Faithless – Insomnia (1995) | I Can’t Get No Sleep

Faithless - Insomnia, Cover Cheeky RecordsEin Wunderkind,
ein Buddhist mit Vorliebe für schnelle Autos,
ein bekiffter Hippie,
und ein schüchterner Megaproduzent.

… klingt nach einer Erfolgsformel aus dem Universum der Coen Brüder. Ist aber ganz real und hat tatsächlich funktioniert.

Insomnia” ist das beste Beispiel für die Virtuosität und den Erfolg der Tausendsassa “Faithless”. Und Insomnia machte seinem Namen alle Ehre, fesselte unzählige Clubgänger an den Tanzboden. Allerdings blieb es zunächst dabei.

Der internationale Charterfolg wurde nämlich beinahe verschlafen – wäre da nicht doch plötzlich ein Hype ausgebrochen. Nein, nicht in London, wo Faithless ihr Zuhause haben. Sondern, in Deutschland sollte ihnen nach zwei Jahren des Harrens der Durchbruch gelingen.

I Can’t Get No Sleep

Doch zurück zum Anfang. Bevor Produzent Rollo es sich leisten konnte, Michael Jackson eine Zusammenarbeit auszuschlagen, weil ihm seine Musik nicht gefiel, war er ein idealistischer Kleinunternehmer.

Das Plattenlabel, bei dem er mit seiner eigenen Musik unter Vertrag gestanden hatte, hatte ihn hängen gelassen.

Cheeky Records

Er gründete kurzerhand ein eigenes Label. Aus dem Kleinunternehmen “Cheeky Records” erwuchs schnell ein global Player.

Talentierte Jungspunde rannten ihm die Bude ein. Darunter auch Sister Bliss und Jamie Catto, die mit Maxi Jazz als Rapper ein paar heiße Tunes aufgenommen hatten.

Rollo war begeistert. Es gab nur ein Problem: Maxi war einfach nicht mehr zu erreichen. Für Maxi Jazz war es ein typischer “von der Hand in den Mund” Job gewesen. Und sein Autotelefon war mehr Zierde, denn Kommunikationsgerät.

Als man sich auf einer Party dann schließlich wieder über den Weg lief, konnte die Reise beginnen.

Maxis andächtig betörender Sprechgesang kontrastierte die ekstatischen Kompositionen Ayalah Deborah Bentovims – aka Sister Bliss, zusammengehalten durch Cattos Gespür für gutes Songwriting und die bombastische Produktionsweise Rollos.

Lyrics des Insomnia Monster Mixes
I only smoke weed when I need to
and I need to get some rest
I confess
I burnt a hole in the mattress
Yes yes
that was me, I plead guilty
and on the count of three
I pulled back the duvet
Make my way to the refrigerator
One dry potato inside
No lie, not even bread, jam!
When the light above my head went bam!
I can’t sleep, something’s all over me, greasy
Insomnia, please release me and let me dream
about making mad love on the heath,
tearing off tights with my teeth
but there’s no relief,
I’m wide awake in my kitchen
It’s dark and I’m lonely
Oh if I could only get some sleep
Creaky noises make my skin creep
I need to get some sleep
I can’t get no sleep

Wichtige Insomnia Remixe

Zunächst erschien Insomnia mit zwei Mixen

  • Insomnia (Monster Mix) mit 8:40 Minuten
  • Insomnia (Moody Mix) mit 10:44 Minuten

Für den Moody Mix legte Spencer Henderson Hand an. Diese Version beginnt mit Glockenläuten.

Auf der Promo-Maxi-Vinyl gab es noch den Insomnia (Original Mix) mit einer Spielzeit von 10:55 Minuten. Der typische Break folgt erst bei Minute 5:49. Und danach wechselt der Insomnia Moody Mix schnell wieder zu einem Acid-Sound.

Auf der Maxi-CD erschienen jeweils noch die passende Radio-Mixe dazu:

  • Insomnia (Monster Radio Edit) mit 3:36 Minuten
  • Insomnia (Original Radio Edit) mit 3:38 Minuten
  • sowie der Insomnia (Tuff Mix) mit 7:19 Minuten

Beim Tuff Mix dominiert eine Bassline die unter einer zusätzlichen Melodie liegt. Der Sound erinnert etwas an Speed-Garage, wobei das seiner Zeit zwei Jahre voraus war. Im Tuff Mix fehlt auch der typische Aufbau nach dem mittleren Break.

Faithless in wechselnder Besetzung

Catto verließ Faithless übrigens nach deren rasanten und durch zahlreiche Auszeichnungen dokumentierten Aufstieg. Dafür dienten sie für viele andere Musiker als Karrieresprungbrett – berühmtestes Beispiel: Rollos Schwester, die Sängerin Dido.

Im Jahr 2010 gab die Gruppe ihre Auflösung bekannt. Auch wenn die fulminanten und für House Music einzigartigen Liveauftritte mit riesiger Band ein herber Verlust war, so mögen zumindest ihre Platten noch für zahlreiche schlaflose Nächte sorgen. Denn ich kenne kein Lied, das häufiger in Clubs, Discotheken gespielt wird als Insomnia.

Knapp fünf Jahre später gingen sie dennoch wieder gemeinsam auf Europa-Tournee. Dieses Mal unter dem Namen Faithless Sound System. Gleichzeitig erschien das Remix-Album “Faithless 2.0”.


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