Fachkräftemangel durch brach liegendes Erwerbspotenzial

Von Stieger

36.800 Ingenieure fehlen in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt – zu dieser Einschätzung kommt das Institut der deutschen Wirtschaft. Einige Hochtechnologieunternehmen können schon heute ihre Stellen nicht mehr besetzen, und es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. Dabei ist Deutschland als know-how-basiertes Land dringend auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen – in allen Bereichen.
Große Erwerbspotenziale in Deutschland sind nur unzureichend genutzt. Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, kommt Deutschland nicht umhin, Fach- und Führungspositionen zukünftig verstärkt mit Menschen zu besetzen, die heute noch teilweise am Rande des Arbeitsmarkts stehen. Wie verschwenderisch Deutschland mit vorhandenen Ressourcen umgeht, zeigt der europäische Vergleich. Während beispielsweise die Nachbarn Niederlande und Tschechien lediglich 8,1% bzw. 8,9% ihres Erwerbspotenzials nicht nutzen, leistet sich Deutschland hier eine Quote von 20,1%.

Am fehlenden Willen der Menschen liegt das nicht. Insgesamt 8,6 Millionen Menschen in Deutschland würden gerne mehr arbeiten, als sie es derzeit tun. Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen jenseits des fünfzigsten Lebensjahrs bilden ein riesiges Erwerbs- und Fachkräftepotenzial.

(Quelle: ddn)