Das Zuckerberg-Imperium erklimmt die nächste Stufe auf dem Weg zur totalen Netzherrschaft. Facebook ermöglicht seinen Mitgliedern ab sofort, auch Beiträge, wie zum Beispiel News oder Artikel, von externen Webseiten zu abonnieren, ohne dafür das Netzwerk verlassen zu müssen. Bei dem Plugin handelt es sich um eine Erweiterung der Abonnieren-Schaltfläche. Damit setzte Facebook die erst gestern erfolgte Ankündigung von Managerin Joanna Shields auf der Konferenz LeWeb in Paris erstaunlich schnell um.
Bei der Neuerung handle es sich um eine Funktion, «die es noch einfacher macht, sich miteinander zu vernetzen und Abonnenten zu gewinnen», so der Konzern in einer offiziellen Mitteilung. Wer die Abonnieren-Funktion für sich freischalte, habe die Möglichkeit, öffentliche Beiträge einer größeren Personenzahl zur Verfügung zu stellen, ohne mit diesen Menschen befreundet zu sein.
Der neue Facebook-Button ist damit vor allem für Blogs, Nachrichtenseiten oder Unternehmen interessant, um potenzielle User enger an sich zu binden. Angesichts von 800 Millionen Facebook-Mitgliedern könnte der neuen Schaltfläche im World Wide Web ein ähnlicher Siegeszug ins Haus stehen wie dem «Gefällt mir»-Button.
Die Abonnieren-Funktion hatte Facebook bereits im September eingeführt, allerdings bisher nur innerhalb des Netzwerks. Von der Funktionsweise erinnert der Service stark an das Follower-Prinzip beim Kurznachrichtendienst Twitter. Dadurch können auch die Status-Mitteilungen von Facebook-Mitgliedern verfolgt werden, mit denen man nicht direkt befreundet ist.
Nur wenige Stunden zuvor hatte Twitter seine überarbeitete Oberfläche frei gegeben und damit gewissermaßen zum Gegenschlag ausgeholt. Das radikal umgestaltete neue Design soll vor allem Neulingen den Einstieg beim Kurznachrichtendienst erleichtern und das Portal für Werbekunden attraktiver machen.
Mit dem neuen Seitenaufbau bewegt sich Twitter außerdem deutlich in Richtung Facebook – mit ähnlich ehrgeizigen Zielen. «Wir wollen Twitter mit dem Redesign für die nächste Milliarde Menschen zugänglicher und einfacher machen», äußerte sich Twitter-Chef Dick Costolo gegenüber der Financial Times. Bis dorthin ist es für den Kurznachrichtendienst allerdings noch ein langer Weg, bei dem Twitter hauptsächlich auf die schnell wachsende Zahl von mobilen Nutzer setzt. Aktuell gibt es weltweit etwa 100 Millionen aktive Twitterer.
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