Vielleicht kommt Euch der Titel bekannt vor; vor knapp einem Jahr, gab es nämlich bereits einen Post mit eben diesem. Entstanden aus der Enttäuschung darüber, dass das Angebot an nachhaltigen und fairen Produkten während der Glamour Shopping Week, egal ob Kosmetik oder Kleidung, doch eher mau ausfiel. Quasi als Gegenstück hatte ich im Avocado-Store gestöbert und Euch eine Auswahl reduzierter Stücke präsentiert.
Wenn ich die Ausbeute im vergangen Jahr mau fand, so empfinde ich sie in diesem Jahr als noch 'mauer'. Muss man deswegen enttäuscht sein? Sicher nicht. Muss man sich darüber wundern? Vermutlich auch nicht. Die Glamour ist ja nun nicht gerade ein Magazin, in dem es um einen nachhaltigen Lebensstil geht. Und wenn man sich genau für diesen interessiert, führt das Fröhnen so eines Shopping-Spektakels nicht genau dies ad absurdum? Jein. Konsum macht glücklich; das hat wohl jeder schon einmal erlebt. Und vielleicht auch schon durch litten, nämlich, wenn man sich hinterher über den Spontankauf oder das vermeintliche Schnäppchen ärgert. Oder wenn man die Dinge, die man gekauft hat, eben nicht konsumiert: das T-Shirt, in dem man sich in der Umkleidekabine noch so chic gefühlt haben, im wahren Leben dann aber doch nicht mutig genug ist, um es zu tragen oder das fünfte Shampoo, das nach einmal Haare waschen zeigt, dass man mal wieder auf die Produktversprechungen der Hersteller hereingefallen ist und dann sein Dasein in der Ecke fristet.
Konsum ist Macht
Dieser Post ist soll kein Plädoyer dafür sein, den Konsum einfach zu verlagern, um sich besser zu fühlen. Aber Konsum bedeutet Macht. Auch wenn diese oft unterschätzt wird - was soll ich schon als Einzelner ausrichten? Ein Beispiel wie gut dies gelingen kann, liegt schon ein paar Jährchen zurück: 1995 als ein Boykott der Konsumenten "Shell" dazu brachte, eine ausrangierte Bohrinsel nicht zu versenken. Ein Unterlassen ist jedoch nicht zwingend für den Erfolg, denn jeder Kauf eine Entscheidung: für ein Unternehmen, dass seine Mitarbeiter fair entlohnt, umweltverträglich und nachhaltig arbeitet und damit gegen eines, das dies nicht tut.
Und deshalb habe ich Euch auch in diesem Jahr ein paar Stücke herausgesucht, auch um zu zeigen, dass sozial, fair und nachhaltig nicht zwingend auch teuer bedeuten muss.
1. Oft lohnt es sich bereits in den einzelnen Shops nach Angeboten zu stöbern. Die meisten haben eine Sale-Section. Endlich habe ich in der Umgebung auch ein Fair Fashion-Geschäft und bin dort auf die Marke Alma & Lovis Fair Garments gestoßen. Inzwischen besitze ich 2 (eigentlich 3, weil ich mir eines noch mal eine Größe kleiner bestellt habe) Oberteile. Beide sind sehr leicht und angenehm zu tragen. Das Insigma-Top hatte ich bereits bei Mundo Verde in Köln in der Hand. Der Jersey-Stoff ist dicker als ich gedacht habe, aber dennoch angenehm weich. Den Schnitt finde ich toll, weil man gleichzeitig in einer eleganten wie auch in einer sportlichen Kombi tragen kann. Alle Stücke sind GOTS zertifiziert. Das Top gibt es in 3 Farben (auch als Kleid erhältlich). Im Online-Shop ist es von 79,90€ auf 39,90€ reduziert und in den Größen XS-XL erhältlich. Der Versand ist kostenfrei innerhalb der BRD (Retouren leider nicht). Bei einer Newsletteranmeldung gibt es einen 10€-Gutschein.
