist eine einzige Zumutung. Von dem selbstverliebten, exzentrischen Künstler-Stecher, bis zu der grauenvollen Stalkerin und sogar "Little Britain"-Star David Walliams ist mit billigem Schweiz-Akzent total verschenkt. Der dicke Zottel-Zach mit dem Nachnahmen für die Logopädie-Stunde ist da keine Ausnahme. Mit irrem Blick durch die Gegend starren ist scheinbar super-lustig, ein echter Brüller. Hilfe!

Peinlich, aber wenigstens gibt's was zu essen

Wie schon erwähnt, da ist ja richtig Potenzial drin, umso erschreckender, wie konsequent und nahtlos das gegen die Wand gefahren wird. Fast zwei Stunden lang (warum eigentlich?) wird ein platter "Gag" (oder so) nach dem nächsten gerissen, Charme hat das Ding schon mal gar nicht und natürlich gibt es den unabdingbaren Schuss Beziehungs-Stress-Gesülze, aber am Ende ist alles wieder spitze und der peinliche Dödel, Überraschung, entpuppt sich als doch ganz liebenswerter Kerl mit tragischer Vergangenheit. Sach bloss, echt? Na dann, lass uns echte Freunde sein, du bist ja doch so cool auf deine verschrobene Art und ich ein arrogantes Arschloch, aber dank dir hab ich das endlich eingesehen. Komm an meine Brust. Ach, wie schön...
Nee, leider gar nicht. Ein (wer hätte es gedacht) überflüssiges und vor allem auf der ganzen Linie vergeigtes Remake zum langweilen, fremdschämen und bitte ganz schnell wieder vergessen. Da, und das heisst was, lieber das echte "Dinner für Spinner", heisst "Das perfekte Promi-Dinner", die haben das Geld auch nötiger als Steve Carell, Paul Rudd und Co. und können halt auch nichts anderes. Oft nicht mal kochen.
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