Facebook-Hatz auf einen Blogger

Zehntausende for­dern in einer Facebook-Gruppe die Bestrafung des saudi-arabischen Journalisten Hamsa Kaschgari, weil er den Propheten Mohammed belei­digt haben soll. Sie wol­len ein Exempel sta­tu­ie­ren und ver­lan­gen die Hinrichtung des 23-Jährigen. Kaum einer stellt sich dem Hass ent­ge­gen.

Es ist ein digi­ta­ler Lynchmob, der sich im Internet zusam­men­ge­rot­tet hat: Mehr als 25.000 Menschen sind bis­lang der Facebook-Gruppe “Das sau­di­sche Volk will die Bestrafung von Hamsa Kaschgari” beige­tre­ten. Die meis­ten User, die sich auf der Pinnwand der Gruppe äußern, las­sen kei­nen Zweifel daran, wie diese Strafe aus­se­hen muss: Sie for­dern den Tod des 23-jährigen Journalisten, weil er ihrer Meinung nach den Propheten Mohammed belei­digt und sich damit der Blasphemie schul­dig gemacht haben soll.

Hamsa Kaschgari hatte vor zehn Tagen auf Twitter ein fik­ti­ves Gespräch mit dem Propheten geführt. Darin hatte er unter ande­rem erklärt, dass er nicht für Mohammed beten werde und bestimmte Dinge an ihm hasse. Außerdem schrieb er: “An Deinem Geburtstag werde ich mich nicht vor Dir ver­beu­gen und nicht Deine Hand küs­sen.”

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,815501,00.html


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