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Der jüngste Datenskandal beim sozialen Netzwerk Facebook zieht schnell rechtliche Konsequenzen nach sich. Noch am gleichen Tag nach Bekanntwerden haben betroffene User von Drittentwickler-Programmen (Apps) eine erste Klage eingereicht. Mit Zynga, dem Entwickler von Social Games wie dem bei rund 59 Mio. Nutzern populären Spiel Farmville, sitzt gleich das wohl prominenteste in Verruf geratene Unternehmen auf der Anklagebank. Verfahren wurden aber auch gegen andere App-Anbieter angekündigt.
Den Entwicklern von kleinen Zusatzprogrammen und Anwendungen, die Facebook-User auf der Plattform einbinden können, wird vorgeworfen, persönliche Informationen an Werbefirmen und Web-Marketingunternehmen weitergegeben und damit private Daten zugänglich gemacht zu haben
Konkret hat der Spieleanbieter Zynga laut Beschwerde vorgeblich Informationen zur Identifizierung von Anwendern inklusive ihrer echten Namen im Unwissen und ohne Einverständnis der Spieler wissentlich und "für einen erheblichen Gewinn" an Drittparteien verkauft.
In der Anklage wird Zynga vorgehalten, nicht nur gegen die eigene Vereinbarung mit Facebook, sondern auch gegen Privatsphäre- und Datenschutzgesetze verstoßen zu haben. Die "Rechte und Pflichten" bei Facebook für App-Entwickler sollten eine Informationsweitergabe an Werbenetzwerke oder Datenhändler eigentlich explizit unterbinden. Zynga hat den Vertrag mit Facebook damit vorgeblich gebrochen, berichtet die MediaPost über die eingereichte Beschwerde. Der Online-Game-Entwickler habe zudem Abhörgesetze und Gesetze des US-Bundesstaats Kalifornien verletzt.
Die Kläger wollen den Fall zu einer Sammelklage ausweiten. Zudem hat der klageführende Anwalt Michael Aschenbrener weitere Anzeigen gegen Facebook-Entwickler angekündigt. Ihm zufolge sind die User des Social Networks dazu berechtigt, zu klagen. So wurde die Vereinbarung zwischen Zynga und der Plattform ursprünglich zu ihrem Nutzen getroffen. Zynga wies die Beschwerde als "unbegründet" ab und kündigte an, sich dagegen vehement zu verteidigen.