2. Dass Najoba nun auf Fair Fashion anbietet, hat sich inzwischen wohl herumgesprochen. Dort bin ich auch auf die Marke People wear organic gestoßen. Die deutsche Marke gibt es seit 5 Jahren. Aktuell gibt es keine Reduzierungen, aber die Preise halte ich für sehr erschwinglich. Das Fledermausshirt kostet z.B. 19,90€ (erhältlich in S, M, L). Die GOTS zertifizierten Stücke richten sich vor allem an Babys und Kinder, aber es gibt auch eine Yoga- und Relax-Kollektion. Bei Najoba fällt kein Porto an und es gibt immer wieder Gutschein-Aktionen für Bekleidung. Die Augen offen zu halten lohnt sich also.
3.+4. Was ich an Peopletree mag: man erfährt wer die Kleidungsstücke gefertigt hat. Auch Fair Trade wird hier groß geschrieben. Mir gefallen vor allem die Kleider und der Schmuck. Herausgesucht habe ich deshalb auch die sternförmigen Ohrringe aus Messing, die statt 14€ nun 9,80€ kosten.
Und kein Kleid, sondern eine Hose ;). Leider ist Tasha nur noch in Größe 8 und 10 erhältlich. Was Hosen angeht, habe ich einen kleinen Tick: ich habe Phasen, da trage ich entweder nur Stoffhosen oder nur Jeans. Aktuell habe ich eine Jeans-Phase ;). Im letzten Jahr habe ich allerdings festgestellt wie bequem Harems-Hosen sind und seitdem hätte ich gern eine, die bequem ist, aber nicht nach Jogginghose aussieht. Dem kommt Tasha schon sehr nahe; sie kostet jetzt 44,69 statt 65€.
Für Bestellungen über 70€ fallen 4,20€ Versandkosten an, darunter 8,40€
Auf Strick gibt's zur Zeit übrigens 20% mit dem Code KNIT20
5. Lizy von Armed Angels ist mein derzeitiger Strickjacken-Liebling. Eigentlich bin ich ja absoluter schwarz-Fan, aber Lizy besitze ich tatsächlich in "burned red". Auf dem Foto täuscht es etwas; die Jacke ist sehr leicht, fällt locker und besteht zu 100% aus Bio-Baumwolle (und ist GOTS zertifiziert). Statt 59,90 zahlt man bei zur Zeit nur 49,90€ - allerdings kommen Versandkosten in Höhe von 4,90€ dazu. Für die Studenten interessant: wenn man seinen Studentenausweis hoch lädt, erhält man 10% Rabatt.
6.+7. Was ich an Fritzi aus Preußen mag: man erhält Leder chic - ganz ohne Leder. Ich bin großer Fan von Umhängetaschen. Auch deshalb gefällt mir Emmi 2D, die ausnahmsweise auch nicht schwarz ist. Mit den Maßen B26, H27 und einer Tiefe von 7 cm passt auch ordentlich 'was rein. Sie hat zudem zwei Innenfächer + ein Reißverschlussfach und kostet nur noch 39,90€ statt 53,90€. Entdeckt habe ich sie bei Greenposh. Bei Lieferungen mit DPD fallen keine Versandkosten an (mit DHL 3,90€ bis 49€).
Ebenfalls Greenposh und ebenfalls Fritzi aus Preußen; in die Wedges habe ich mich schon länger verguckt. Ich bin einfach kein Sandalen-Fan, hätte aber gern ein paar sommerlichere Schuhe. Bisher habe ich mich noch nicht durchringen können, obwohl sie von 49,90€ auf 29,90€ reduziert sind. Ich habe nämlich so eine blöde Zwischengröße: 37,5 wäre für mich perfekt, gibt es aber meistens nicht und so kommt es dann immer darauf an, wie die Schuhe ausfallen. Ein Grund, warum ich bisher noch keine Online gekauft habe.
