Fahrtspiel als Trainingsvariante.
Raus um kurz nach 4 in der Früh ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Und auch ich bin ab und an schwer am Überlegen ob ich mich im Bett einfach nicht noch mal umdrehen soll. Aber letztendlich macht es einfach viel zu viel Spaß bei diesem Wetter durch den Wald zu laufen.
Und so mache ich mich die letzten Wochen, stets am Dienstag und am Donnerstag, in aller Herrgottsfrühe auf, um zur Arbeit zu laufen. Da wir ja Anfang des Jahres mit der Arbeitsstelle umgezogen sind, wurden aus den damaligen 13 nun gut 16 Kilometer.
Normalerweise laufe ich ja in einem gleichmäßigen und langsamen Tempo im Bereich von 70 – 80% der HFmax. Grundlagentraining halt. Gleichzeitig kann ich so den Start in den Tag richtig genießen.
Aber ab und an reizt es dann doch ein wenig mit dem Tempo zu spielen. Kein hartes Intervalltraining, sondern eher ein Fahrtspiel welches die natürliche Topografie als Anreiz nutzt.
Die ersten Kilometer geht´s relativ gemütlich durch die Gemeinde. Dann entlang eines renaturierten Bachlaufes mit viel Gezwitscher und Geplätscher zur Nachbargemeinde. Diese wird einmal gequert bevor es den Anstieg hinauf zum Wald geht. Hier bietet es sich das erste Mal ein wenig Gas zu geben. Wenn´s gut läuft und der Motor es zulässt, versuche ich entweder das Tempo aus der Ebene zu halten, oder noch besser, ein wenig zu beschleunigen. Fahrtspiel halt!
Nach knapp 7,5 Kilometer habe ich den höchsten Streckenpunkt erreicht und kann gemütlich hinab Richtung Wald traben.
Im Gegensatz zu meiner früheren Strecke kann ich die angenehme Umgebung im Wald leider nur 5 Kilometer lang genießen. Danach kommt mein persönlicher Gruselabschnitt durch die Stadt.
Ich suche zwar noch die Ideallinie durch den Berufsverkehr. Weg vom Gestank der Autos und dem Stop and Go an den tausend Ampeln. Aber so richtig fündig bin ich noch nicht geworden. Da ist bestimmt noch Potential nach oben. Ich muss nur noch die passenden Schleichwege finden. Sollte in einer grünen Stadt wie Darmstadt eigentlich möglich sein. Ungewolltes Fahrtspiel! 😉
Jedenfalls bin ich aktuell meistens froh wenn ich nach gut 16 Kilometern auf der Arbeit angekommen bin und eine Dusche auf mich wartet. Dankenswerterweise hat mein Arbeitgeber uns auch auf der neuen Arbeitsstelle diese Möglichkeit gegeben. Ist ja nicht selbstverständlich.
Ich bin mir sicher, dass ich noch ein paar Streckenvarianten austesten werde. Vielleicht nehme ich ab und an die etwas längere Variante durch den Gemeindewald. Aber erst muss mal wieder die Grundlagenausdauer da sein.
Ansonsten sind die gut 16Kilometer eigentlich ganz OK um zweimal die Woche zur Arbeit zu laufen. Hin und zurück traue ich mir im Augenblick noch nicht zu. Erstens ist es mir zu warm, und über 30 Kilometer am Tag schaffe ich definitiv auch noch nicht. Das heben wir uns mal schön für den Herbst und den Winter auf.