Originaltitel: Faceless
Autor: Alyssa Sheinmel
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Verlag: Hanser Verlag
Format: Broschiert, 352 Seiten
ISBN: :978-3-446-25703-0
Kauft doch wieder einmal in eurer örtlichen Buchhandlung ein!
Langsam kehrt bei Maisie die Erinnerung zurück: Ein Blitz hatte die Oberleitung getroffen und der Funkenregen sie auf das Schlimmste verbrannt. Maisies Leben wird nie mehr so sein wie zuvor. Doch sie hat großes Glück: Sie erhält ein Gesichtstransplantat. Aber kann man das wirklich Glück nennen? Wenn sie sich selbst nicht mehr im Spiegel erkennt, sie in der Schule zum Außenseiter wird, weil ihr Gesicht aussieht wie von Picasso gemalt, und ihr Freund, ihre erste Liebe, nur aus Mitleid bei ihr bleibt? Erst als Maisie auf Menschen trifft, die ihr altes Gesicht nicht kennen, gelingt es ihr, ihr neues Ich anzunehmen. Und sie begreift: Sag niemals nie. ©Hanser Verlag
Das Buch habe ich eher durch Zufall in einer dieser kleinen Werbungen entdeckt, die man ab und zu in Büchern findet, eine Art kleines Verlagsprogramm und irgendwas daran hat mich sofort angesprochen, vielleicht weil mein Kopf eine Verbindung zu „Wunder“ von Raquel J. Palacio hergestellt hat.
Auggie wurde mit seinem missgebildetes Gesicht geboren, lebt damit seit 10 Jahren, Maisie wurde mit einem „normalen“ Gesicht geboren und muss erst lernen, was es bedeutet, angestarrt zu werden, diese Sicht hat mich neugierig gemacht und somit musste „Faceless“ gelesen werden!
Zu Beginn lernt man Maisie Alltag vor den Unfall kennen: beliebt in der Schule, mit ihrer besten Freundin Serena und ihrem festen Freund Chirag immer an ihrer Seite. Relativ rasch ereignet sich das Unglück und der schreckliche Unfall geschieht.
Man wacht mit Maisie im Krankenhaus auf und bekommt gleich die ersten Reaktion des Umfelds mit: „Was hattest du nur für ein Glück, du hättest auch sterben können.“
Glück kann Maisie allerdings keines für sich verstellen und beginnt mit Aggression auf diesen Spruch zu reagieren, weil, wäre es nicht besser gestorben zu sein, als nun mit einem entstellten Gesicht leben zu müssen?
Dieser Frage geht die Geschichte auf die Spur, allerdings beinhaltet es auch noch ein anderes wichtiges Thema: Organspende. Obwohl es relativ zu Beginn des Buches vorkommt, möchte ich es nicht wirklich verraten, eben weil es einfach ein ziemlich zentraler Teil ist, wobei ich sagen muss, dass die Umsetzung gelungen ist, zumindest sehr zum Denken anregt.
Als Maisie aus dem Krankenhaus entlassen wird, fängt der „Alltag“ wieder an.
An ihrer Schule wissen alle von den Unfall, dass bedeutet aber nicht, dass sie unbedingt sensibler damit umgehen, es sind nicht nur Blicke, auch verletzende Kommentare kommen hinzu.
Und Chirag, ihr Freund? Im Krankenhaus wollte Maisie ihn nicht sehen, zu klar war ihr eigentlich, dass er mit einem „Monster“ wie ihr nicht mehr zusammen sein möchte.
Gibt es ein Happy End oder doch die Trennung? Ich habe mitgefiebert, mitgebangt, aber ich werde es natürlich nicht verraten! Nur so viel, es ist stimmig für die Geschichte.
Und Serena, ihre beste Freundin seit Kindertagen? Lasst uns einfach alle eine Serena haben!
Und ihre Eltern? Ein Unfall kann verbinden, aber auch trennen. Sie beide versuchen den besten Weg für sich finden und auch wenn man sie manchmal nicht ausstehen kann, so wollen ihre Eltern einfach nur das Beste, aber manchmal erkennt man es nicht gleich auf den ersten Blick.
Man geht an Maisie Seite, kann sie verstehen und manchmal auch nicht, aber wer will schon sagen können, 100% nachvollziehen zu können, wie es einen Menschen in dieser Situation geht? Wer will sich herausnehmen, zu sagen, welche Reaktionen okay sind und welche nicht?
Ich fand die Geschichte gut umgesetzt, habe mitgefühlt und auch Spaß gehabt, als Maisie einer Selbsthilfegruppe beitritt, die manchmal zwischen Trauer und Humor in Sekundentakt hin und her springt.