Auch bei Green Posh gibt es einen Gutschein bei der Newsletter-Anmeldung und zwar in Höhe von 5€.
8. Bei Greenality habe ich die Turnschuhe von Veja gefunden. Die französische Marke besteht seit 2005 und setzt auf eine transparente Herstellungskette und faire Entlohnung. Veja ist übrigens portugiesisch und bedeutet "Schau hin!" - passender könnte die Aufforderung kaum sein. Denn gerade, wenn es um schnieke Turnschuhe geht, sind die Bedingungen unter denen sie gefertigt werden oft so gar nicht transparent und das aus guten Grund: so richtig wohl kann man sich ja mit 160€ Sneakern auch nicht fühlen, wenn diese von Kindern für ein paar Cent genäht wurden. Ich stelle auch immer wieder fest, dass ich jetzt wohl in dem Alter bin, in dem ich lieber trockene Füße statt schicker Schuhe habe ;). Vielleicht gefällt mir auch deshalb immer noch die schmal geschnittene Bowlingschuh-Form besser. Ich bin halt ein Nike Cortez und kein Air-Kind ;). Diese und leider auch die neuen Metallic-Versionen (na ja, so manchem Trend unterliege ich dann doch ;)) sind aus Leder - welches ich nicht trage. Wen das nicht stört, kann hier ein Schnäppchen machen: 89,90€ statt 109€.
Erhältlich sind die Größen 38, 40 und 41. Bei den heutigen Sneaker-Preisen kann man natürlich auch den vollen Preis zahlen und liegt damit immer noch günstiger als mit so manchem Nike Air-Paar und gleichzeitig niemanden ausgebeutet. Vegane Schuhe führt Veja ebenfalls.
Der Versand liegt bei 2,50€ und für eine Newsletter-Anmeldung im Shop gibt's einen 5€-Gutschein oben drauf.
9. Küchenrollen haben jetzt nichts mit Kleidung zu tun, aber ich möchte zukünftig einfach weniger Abfall produzieren. Auf der Suche nach Alternativen bin ich zufällig auf die junge Marke gestoßen, die es erst seit dem vergangenen Jahr gibt. Die Marke mit dem knuffigen Panda im Logo möchte innovative Produkte anbieten, so dass immer mehr Menschen auf nachhaltige, recyclingbare und umweltfreundliche Alternativen umsteigen. Die Küchenrolle aus 100% verspricht dabei 60 herkömmliche Rollen zu ersetzen, bei gleichzeitiger stärkerer Saugkraft und Reissfestigkeit. Und eine Maschinenwäsche von bis zu 100 Mal soll ebenfalls drin sein. Mich hat das auf jeden Fall sehr neugierig gemacht und ich werde das mal austesten. Im Angebot sind außerdem Lufterfrischer, Reisehandtücher, Sonnenbrillen und eine Thermosflasche. Derzeitig sind alle Produkte reduziert. Die Küchenrolle gibt es z.B. für 9,99€ statt 12,99€ bei Amazon
10. Hach Schmuck, da bin ich schon eine kleine Elster. Besonders angetan hat es mir der von A Beautiful Story. Das Armband in meiner Collage ist nur eines der schönen Stücke. Die niederländische Firma arbeitet mit Produzenten in Entwicklungsländern zusammen und unterstützt diese dort. Mehr dazu findet Ihr auf der Homepage. Aktuell gibt es auf viele Stücke 30% Rabatt; stöbern lohnt sich also. Ich besitze bereits ein Perlenarmband, das ich heiß und innig liebe und das wirklich sehr schön gefertigt ist. Ein Paar passende Ohrringe dürfen sich wohl nun dazu gesellen, die ich auch bereits länger anschmachte.
Wie sieht es bei Euch aus? Bestellt Ihr während der GSW?
Wie steht ihr zum Thema Konsum?
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