In der Mode, wie auch im Leben, gibt es Höhen und Tiefen. Nachdem wir in der vorherigen Show einer dieser Tiefen erleben mussten, erfolgte ein Lichtstrahl durch die Kollektion von Michael Sontag. Dieser Ausnahmekünstler, bereits belohnt mit diversen Preisen, stellte sein unfassbares Talent mit Stoff Welten zu kreieren erneut unter Beweis. Zu einer postapokalyptischen Szenerie bewegten sich die Models vorsichtig, fast zögernd. Staunend blickte ich meine Nebenfrau an und merkte die gleiche Begeisterung für die gezeigte Kollektion. So spielte Michael in dieser Saison mit sogenannten Hybriden. Was definiert eine Jacke, wann sprechen wir von einen Poncho oder welche Kriterien definieren ein Kleid. All diese alt bekannten Grundsätze ließ er hinter sich und erschuf Designs, die in keine klare Gruppe eingeteilt werden können. So umspielt Seide meisterhaft den Oberkörper, asymmetrisch geschnitten setzt es sich fort bis über das Knie, gekennzeichnet durch einen Faltenwurf der mit jeder Bewegung zerstört wird und neue Details erschafft. Kombiniert zu einer ebenfalls aus Seide gefertigten Hose scheinen beide Elemente ineinander zu fließen, ohne klar definierte Grenzen abzuzeichnen. Leichte Baumwolle und feinstes Kaschmir werden drapiert und bestechen durch ihren atemberaubenden Faltenwurf. Ein Gefühl von nicht enden wollendem Stoff, wo ist der Anfang, wo das Ende, eine klare Linie die scheinbar verschwunden ist. Unweigerlich wirft sich die Frage auf wie man ein solches Stück anziehen soll. Ein Gedanke jedoch der nach kurzer Überlegung verworfen wird, da das Auge nach neuem giert und sich an geschaffenem kaum satt sehen kann. Zu fließenden Stoffen paaren sich dezente Farben die mit dem roten Scheinwerferlicht verschmelzen und sich erst nach der Show komplett zeigen. Der Stil von Michael Sontag ist unverwechselbar und lässt sich bis auf Vladmir Karaleev mit keinem anderen Designer der Fashion Week vergleichen.
In fashion we have ups and downs. One of those ups was the autumn/winter collection 2013 from Michael Sontag. Once again he proofed to be an exceptional artist when it´s about the work with fabrics. A post-apocalyptic scenery went along with careful walking models. In this season he worked with hybrids. What defines a jacket, a poncho or a dress? Michael left all these fundamental principles behind and created pieces that can´t be divided into one of these branches. Silk gets draped around the upper body with an asymmetrical cut all the way to the knee and is marked by the changing fall of the folds with every step. Combined by a silk trouser it seems that both pieces fuse. Lightweight cotton and cashmere are draped and fascinate with its unique arrangement of the folds. The looks seems to play with your eye, where is the beginning, where is the end, like never-ending widths of fabric. Clean lines become blurred while you ask yourself how to put on those pieces. It is a thought that is blown off immediately, because the eye craves for more. Flowing fabrics are combined with mellow tints and completes a fascinating collection. The creations of Michael Sontag are marvelous and only comparable to those of Vladimir Karaleev.