Der große Tag des Mark Elliot Zuckerberg
es ist das Top-Thema des Tages: Der Börsengang von Facebook. Kaum jemals zuvor sorgte ein Unternehmen, das an die Börse strebte, so sehr für Furore, wie eben Facebook in den vergangenen Monaten. Und selten wurde einem Börsengang so intensiv entgegengefiebert. Das Spektakel erinnert an die Zeiten der Internetblase und des irrationalen Neuen Marktes in Deutschland. Damals fragte keiner nach der Tragfähigkeit eines Geschäftsmodells und keinen interessierte, ob ein Unternehmen jemals Gewinne machen wird. Wichtig erschien es ausschließlich bei der Zuteilung der Aktien Berücksichtigung zu finden.Bei Facebook kann man heute ein ähnliches Verhalten der Menschen beobachten. Beim größten Börsengang aller Zeiten will man doch nicht die ganz große Gelegenheit verpassen! Dabei sind die Risiken hoch, wenn man heute Facebook-Aktien zum Ausgabepreis von 38 Dollar kauft.Zum einen besteht das Risiko, dass es Facebook auch weiterhin nicht schafft, aus der unglaublich hohen Zahl an Nutzern (nahezu eine Milliarde Personen) tatsächlich zahlende Kunden zu machen. Bislang sind Umsatz und Gewinn verhältnismäßig bescheiden. Die hochgesteckten Erwartungen werden nur sehr schwer zu erfüllen sein. Der Unternehmenswert nach dem Börsengang wird 104 Milliarden Dollar betragen, mehr als das hundertfache des Nettogewinns! Das gibt doch sehr zu denken.
Zum anderen besteht das Risiko, dass dem angeblich datenschutzwidrigen Verhalten von Facebook ein massiver Riegel vom Gesetzgeber vorgeschoben wird. Dies könnte zum völligen Zusammenbruch des schneeballsystem-artigen Geschäftsmodells führen.Nach meiner Meinung besteht das größte Risiko aber darin, dass das verrückte Freundesammeln blitzschnell aus der Mode kommt, - eben von einem Tag auf den anderen uncool wird. Vor kurzem haben die Kids noch geile Klingeltöne für’s Handy gesammelt, jetzt sammeln sie plötzlich ‚Freunde‘, die sie im Leben nie gesehen haben und nie sehen werden. - Aus Erfahrung weiß man doch, wie schnell Modetrends verschwinden können! Für Facebook jedoch spricht vor allem, dass das Unternehmen mit der Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, verheiratet mit Goldberg, in personeller Hinsicht hervorragend aufgestellt ist. Sollte Facebook etwa eine innovative Suchmaschine nach dem Vorbild von Google integrieren, dann würde das Unternehmen sehr an Standfestigkeit gewinnen. Fazit: Heute geht es bei Facebook um einen riesigen 'Kohleberg'. Doch den drei Bergen Zuckerberg, Sandberg & Goldberg darf man zutrauen, dass sie auch künftig Berge in jede Richtung versetzen, meint… Peter Broell aus Frankfurt, Ortsteil Bergen.