Ein alter Bekannter macht seine Runde
Es ist mal wieder an der Zeit, mich fürchterlich unbeliebt zu machen. Nicht nur, weil dieser Artikel elendig lang geworden ist (ist eh grad kein Biergartenwetter) sondern auch, weil das Thema nicht wirklich gerne gelesen wird. Es geht (mal wieder) um HOAXe, Spam, Scam und ähnlich netten Zeitvertreib.
Mitgefühl ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Seins – es macht uns erst menschlich. Spontanes Mitgefühl macht aber all zu oft blind für die Realität.
Wann immer irgendwo auf der Welt ein Unglück passiert, wird dies von irgendwelchen Pappnasen als “social Spam” in sozialen Netzwerken, sowie über Messenger verbreitet. Die Machart der Texte ist bereits seit vielen Jahren immer die Gleiche und kommt ursprünglich von Kettenbriefen, später Kettenmails. Umgewandelt, verkürzt und/oder an aktuelle Ereignisse angepasst erobern sie nun die Profilseiten in sozialen Netzwerken.
Eine kurze Suchanfrage brachte dann auch, oder trotzdem eine recht große Trefferzahl die belegt, dass dieser Text ohne nachzudenken einfach kopiert und immer weiter verbreitet wird.
Ich hatte zu genau dem Thema bereits Ende Juli geschrieben, aber die Texte drücken so sehr auf die Tränendrüse, dass einem der Gedanke an Spam nicht direkt kommt.
Ich habe selber liebe Menschen verloren, auch durch Krebs. Wenn ich das Gefühl hätte, diese Texte könnten irgendetwas positiv bewirken, könnte ich dazu stehen. So ist das kopieren und sinnlose Weiterverbreiten nur ein weiterer Nadelstich für die, die eh schon schwer über einen erlittenen Verlust hinweg kommen. Vielleicht sollte man sich darüber auch mal Gedanken machen. Nebenbei ist es Spam in seiner sinnlosesten Erscheinung.