Fable: The Journey bekommt Rückenwind

Fable: The Journey 01

Viele Fans der Fable-Reihe waren entsetzt als auf der vergangenen Electronic Entertainment Expo der neueste Titel der Reihe vorgestellt wurde. Der Grund für die Empörung heißt Kinect, denn in „Fable: The Journey“ setzt Entwickler Peter Molyneux zum ersten Mal auf die Bewegungssteuerung von Microsoft. Der Charakter wird nicht wie gewohnt mit dem Gamepad durch das Geschehen gesteuert, der Körper des Spielers selbst wird zum Controller. Nicht nur die Fans der Reihe, auch die Presse zeigte sich eher weniger Begeistert von Molyneux’ Vorstoß. Doch der bekommt jetzt Rückenwind.

 

Die Carter-Brüder Simon und Dene, die genau wie Molyneux ebenfalls nicht mehr bei den Lionhead Studios arbeiten, dem Projekt „Fable: The Journey“ aber trotzdem noch sehr verbunden sind, finden die Kritik am auf Kinect ausgelegten Spiel „unfair“. Die Kritik lautete im Groben: die Steuerung ist zu ungenau, der Spieler „hampelt“ zu sehr auf der Couch herum, die Steuerung ist nicht eindeutig. Simon Carter kontert: „Es ist offensichtlich knifflig, Kinect mit Core Gaming zu vereinen. (…) Ich denke, sie machen einen tollen Job“. Auch Bruder Dene Carter stellt sich hinter Molyneux’ Entwicklung. In einem Interview mit Eurogamer sagt er lapidar: „Wenn Du es nicht magst, dann kauf’ es nicht!“

 

Der Körper als Controller

Doch was ist dran an all der Kritik? Ist die Bewegungssteuerung wirklich so schlecht wie ihr Ruf? In „Fable: The Journey“ kämpft der junge Gabriel sich mit und Planwagen durch die Lande. Gesteuert wird das Gefährt mit ruckartigen Bewegungen der Arme und Hände. Wie ein echter Kutscher stoppt man das Pferd, indem man die Hände (Zügel) zurück zieht. Gehen die Arme nach links oder rechts, geht auch das Pferd in die entsprechende Richtung. Den Charakter selbst, Gabriel, steuert man mit dem Oberkörper: nach vorne beugen = vorwärts gehen, nach links oder rechts neigen = nach links oder rechts gehen.

So richtig komisch wird es aber, wenn Gabriel gegen Widersacher antreten muss, denn gekämpft wird natürlich ebenfalls mit den Händen. Dabei verwendet „Fable: The Journey“ erstmals ausschließlich Magie: mit einer Vorwärtsbewegung der rechten Hand „feuert“ Gabriel Feuer- und Energiebälle ab, mit der linken Hand wird eine Kugel gesteuert, die Gegner und Gegenstände umwerfen kann. Je schneller und heftiger der Spieler diese Bewegungen ausführt, desto besser wirken die Geschosse.

Fable: The Journey 02

All das sieht reichlich komisch aus und klingt nicht gerade nach einem entspannenden Spielvergnügen auf der Couch. Zwar sagen manche Tester, man könne es auch mit einer Bierflasche in der Hand auf der Couch sitzend spielen, doch reichlich Action ist dabei dennoch angesagt. Fans von Wii & Co. dürften begeistert sein, Fans der klassischen Gamepad-Spiele sollten vielleicht besser auf den nächsten Teil der Fable-Reihe warten, denn der kommt wieder ohne Kinect und hoffentlich mit „Pub Games“ à la Poker und Blackjack. „Fable: The Journey“ ist nämlich nicht als Teil der Hauptreihe gedacht, sondern als Standalone, der erstmals zeigen sollte, was mit Kinect alles möglich ist. Wie weit das gelungen ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.


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