Facebook führt zwei neue Beziehungs-Kategorien ins Nutzer-Profil ein
Es sind meist nur kleine Notizen, die das Potential haben, weltweit große Wellen zu schlagen. Eine dieser kleinen Notizen habe ich in einem Artikel vom 17.02.2011 im GLAAD-Blog gelesen und möchte sie nicht vor enthalten.
Vorerst in den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Frankreich, führt Facebook in den Nutzer-Profilen zwei neue Beziehungs-Kategorien ein:
- In a civil union =
gleichgeschlechtliche Ehe - In a domestic partnership =
eingetragene Partnerschaft
Dies kam zustande durch die Zusammenarbeit von GLAAD (Gay & Lesbian Alliance Against Defamation, dt. Allianz Schwuler und Lesben gegen Diffamierung) und Facebook, sowie dem Unterstützernetzwerk aus LGBT Befürwortungs-Organisationen, einschließlich GLSEN, HRC, PFLAG und The Trevor Projects in Verbindung mit MTV’s.
Jarrett Barrios, GLAAD President, sagte in einer Presse-Erklärung dazu:
“Today, Facebook sent a clear message in support of gay and lesbian couples to users across the globe. By acknowledging the relationships of countless loving and committed same-sex couples in the U.S. and abroad, Facebook has set a new standard of inclusion for social media. As public support for marriage equality continues to grow, we will continue to work for the day when all couples have the opportunity to marry and have their relationship recognized by their community, both online and off.”
Die sinngemäße deutsche Übersetzung:
“Heute sandte Facebook eine klare Nachricht zur Unterstützung schwuler und lesbischer Paare an die Nutzer rund um den Globus. In Anerkennung der unzähligen Beziehungen von Liebes- und Sexualpaaren in den Vereinigten Staaten und außerhalb, hat Facebook einen neuen Standard der Einbeziehung für soziale Medien gesetzt. Wie die öffentliche Unterstützung für die Ehe-Gleichstellung fortlaufend wächst, werden wir weiterhin für den Tag arbeiten, an dem alle Paare die Gelegenheit haben zu heiraten und ihre Beziehung von jeder Gemeinschaft anerkannt wird, sowohl online als auch offline.”
Für viele homosexuelle Paare wird die ein großer Schritt hin zur Unterstützung und Anerkennung sein. Lange Überfällig in der heutigen Zeit ist es ohne Frage.
Für mich allerdings ist es ein Hinweis darauf, dass, unabhängig von der sexuellen Ausrichtung, der persönliche Beziehungsstaus nicht unbedingt etwas im persönlichen Profil zu suchen hat. Obwohl ich verstehen kann dass sicher jeder seine eigenen Gründe hat, seinen persönlichen Status der Öffentlichkeit mitzuteilen.
Aus Datenschutzgründen wird gerade allein lebenden Menschen geraten, ihren Vornamen in öffentlichen Telefonverzeichnissen abzukürzen, oder die Straßenangabe weg zu lassen. Andererseits gehen sehr viele gerade in sozialen Netzwerken so weit, neben dem Beziehungsstatus auch den kompletten Namen, die Anschrift, den aktuellen Arbeitgeber im Profil mit anzugeben. Darüber hinaus werden dann auch in der “Freundeliste” eingetragene Familienmitglieder, Arbeitskollegen, oder beste Freunde, gleich entsprechend in den jeweiligen Kategorien eingetragen. Einen noch besseren Überblick über die persönliche Situation kann sich z.B. ein potentieller Stalker kaum noch wünschen. Hier fehlt eigentlich nur noch die Kopie der letzten Gehaltsabrechnungen, oder der aktuellen Kontoauszüge.
Unabhängig von der sexuellen Ausrichtung muss jeder selber wissen, ob der Beziehungsstatus wirklich etwas im persönlichen Profil zu suchen hat. Freunde und Bekannte kennen den ohnehin – Fremde können nachfragen.
(Pic: allfacebook.com)