Facebook Like Button illegal: Welche Alternativen gibt es?

Der Social Media Bereich ist aus der Welt der Webseiten nicht mehr wegzudenken, auch wenn die Auswirkungen der daraus resultierenden Social Signals auf das Ranking zweifelhaft sind. Ein Landgericht hat jetzt entschieden, dass der Facebook Like Button illegal ist. Da Twitter, Google+ und Co nach dem selben Prinzip arbeiten, beginnt jetzt natürlich die Suche nach rechtskonformen Alternativen. Facebook Like Button illegal: Welche Alternativen gibt es?

Datenschützer waren noch nie gut auf Facebook zu sprechen. Bislang fehlte aber immer die gesetzliche Grundlage in Form eines Urteils, auf das man sich berufen konnte. Zwar ist das aktuelle Urteil des Landgerichts Düsseldorf aus einer Klage der Verbraucherzentrale NRW noch nicht rechtskräftig und auch die Revision ist zugelassen. Eine Änderung dieser Sichtweise sehen namhafte Anwälte jedoch nicht. Vermutlich wird die Verbraucherzentrale NRW nicht gegen die vielen kleinen Blogger vorgehen. Abmahnanwälte sehen das sicher anders und dürften diese Einnahmequelle nicht ungeachtet lassen. Es ist daher unumgänglich, das Webseitenbetreiber nach einer Alternative suchen. Und diese betrifft nicht nur den Facebook Button, sondern auch die anderen Sozialen Netzwerke wie Google Plus, Twitter, Pinterest und Co, die über ihre Plugins ebenfalls Daten der Besucher sammeln.

Alternativen zum Facebook Like Button und anderer Social Media Buttons

Die Plugins der Sozialen Netzwerke waren natürlich komfortabel und auch der Gefällt Mir Zähler im Widget war eine Art Prestigeobjekt. Viele Webmaster haben sich sogar Follower gekauft, um hier mit möglichst großen Zahlen aufwarten zu können. Auf diese Widgets sollte jedoch künftig gänzlich verzichtet werden. Bei den beliebten Buttons unterhalb oder oberhalb der Blogbeiträge gibt es einige mehr oder weniger infrage kommende Alternativen:

  • Kompletter Verzicht auf Like, Share und Co.
    Für den einen oder anderen mag diese Alternative vielleicht infrage kommen. Wer schon immer nach Gründen für einen Ausstieg aus den Sozialen Netzwerken gesucht hat, hat nun die Gelegenheit, Abstinent zu werden.Allerdings sehen viele diese Buttons als festen Bestandteil ihrer Webseiten und der Beitragspolitik an, sodass ein kompletter Verzicht nicht infrage kommt.
  • Einfache Links auf die Profile in den Sozialen Netzwerken
    Ein einfacher Link auf die URL der Facebookseite, das Twitter Profil und andere soziale Netzwerke übermittelt ebenfalls keine Daten. Ein solcher Link kann auch aus einem grafischen Button bestehen, der zumindest optisch den Eindruck eines Like Buttons vermittelt. Um dem Besucher über einen solchen Button oder Link das Teilen eines Beitrages zu ermöglichen, muss dessen URL an den Link angeheftet werden. In der Praxis kann ein solcher Link folgendermaßen aussehen:https://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=http%3A%2F%2Fwww.online-erfolgreich.net%2Fcategory%2Fvideos%2F
  • 2-Klick Lösung von Heise
    Vor einigen Jahren hat Heise eine 2-Klick Lösung entwickelt, bei der beim Aufruf einer Webseite noch keine Daten an Soziale Netzwerke übermittelt wurden. Der Like Button war dabei lediglich eine Grafik, die erst nach einem ersten Klick zur bekannten Datenschleuder wurde. Ein zweiter Klick übermittelte dann die angegebenen Parameter an Facebook und Co. Optisch war dieses Modell nur wenig ansprechend und auch Datenschützer sahen diese Form noch immer kritisch. Da die Scripte der 2-Klick Lösung immer wieder Probleme in Verbindung mit anderen Javascripts auf der Webseite sorgten, habe ich mich recht schnell von dieser Alternative verabschiedet und wieder die ursprünglichen Buttons verwendet. Das aktuelle Urteil hat mich jedoch wieder zum Handeln gezwungen.
  • Shariff von Heise
    Shariff ist eine Weiterentwicklung der 2-Klick Lösung und kommt mit einem einzelnen Klick aus. Datenschützern scheint diese Version ebenfalls zu gefallen. Allerdings handelt es sich dabei in keinster Weise um eine echte Alternative zum alten Like Button. Lediglich das Teilen von Beiträgen wird hier gegenüber einer manuellen Einbindung von grafischen Buttons deutlich erleichtert. Erst mit dem Klick auf einen Shariff Button wird ein neues Fenster geöffnet und eine Verbindung zum Zielnetzwerk aufgebaut. Um Shariff zu nutzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
    • OpenSource Code von GitHub nutzen
      Heise stellt Webmastern den gesamten Quellcode und Erklärungen zur Einbindung kostenlos zur Verfügung. Wurde die Webseite ohne ein CMS erstellt, sodass kein Plugin genutzt werden kann, muss die Installition auf diesem Wege erfolgen. Dieaktuelle Version besteht dabei lediglich aus 4 Dateien, die in den eigenen Webspace kopiert werden müssen. Danach können die Buttons über DIV Container eingebunden und optisch angepasst werden. Im Gegensatz zu anderen statischen Lösungen können hier auch (zeitlich etwas verzögert) die Share Counts angezeigt werden.
    • WordPress Plugin: Shariff for WordPress
      Dieses Plugin wurde von einem Mitarbeiter von Heise entwickelt. Es ermöglich das schnelle Einbinden aller gewünschten Buttons in die bestehenden Beiträge eines Blogs. Die Möglichkeiten zur administrativen Konfiguration halten sich dabei in Grenzen und wer sich an der Optik austoben möchte, sollte CSS kennen.
    • WordPress Plugin: Shariff Wrapper
      Nicht von offizieller Seite, dafür aber mit deutlich mehr Funktionen und Optionen, kommt derShariff Wrapper daher. Schon in der WordPress Administration werden deutlich mehr Möglichkeiten zur individuellen Anpassung geboten. Zusätzlich kann mit Shortcodes und Widgets gearbeitet werden. Einen Like Button gibt es damit aber noch immer nicht. Heise hat bekanntgegeben, dass ein solcher auch nicht geplant ist. Wer diesen dennoch verwenden möchte, wird im kommenden Punkt fündig.
    • GitHub Fork: Like Button für Shariff
      Wer nicht auf den Like Button verzichten und sich nicht nur auf das Teilen beschränken möchte, kommt nicht umdiesen Fork herum. Er wird anstelle des Originals von Heise installiert. Damit steht dann auch der Like Button zur Verfügung und kann mittels DIV Container platziert und angepasst werden. Für WordPress sind die Plugins natürlich einfacher zu implementieren, beinhalten dafür aber keinen Like Button. Soll dieser im gesamten Blog vor oder hinter jedem Beitrag erscheinen, ist ein Eingriff in die functions.php des verwendeten Themes erforderlich. Das kann z.B. folgendermaßen aussehen:

      function meine_funktion($content) {
      $content .= '<div class="shariff"></div>'; // NACH dem Beitrag
      $content =. '<div class="shariff"></div>'; // VOR dem Beitrag
      return $content;
      }
      add_filter( ‚the_content', ‚meine_funktion' );


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