Kurz nach Weihnachten ist schon wieder Weihnachten – für die Banken nämlich: 800 Banken haben sich soeben bedient und insgesamt 529 Milliarden Euro von der Europäischen Zentralbank (EZB) überwiesen bekommen. Auch diesmal wird nur ein sehr geringer Teil dieser Monstersumme in der Realwirtschaft ankommen, wie es schon im Dezember passiert war, als sich 523 Banken mit 489,2 Milliarden bedient hatten.
Zum Freundschaftspreis von 1% Zinsen besorgen sich die Geldläden (es muss endlich aufhören, von “Finanzinstituten” zu sprechen) natürlich überaus gern Kapital. Auch die heutige halbe Billion dürfte grösstenteils ab sofort wieder als Übernachteinlagen bei der EZB geparkt werden, weil die Banken selbst untereinander kaum noch Vertrauen aufbringen. Der Rest wird vermutlich zum Ankauf von Staatsanleihen eingesetzt, wie das besonders spanische und italienische Banken im Dezember praktizierten, als die EZB das Füllhorn ausgeschüttet hatte. In beiden Fällen schaut die Wirtschaft in die Röhre und kann ihren Kapitalbedarf nicht decken.
Während Griechenland immer mehr einem Bürgerkrieg entgegen taumelt, in Spanien und Portugal ständig mehr Menschen unter die Armutsgrenze rutschen, Deutschland und andere Länder jeden Tag tiefer in die Tasche greifen müssen, um Nachbarn zu “retten” – saugen sich die Banken zum zweiten Mal innerhalb von acht Wochen mit jeweils einerhalben Bilion Euro zu 1% Zinsen voll und können jetzt überlegen, wie sie möglichst schnell viel Geld damit verdienen. Der irre Maskenball auf dem Vulkan: Wer immer noch nicht merkt, was hier gespielt wird, dem ist langsam nicht mehr zu helfen.
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