Den leistete sich jetzt wohl Esperanza Aguirre. Es fing alles so einfach an. Sie fuhr vergangenen Donnerstag mit ihrem Auto auf einer der Hauptstraßen Madrids, hielt auf dem für Busse reservierten Fahrstreifen und ging mal schnell Geld an einem Kassenautomaten holen. Ihr Pech war, dass sofort zwei Stadtpolizisten zur Stelle waren, um das Verkehrsvergehen zu ahnden. Stadtpolizisten, von denen Frau Aguirre einmal sagte, sie wären “Beamte zur Verhinderung der Mobilität”. Sie wollte sich von denen nichts sagen lassen und von einer Strafzahlung nichts wissen. Obwohl die Polizisten sie sehr höflich behandelt haben sollen, brach sie die Diskussion mit dem Beamten ab, rammte das Polizei-Motorrad und suchte das Weite, ohne die Strafe zu zahlen. Seither ist Frau Aguirre’s Verhalten das Stadtgespräch in Madrid. Und wieder liegen sich ihre Anhänger und Gegner in den Haaren, wie man dieses Verhalten einstufen sollte.
Dabei hatte sich nach den letzten Streitereien Botella und Aguirre vor kurzem zusammengesetzt und einen Nichtangriffspakt beschlossen, um “die Differenzen einzuschränken”. Damit ist wohl jetzt nichts mehr: Botella tadelte Aguirre wegen dem Zwischenfall mit den Stadtpolizisten. “Das Gesetz ist für alle gleich”, antwortete sie auf die Ausflüchte von Aguirre, die zwar anerkannte, dass sie verbotener weise auf der Bus-Spur geparkt habe und hinzu fügte: “Aber es war doch nur eine Sekunde, um Geld aus dem Automaten zu holen”.
Die Internet-Zeitung ”Público” schreibt dazu: “Die Fahrerflucht von Esperanza Aguirre wurde nicht nur zu den am meisten kommentierten Ereignissen in den Bars und auf Twitter, sondern sie hat auch die internen Kämpfe in der PP belebt. Die Wahlen 2015 sorgt unter den Konservativen, die bereits in der vergangenen Zeit sich gegenseitig mit Dreck beworfen und einen Schmutzkampagne gegeneinander um Posten und Rangfolge auf der Wahlliste geführt haben, bereits für Streit.”
Siehe auch:
Madrid gegen Madrid, ein sinnloser Grabenkrieg
Informationsquelle
Guerra interna de lideresas del PP tras la fuga de Aguirre al volante – Público