Die gestrige Zinserhöhung der EZB, wahrscheinlich die Eröffnung einer Serie von Zinserhöhungen, wird die Krise Irlands, Griechenlands und Portugals verschärfen und das
Ungleichgewicht im Euro-Raum vertiefen. Selbst Spanien wird von den EZB-Zinserhöhungen negativ betroffen werden.
Besonders problematisch für die massiv überschuldeten EU-Peripheriestaaten ist die mit der EZB-Zinserhöhung einhergehenden Verteuerung der Immobilienkredite, so dass für die Verbraucher noch weniger Geld für den Konsum übrig bleibt, was die Konjunktur hemmt. Auch die Gefahr vollkommener Kreditausfälle steigt, was insbesondere Spanien zu schaffen macht.
Dass die EZB die PIGS schon längst abgeschrieben hat, war schon früher deutlich geworden, als die Bank trotz des Rekordniveaus der Zinsen für portugiesische Anleihen bewusst nicht mit Stützungkäufen auf dem Anleihemarkt eingegriffen hat.
(Referenz: Artikel von André Kühnlenz, Frankfurt, und Peter Ehrlich, Budapest in der FTD vom 8.4.11. Seite 1)